Jean Asselborn wurde am 27. April 1949 in Steinfort geboren.
Studium und Ausbildung
Nachdem er mit 18 Jahren die Schule verlassen hatte, nahm Jean Asselborn seine Schulausbildung 1976 in Abendkursen wieder auf. Im selben Jahr bestand er das Abitur am Gymnasium Athénée de Luxembourg.
Im Oktober 1981 erhielt Jean Asselborn einen Hochschulabschluss in Zivilprozessrecht an der Universität Nancy II.
Regierungsämter
Nach den Parlamentswahlen vom 13. Juni 2004 trat Jean Asselborn am 31. Juli 2004 als Vizepremierminister sowie als Minister für auswärtige Angelegenheiten und Immigration in die Regierung ein.
In der fortgeführten Regierungskoalition aus Christlich-Sozialer Volkspartei (CSV) und Luxemburger Sozialistischer Arbeiterpartei (LSAP) im Anschluss an die Parlamentswahlen vom 7. Juni 2009 wurde Jean Asselborn am 23. Juli 2009 erneut zum Vizepremierminister sowie zum Außenminister ernannt.
Im Oktober 2012 wurde Luxemburg für die Jahre 2013 und 2014 auf seine Initiative hin erstmals als nichtständiges Mitglied in den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gewählt.
Im Anschluss an die Parlamentswahlen vom 20. Oktober 2013 wurde Jean Asselborn am 4. Dezember 2013 zum Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten sowie zum Minister für Immigration und Asyl in der Koalitionsregierung aus Demokratischer Partei (DP), LSAP und Grünen (déi gréng) ernannt.
Nach den Parlamentswahlen vom 14. Oktober 2018 wurde Jean Asselborn am 5. Dezember 2018 zum Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten sowie zum Minister für Immigration und Asyl in der Koalitionsregierung aus DP, LSAP und déi gréng ernannt.
Jean Asselborn vertritt die Luxemburger Regierung seit Juli 2004 im Rat der Europäischen Union in den Ratsformationen "Auswärtige Angelegenheiten" und "Allgemeine Angelegenheiten". Jean Asselborn ist zurzeit der dienstälteste Außenminister in der Europäischen Union.
Sonstige politische Ämter
Jean Asselborn, der seit 1972 der LSAP angehört, war von 1982 bis 2004 Bürgermeister der Gemeinde Steinfort.
Auf Landesebene wurde Jean Asselborn 1984 als Kandidat auf der LSAP-Liste des Bezirks Süden erstmals in die Abgeordnetenkammer gewählt, der er bis 2004 angehörte. Von 1989 bis 1997 war er Fraktionsvorsitzender der LSAP und von 1999 bis 2004 Vizepräsident der Abgeordnetenkammer.
Darüber hinaus war Jean Asselborn von 1997 bis 2004 Parteipräsident der LSAP.
Neben seinem Abgeordnetenmandat war Jean Asselborn von 1999 bis 2004 Mitglied des Europäischen Ausschusses der Regionen.
Außerdem war er von 2000 bis 2004 Vizepräsident der Sozialdemokratischen Partei Europas.
Berufliche Tätigkeiten
Jean Asselborn begann seine berufliche Laufbahn 1967 in einem Labor der Firma Uniroyal. Zu dieser Zeit engagierte er sich ebenfalls aktiv in der Gewerkschaftsbewegung und wurde zum Vertreter der Jugendsektion des Luxemburger Arbeiterverbands (Lëtzebuerger Aarbechterverband), der Vorgängerorganisation der heutigen Gewerkschaft OGBL, gewählt.
1968 wurde Jean Asselborn Beamter bei der Gemeindeverwaltung der Stadt Luxemburg. Bereits 1969 kehrte er jedoch nach Steinfort zurück, wo er ebenfalls als Beamter arbeitete.
Nach seinem Abitur war Jean Asselborn von 1976 bis 2004 Verwaltungschef des Interkommunalen Krankenhauses Steinfort (Hôpital intercommunal de Steinfort).
Auszeichnungen
Im Dezember 2010 wurde Jean Asselborn das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Im Oktober 2013 wurde er zum Komtur im nationalen Orden der Ehrenlegion (ordre national de la Légion d’honneur) der Französischen Republik ernannt.