Jeannot Krecké: Hier spielen viele Argumente. Ein Unternehmen wie Amazon analysiert eine Reihe von Kriterien. Unter dem Strich waren wir besser als andere, was aber nicht heißt, dass wir überall die Besten waren. Zum Vergleich mit der Tour de France: Man muss nicht jede Etappe gewinnen, um nachher Sieger zu sein.
Was garantiert, dass Amazon in Luxemburg bleiben wird?
Amazon ist nicht nur aus steuerlichen Gründen nach Luxemburg gekommen. Bei ihrer Entscheidung haben Elemente wie das Geschäftsklima, das Umfeld und der Kontakt zur Regierung eine Rolle gespielt. Amazon hat keine Zeitfrist festgesetzt.
Entwickelt sich Luxemburg zu einer internationalen Plattform für den e-commerce-Bereich?
Mit Amazon und AOL haben wir jetzt zwei große Namen in Luxemburg. Sie werden eine gewisse Ausstrahlung auf andere Unternehmen aus dem Bereich haben. Wir werden versuchen, in Luxemburg eine Plattform aufzubauen. Dafür haben Finanz-, Wirtschafts- und Kommunikationsministerium eine gemeinsame Taskforce eingerichtet. Sie verfolgt die Entwicklung im Geschäft von sehr nahe. Denn Luxemburg ist nicht das einzige Land mit einem ähnlichen Vorhaben.
Welche sind die nächsten Schritte beim Aufbau einer solchen Plattform?
Wir haben, über internationale Beraterfirmen, einen engen Kontakt zu anderen Unternehmen im e-commerce-Bereich, die nach Europa kommen wollen. In den nächsten Wochen werden wir uns zu ihnen begeben und versuchen, sie auch von Luxemburg zu überzeugen.
Um welche Art von Betrieben handelt es sich dabei?
Um größere Namen in den Bereichen Suchmaschinen und Sicherheit im Internet.
In Luxemburg entwickelt sich der Bereich e-commerce nur zögerlich. Das Projekt Luxtrust kommt nicht voran. Was gibt das Ihnen für ein Gefühl?
Ich brauche bei Luxtrust Entscheidungen. Ich hoffe, dass die Betroffenen durch die Ankündigung von Amazon hellhörig werden.