Sicheres Einkaufen im Internet

In Zeiten von Schlussverkäufen, Black Friday oder Weihnachten ist das Risiko von Cyberkriminalität groß. Denn der Verbraucher hat es oft eiliger als sonst, möchte das neueste Spielzeug oder den neuesten Modeartikel haben und befürchtet, ein interessantes Angebot zu verpassen... Da sie wissen, dass diese Faktoren sie dazu verleiten können, sich zu beeilen und weniger wachsam zu sein, nutzen Cyberbetrüger dies aus, um neue Fallen aufzustellen.

Sichere kommerzielle Website

Seien Sie bei der Eingabe Ihrer Bankdaten immer vorsichtig und prüfen Sie insbesondere, ob die Händlerseite, auf der Sie surfen, sicher ist. Überprüfen Sie dazu ihre Adresse in der Navigationsleiste: Diese sollte immer mit https:// beginnen, wobei das "s" anzeigt, dass die Kommunikation mit der Website sicher ist und die Informationen, die übertragen werden, somit nicht gehackt werden können. Ein kleines Vorhängeschloss steht oft vor der Adresse und bestätigt, dass Sie sicher surfen können.

Reputation der Seite 

Bevor Sie eine Bestellung aufgeben, sollten Sie sich vergewissern, dass die Website mit einem Unternehmen verbunden ist. Überprüfen Sie insbesondere, ob - oft am Ende der Seite - Folgendes steht:

  • die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" (AGB) oder die Bedingungen für Dienstleistungen (Abonnement...): Sie geben insbesondere die Verkaufs-, Liefer-, Garantie- und Rückgabebedingungen für Produkte an;
  • das "Impressum": Es sagt Ihnen, wer hinter der Website steht, und ermöglicht es Ihnen insbesondere, den Standort des Unternehmens zu ermitteln. So ist es verpflichtend, dass die Website "die Identität des Unternehmers, z. B. seinen Firmennamen, die geografische Adresse seiner Niederlassung und seine Telefonnummer" angibt (Art. 113-1 des luxemburgischen Verbrauchergesetzbuchs).

Die e-Reputation kann eventuell auch kontrolliert werden, indem man den Namen der Firma oder des Produktes in einer Suchmaschine eingibt, eventuell in Verbindung mit dem Begriff "Betrug" oder durch die Verwendung von Tools zur Überprüfung der Seriosität von Websites, wie z. B. www.scamadviser.com.

Sie können auch die Meinungen von Käufern überprüfen, aber seien Sie trotzdem misstrauisch gegenüber Meinungen, die zu schön sind, um wahr zu sein!  So ist der Gewerbetreibende seit Dezember 2022 mit Inkrafttreten des sogenannten Omnibusgesetzes verpflichtet, den Verbraucher darüber zu informieren, ob die Meinungen von verifizierten Verbrauchern stammen oder nicht (Art. 122-3 des luxemburgischen Verbrauchergesetzbuchs).

Dropshipping

Bei dieser Methode wird online ohne Lagerbestand verkauft, was zu längeren Lieferzeiten führen kann. Bevor der Verkäufer seinen "Korb" unterschreibt oder bestätigt, ist er verpflichtet, dem Verbraucher klare Informationen über die Lieferung zu geben (wie, wann, wie viel). Sofern nicht anders angegeben, beträgt die maximale Lieferzeit 30 Tage.

Die bestellten Produkte werden direkt vom Hersteller an den Verbraucher geschickt, aber die Lieferzeiten sind oft länger, was vor allem zur Weihnachtszeit problematisch sein kann.

Zu beachten ist, dass der Verbraucher, wenn der Unternehmer die Ware nicht liefert, das Recht hat, den Vertrag sofort zu kündigen und sein Geld zurückzuerhalten. Die Beweislast bezüglich der Forderung nach einer Lieferung liegt beim Gewerbetreibenden. (Art. L.213-7 des luxemburgischen Verbrauchergesetzbuchs)

Bankdaten

Speichern Sie Ihre Kreditkartennummer niemals auf einer Händlerseite, auch wenn Sie dadurch Zeit sparen können. So vermeiden Sie das Risiko, dass Ihre Bankdaten gehackt werden. Auch wenn Ihr Internetbrowser Ihnen anbietet, Ihre Daten zu speichern, tun Sie dies nicht.

Nutzen Sie Ihr privates WIFI

Nutzen Sie Ihr privates WIFI-Netzwerk, um Ihre Einkäufe zu tätigen und Ihre Bankdaten mitzuteilen. Wenn Sie sich nämlich mit einem öffentlichen WI-FI verbinden, z. B. von einem Café oder einem Flughafen aus, wissen Sie nicht, mit welchem Netzwerk Sie sich verbinden. Der Zugang zu einem Netzwerk kann von einem Betrüger geschaffen worden sein, der dann auf den Datenstrom zugreifen kann. Wenn Sie dann Ihre Passwörter oder Bankdaten weitergeben, werden diese den Betrügern mitgeteilt.

Websites für gebrauchte Produkte

Wenn Sie auf Websites für Gebrauchtwaren oder Privatverkäufe einkaufen, achten Sie auf die Zahlungsmethoden. Bevorzugen Sie die persönliche Übergabe gegen Barzahlung oder nutzen Sie die sicheren Zahlungssysteme, die von den Verkaufsplattformen angeboten werden. Und achten Sie darauf, dass Sie auf diesen Plattformen bleiben. Wenn der angebliche Verkäufer Ihnen anbietet, die Plattform zu verlassen, sollten Sie die Transaktion nicht durchführen.

Wichtig ist auch, dass ein Verkauf von Privat an Privat nicht unter das Verbraucherschutzgesetz fällt. Der Käufer kann daher sein Recht auf vorvertragliche Informationen oder eine gesetzliche Konformitätsgarantie nicht geltend machen.

Phishing

Vorsicht vor gefälschten Websites, die die offiziellen Websites von Händlern nachahmen. Es ist besser, sich direkt einzuloggen, indem man den Namen der gewünschten Seite in die Suchleiste eingibt. Manche Betrüger duplizieren die Webseiten von Händlern "eins zu eins". Achten Sie auch auf E-Mails, die Sie mit Links erhalten, die eine Quelle von Phishing sein können.

Paketbetrug

Beim Paketbetrug wird eine SMS mit der Zustellung eines Pakets verschickt. Sie denken, dass diese SMS für Sie bestimmt ist, weil Sie eine Bestellung aufgegeben haben. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine SMS, die von Betrügern nach dem Zufallsprinzip verschickt wird und deren Ziel es ist, dass Sie Ihre Anmeldedaten für Ihre Bankkonten übermitteln.

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