Welt-Hepatitis-Tag: das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit setzt sich verstärkt ein

Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages, der jeden 28. Juli stattfindet, setzt sich das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Dienst für Infektionskrankheiten und seinen Partnern dafür ein, die Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen, dass die Anstrengungen im Kampf gegen diese Krankheit, die weltweit Millionen von Menschen betrifft, verstärkt werden müssen.

Die Gesundheitsdirektion nutzt diese Gelegenheit, um Personen, die mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert sind und sich nicht in ärztlicher Behandlung befinden, daran zu erinnern, dass es heute sehr wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt. In diesen Fällen ist es ratsam, seinen Hausarzt oder einen Facharzt (Infektiologe, Hepatologe, ...) zu kontaktieren, um die Krankheit abzuklären.

Nahversorgungszentren im Dienste der Prävention und der Vorsorgeuntersuchungen

Im Rahmen des nationalen Programms zur Bekämpfung der viralen Hepatitis 2023-2028 und in Übereinstimmung mit dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die virale Hepatitis bis 2030 auszurotten, setzt die Gesundheitsbehörde ihren Kampf gegen diese Krankheit fort, indem sie den Zugang zur Hepatitis-C-Früherkennung für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen erleichtert.

Das im Jahr 2022 gestartete und von der Gesundheitsbehörde finanzierte Projekt "Outreach" hat zu bedeutenden Fortschritten bei der Erkennung und Behandlung von Hepatitis C geführt.

Im Jahr 2023 wurden mehr als 150 Screenings in Hochrisikogruppen durchgeführt, dreimal so viele wie im Jahr 2022. Dies ermöglicht die Identifizierung und Behandlung von Personen mit Hepatitis C in schwer erreichbaren Bevölkerungsgruppen, die nicht unbedingt in der Lage sind, ein Krankenhaus aufzusuchen. Die Anschaffung eines neuen Schnelldiagnosegeräts ermöglichte die Diagnose von 50 behandlungsbedürftigen Fällen aktiver Hepatitis C.

Die Verfügbarkeit von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten in der Nähe von Anlaufstellen wie Abrigado oder Jugend- an Drogenhëllef ist entscheidend für die Behandlung von Risikogruppen, insbesondere von Frauen die Drogen nehmen, die aufgrund ihres Geschlechts besonders gefährdet sind. Sexuelle Gewalt und ungeschützte Zwangsprostitution, der sie manchmal ausgesetzt sind, beeinträchtigen ihr Selbstwertgefühl, hindern sie daran, sich wirksam zu schützen und erschweren den Zugang zu medizinischer Versorgung.

Im Abrigado-Aufnahmezentrum wurde eine spezielle Gruppe eingerichtet, in der die Frauen mit Erziehern, Krankenschwestern, Sozialarbeitern und anderen Frauen mit ähnlichen Erfahrungen zusammentreffen können. Bis 2023 haben 82 Frauen von dieser Einrichtung profitiert.

"Die Arbeit der Betreuer in diesen Einrichtungen ist sehr wertvoll. Sie bieten einen sicheren Rahmen, in dem die Frauen angemessen betreut und unterstützt werden, wodurch ihre Isolation durchbrochen und ihre Würde gewahrt wird. An diesem Welt-Hepatitis-Tag bekräftigen wir unser Engagement im Kampf gegen diese Krankheit und unseren Willen, den Zugang zur Gesundheitsversorgung für die am stärksten gefährdeten Personen zu erleichtern, unabhängig davon, ob sie sozialversichert sind oder nicht, denn Gesundheit ist ein Recht für alle", erklärte Ministerin Martine Deprez.

Die nächsten Aktionen

Eine regelmäßige Informations- und Sensibilisierungskampagne, die sich in erster Linie an Drogenkonsumenten richtet, umfasst vier Themenbereiche: "Prävention", "Screening", "Behandlung" und "Selbstwertgefühl".

Die Strategie "Test and Treat", auf Deutsch "Testen und Behandeln", die in den Einrichtungen für Drogenabhängige für jedermann zugänglich ist, wird fortgesetzt, um die Übertragungskette von Infektionskrankheiten zu unterbrechen. Die Gesundheitsbehörde wird in Zusammenarbeit mit den Partnereinrichtungen die Vorsorgeuntersuchungen intensivieren, um sie in zwei Einrichtungen, den Zentren Abrigado und Kontakt Esch, auf wöchentlicher Basis zu standardisieren.

Außerdem werden Schulungen für das Gesundheitspersonal angeboten, um die Kompetenzen des Personals vor Ort zu verbessern und so eine qualitativ hochwertige Betreuung von Risikopersonen zu gewährleisten.

Generell ruft das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit seinen Partnern auf, um Vertrauen zu den Drogenkonsumenten aufzubauen und ihren Zugang zur Behandlung sowie die Betreuung der Patienten zu verbessern.

Wo kann man sich testen lassen?

Es bestehen verschiedene Möglichkeiten für ein Hepatitis-C-Screening:

  • durch einen Termin bei Ihrem Hausarzt oder einem anderen Arzt,
  • durch einen Besuch in der Screening-Sprechstunde des Nationalen Dienstes für Infektionskrankheiten im CHL, wo eine Blutanalyse oder ein Schnelltest verschrieben werden können,
  • durch einen Besuch in der HIV-Beratungsstelle des luxemburgischen Roten Kreuzes, wo ein Schnelltest angeboten wird,
  • bei Abrigado und Kontakt Esch, wo ein Schnelltest und an bestimmten Tagen auch eine Diagnose mit dem neuen Schnelldiagnosegerät für aktive Infektionen möglich ist.
  • bei LGBTIQ+ Cigale, wo jeden Donnerstag von 12.30 bis 14.30 Uhr eine Sprechstunde angeboten wird.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des DIMPS.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit

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