Discours de Xavier Bettel à la Société électrique de l'OUR SA

"Luxemburg tritt seit jeher für eine verstärkte europäische Integration im Energiebereich ein."

"Königliche Hoheit,

Seine Exzellenz Herr Bundespräsident,

Exzellenzen,

Sehr verehrte Gäste,

Es ist mir eine große Freude und eine Ehre heute beim Festakt zur Inbetriebsetzung der neuen Pumpturbine M11 beizuwohnen und einige Worte an Sie richten zu dürfen. Die Regierung des Großherzogtums Luxemburg  ist darüber hinaus auch sehr erfreut und dankbar über die gemeinsame Teilnahme der Staatsoberhäupter aus Deutschland und Luxemburg an dieser Festveranstaltung. Sie zeigen damit, Herr Bundespräsident, Königliche Hoheit, Ihr Interesse für dieses gemeinsame deutsch-luxemburgische Projekt im Energiebereich, bei welchem es sich um eine der bedeutendsten Investitionen handelt, die in den letzten Jahrzehnten in Luxemburg in diesem Bereich getätigt wurde.

Die Grundkonzeption des Pumpspeicherwerks Vianden hat sich in den fünfziger Jahren konkretisiert und hatte seit jeher einen bilateren, regionalen, und besonders auch einen europäischen Charakter. Im April 1964 war im  Beisein von Großherzogin Charlotte die Einweihungsfeier der ersten Phase des Pumpspeicherkraftwerks Vianden. Schon damals wurde die europäische Dimension dieses Projekts besonders hervorgehoben.

Helmut Meysenburg, damaliger Vizepräsident des Verwaltungsrates sah das Kraftwerk Vianden "als Bindeglied luxemburgisch-deutscher, ja europäischer Zusammenarbeit". Der luxemburgische Staatsminister Pierre Werner sprach von einer "beispielhaften Zusammenarbeit in Europa" und gab der Hoffnung Ausdruck " dass die anzustrebende europäische Energiepolitik an diesem Beispiel eine Rechtfertigung und einen Ansporn erfahren möge."

Heute, etwas mehr als fünfzig Jahre später, treffen wir uns an der gleichen Stelle wie damals zu einem Festakt, der mit der Maschine 11 das Kraftwerk Vianden vollendet. Auch wenn hiermit der Endausbauzustand in Vianden erreicht ist; die Schaffung einer gemeinsamen Energiepolitik in Europa hat noch einen wesentlichen Weg vor sich.

Trotz allen Hürden wurde insbesondere im letzten Jahrzehnt einiges erreicht: Die Öffnung der Strom- und Gasmärkte ist zügig vorangeschritten, der Anteil erneuerbarer Energien ist gestiegen und das Thema der Energieeffizienz hat an Wichtigkeit gewonnen.

Die Frage der weiter steigenden energetischen Abhängigkeit Europas sowie die Reduktion der Umwelt- und Klimaauswirkungen bleiben aber trotz aller Bemühungen weiterhin fundamentale Herausforderungen. Besonders im letzten Europäischen Rat ist zu Tage getreten, dass Europa sich noch schwer tut mit der richtigen Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit bei seiner Energieversorgung.

Die Energieversorgung in Europa ist in den letzten Jahren mit fundamentalen Umwälzungen konfrontiert, deren Ausmaß das der letzten Jahrzehnte um einiges übersteigt. Dieser Wandel der Energiemärkte ist durch europäische und nationale Politiken getrieben; in den deutschsprachigen Ländern spricht man von der "Energiewende", im französischen Sprachgebrauch von "transition énergétique".

Die Herausforderung besteht darin, die nationalen Ansätze zu einem europäischen Ganzen zu formen. Aus 28 einzelnen „Energiewenden“ muss die europäische Energiewende werden! Ich begrüße in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass in der kürzlich gewählten EU-Kommission unter Präsident Jean-Claude Juncker ein neuer Kommissarposten für die Energie-Union geschaffen wurde und der Schaffung einer Energie-Union als Hauptpriorität festgehalten wurde.

Luxemburg tritt seit jeher für eine verstärkte europäische Integration im Energiebereich ein. Es ist für Europa unerlässlich, dass das Projekt Energie-Union gelingt. Deutschland und Luxemburg sollten in diesem Bereich an einem Strang ziehen. Ohne eine erfolgreiche gemeinsame Energiepolitik wird es kein erfolgreiches Europa geben können.

Es bleibt mir nur noch, mich bei den Verantwortlichen der SEO und auch bei den Projektpartnern der Maschine 11, Enovos Luxemburg und RWE Power, für die Realisierung dieses Projekts zu bedanken. Ganz besonders möchte ich mich auch bei Vize-Premierminister Étienne Schneider bedanken, der von Anfang an, damals noch in anderer Funktion, das Projekts M11 wesentlich vorangetrieben hat.

Ich wünsche mir, und allen hier Anwesenden, dass das Kraftwerk Vianden mit seiner Erweiterung ein nachhaltiges Zeichen setzt für die deutsch-luxemburgische Freundschaft und für eine gemeinsame und langfristig orientierte Energiepolitik in Europa."

Dernière mise à jour