Discours de Xavier Bettel au déjeuner offert par le gouvernement au château de Vianden

"2014 ist ein Jahr der Erinnerung."

"Sehr verehrter Herr Bundespräsident,

Sehr geehrte Frau Schadt,

Es ist mir wahrlich eine große Ehre, Sie heute hier in Vianden begrüßen zu dürfen. Die deutsch-luxemburgische Freundschaft ist gefestigt und wird weiter gefestigt werden durch die exzellenten Beziehungen unserer beiden Länder auf wirtschaftlicher, wie politischer Ebene. Darüber hinaus spielt jedoch auch der Respekt eine wesentliche Rolle, der Respekt,  den Sie als deutsches Staatsoberhaupt Luxemburg gegenüber zum Ausdruck bringen. Dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken.

Exzellenzen,

Sehr verehrte Damen und Herren Minister und Staatssekretäre,

Herr Vize-Präsident und Vertreter der Abgeordnetenkammer,

Verehrte Gäste,

2014 ist ein Jahr der Erinnerung.  Es wurde in den letzten Monaten bei verschiedenen Gelegenheiten darauf hingewiesen, sowohl hier in Luxemburg, aber auch in anderen europäischen Ländern. Vor 100 Jahren hat ein Albtraum begonnen, aus dem Europa über vier Jahre nicht erwachen sollte. Es sind Millionen Menschen quer durch Europa auf grausamste Art und Weise zu Tode gekommen, Hunderttausende wurden schwer verletzt, mussten Schreckliches erleben ohne es verarbeiten zu können. Dieser Erste Weltkrieg war eine Katastrophe für unseren Kontinent und man kann sich kaum vorstellen, dass nur zwei Jahrzehnte nach dem Ende dieser Katastrophe  ein weiterer unglaublicher Krieg in Europa losgetreten wurde – ein Krieg, der auch Luxemburg im Herzen getroffen hat.

Herr Bundespräsident,

Sehr verehrte Gäste,

Diese furchtbaren Ereignisse des letzten Jahrhunderts sind Teil unserer Geschichte und ich erwähne dies um gleichzeitig hervorzuheben, dass wir heute in einem Europa des Friedens leben. Wir leben in einer Völkergemeinschaft, die weitestgehend konfliktfrei ist und ich gehöre zu jener glücklichen Generation, die um den Krieg wissen, ihn aber nicht kennen. Während wir uns heute im Alltag kaum noch mit dem Gedanken an Krieg beschäftigen, war dies eine allgegenwärtige Angst unserer Vorfahren. Was wir als selbstverständlich betrachten, war noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar. Das ist der wahre Verdienst Europas und den sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Das Selbstverständliche ist nicht selbstverständlich. Wir müssen weiter dafür sorgen, dass Vorurteile abgebaut werden, Grenzen verschwinden und Frieden gesichert wird.

Die gegenwärtigen Debatten um Wirtschaftsunion, Energieunion, Binnenmarkt und Freihandelsabkommen sind äußerst wichtig, aber Sie sollten nie das Wesentliche  verdrängen, nämlich die Tatsache, dass die Europäische Union ein unglaublich erfolgreiches Friedensprojekt ist.

Sie, Herr Bundespräsident, stehen wie kaum ein anderes Staatsoberhaupt für die Friedensbewegungen und ich danke Ihnen persönlich für diesen Einsatz. Sie sind ein Garant für Demokratie - und wenn ich mir diese persönliche Bemerkung erlauben darf: Sie sind ein Vorbild für eine Generation, die Vorbilder braucht.

In diesem Sinne erhebe ich mein Glas auf Ihr Wohl Herr Bundespräsident, auf das Wohl und die Freundschaft unserer beiden Länder und auf die Zukunft Europas."

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