Etienne Schneider, Discours d'ouverture lors de la Journée luxembourgeoise à la Foire de Hanovre

Sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender,
sehr geehrter Herr Honorarkonsul,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

Ich darf Sie recht herzlich zum diesjährigen Luxemburger Tag begrüßen.

Auch wenn dieses Jahr meine Premiere als Wirtschaftsminister auf der Hannover Messe darstellt, so bin ich mir dennoch der großen Tradition bewusst die das Land Luxemburg mit der Hannover Messe verbindet.

Seit nunmehr über 30 Jahren nutzt Luxemburg die Hannover Messe als Forum für die weltweite Präsentation neuester Produkt- und Dienstleistungen "made in Luxembourg".

Es ist für meine Begriffe in unserer schnelllebigen Zeit durchaus keine Selbstverständlichkeit, dass die Hannover Messe nach wie vor eine absolute Ausnahmestellung in der internationalen Messelandschaft genießt.

Es scheint mir vielmehr der weitsichtigen Planungsarbeit der Deutschen Messe AG zu verdanken, dass sich die Hannover Messe immer wieder neu als größte Industriemesse zu behaupten weiß.

So befindet Sie sich auch im Jahre 2012 - mit nun insgesamt 8 segmentorientierten Leitmessen - nach wie vor am Puls der Wirtschaft und liefert wichtige Indikatoren über Stimmungen, Entwicklungen und Tendenzen im Wirtschaftsgeschehen.

Auch die Luxemburger Wirtschaft durchlebte in den letzten Jahrzehnten grundlegende Veränderungen: war unsere Wirtschaftsstruktur vor 30 Jahren noch vorwiegend auf industrielle Wertschöpfung ausgelegt, so haben sich - nach und nach - der Finanz- und Dienstleistungssektor als führende Wirtschaftzweige etabliert.

Dies bedeutet jedoch in meinen Augen nicht, dass industrielle Aktivitäten in die Bedeutungslosigkeit verfallen, ganz im Gegenteil: gerade die andauernde Wirtschafts- und Finanzkrise beweist wie anfällig eine zu einseitig ausgerichtete Wirtschaft sein kann!

Ein gesundes Luxemburger Wirtschaftsmodell muss sich daher zwingend auf ein nachhaltiges industrielles Standbein stützen um sich im internationalen Konkurrenzumfeld durchsetzen zu können.

Dieses so erstrebenswerte nachhaltige industrielle Angebot entwickelt sich natürlich nicht durch eine "Stillstand"-Politik bestehend aus altbewährten Rezepten oder zögerlichem Handeln.

Ähnlich wie die Hannover Messe nach und nach mit Erfolg umgebaut wurde, muss sich auch die Luxemburger Industrie wandeln um sich den Herausforderungen der kommenden Jahre stellen zu können.

Nur wer Mut zu Veränderungen beweist kann im kräftezerrenden Ringen nach Effizienz und Wachstum mithalten.

Schlüsselbegriffe sind in diesem Zusammenhang weiterhin Innovation und Forschung und Entwicklung.

Im Bereich Forschung und Entwicklung ist Luxemburg bestrebt die Versäumnisse der letzten Jahre aufzuholen.

So hat die Regierung in den letzten Jahren mutige Schritte getätigt um sowohl der privaten als auch der öffentlichen Forschung resolut unter die Arme zu greifen.

Bei allen Überlegungen sollte jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass der Mensch am Ursprung aller Innovationsbemühungen steht.

Investitionen in Ausbildung und Weiterbildung sind meines Erachtens unabdingbar um Kompetenzen zu fördern und sich so den vielleicht entscheidenden Wissensvorsprung zu sichern.

Dieser Innovationsgedanke, spiegelt sich auch im diesjährigen Ausstellungsbild Luxemburgs auf der Hannover Messe wieder:

Es freut mich, in meiner Eigenschaft als Energieminister besonders, dass der traditionsreiche Luxemburger Tag in diesem Jahr zum allerersten Mal eben in jenem im zukunftsträchtigen Bereich der "Energie" stattfindet.

Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise, des Klimawandels und der zunehmender Knappheit fossiler Brennstoffe, ist ein intelligentes Energiesystem von entscheidender Bedeutung.

Schon jetzt ist klar: nur wer auf kosteneffiziente Energie zurückgreifen kann und zudem in der Lage ist die Versorgungssicherheit zu garantieren, bleibt auf Dauer wettbewerbsfähig!

Stromverbrauch in kleinen Schritten durch eine intelligentere Nutzung zu rationalisieren; im Bereich der Infrastruktur in moderne, innovative Stromnetze zu investieren sind einige Stichwörter in diesem Bereich.

Komplementär hierzu, gilt es, die Energieversorgung bestmöglichst durch erneuerbare Energien abzusichern, so schwierig dies auch für ein kleines Land wie Luxemburg ist.

Dabei helfen natürlich innovative Lösungen: es präsentieren in diesem Jahr hier in Hannover insgesamt 9 Luxemburger Unternehmen ihre Neuerungen in der Branche der erneuerbaren Energien, respektive der Energieeffizienz.

Erlauben Sie mir unsere Aussteller kurz aufzuzählen:

  • ArcelorMittal: stellt Stahlprodukte für die Wind-, Sonnen-energiebereiche her;
  • Boson Energy: hat Kernkompetenzen im Bereich umweltfreundlicher Biomasse-Blockheizkraftwerke;
  • CleanCarb: ist spezialisiert in Energiespeichersystemen;
  • Köhl: operiert im Bereich der Mittel- und Niederspannungsanlagen und der Regenerativen Energie;
  • LEE: ist in der Planung von innovativen Biogasanlagen aktiv;
  • Lion Systems: ist spezialisiert in der Funktionsmessung bei Fotovoltaikanlagen;
  • PLT Automation: entwickelt Leitsysteme für die Gas- und Ölindustrie;
  • Soluxtec: ist tätig im Segment der Fotovoltaik-systeme und -paneele;
  • Synerco: bietet Komplettlösungen von Anlagen zur energetischen Nutzung an.

Schlussendlich ist es mir, gerade hier in Hannover auf der weltgrößten Industriemesse, ein besonderes Anliegen, die von meinen Vorgängern initiierte, gezielte Diversifizierungspolitik der Luxemburger Wirtschaft weiter voranzutreiben.

Neue Wirtschaftszweige, beispielsweise in den Kernkompetenzen ICT, CleanTec, Biotechnologien und Logistik zu fördern, sowie Neuansiedlungen systematisch zu begleiten sind daher auch in meiner Amtszeit eine absolute Priorität.

Luxemburg bleibt aus vielerlei Gründen ein attraktiver Standort für Neuansiedlungen:

  • Ein stabiles wirtschaftliches und haushaltspolitisches Umfeld: Luxemburgs Haushaltschulden bleiben, mit knapp unter 20% des Bruttoinlandproduktes, viermal so niedrig wie der europäische Durchschnitt;
  • ein breitgefächertes Angebot an maßgeschneiderten Investitionsfördermaßnahmen;
  • eine ideale Lage mit ausgezeichneten Verkehrsanbindungen zu unseren französischen und deutschen Nachbarn: Deutschland ist nach wie vor wichtigster Handelspartner Luxemburgs - die Exporte nach Deutschland erreichten 2010 einen Gegenwert von ca. von 3 Milliarden EUR;
  • sowie: ein hoher Lebensstandard in einer gastfreundlichen Atmosphäre: in Luxemburg leben 43% Ausländer die das Gesellschaftsbild entscheidend mitgestalten.

Es bleibt mir noch allen Ausstellern einen weiterhin erfolgreichen Messeverlauf zu wünschen, und Sie, meine Damen und Herren, herzlich einzuladen einige Luxemburger Spezialitäten zu kosten.

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