Weltwassertag 2022 − Grundwasser: Eine Ressource, die es zu schützen gilt

Der 22. März, der Weltwassertag, ist eine gute Gelegenheit, um auf die Wichtigkeit des Grundwassers in Luxemburg aufmerksam zu machen: ein verborgener Schatz, der für unser Leben von entscheidender Bedeutung ist.

©MECDD Grundwasser
Grundwasser

"Unser Grundwasser deckt einen Großteil des Trinkwasserbedarfs des Landes. Angesichts des Klimawandels und des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums des Landes werden diese Ressourcen immer wichtiger, um unseren steigenden Bedarf an Trinkwasser zu decken", erklärt Carole Dieschbourg, die Ministerin für Umwelt, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. "Es ist höchste Zeit, dass sich jeder auf seiner Ebene für den Schutz unserer wertvollen Ressourcen einsetzt", betont sie.

"Die Bedeutsamkeit des Grundwassers ist unbestreitbar: Man bedenke nur, dass von den 44 Millionen m³ Trinkwasser, die jährlich in Luxemburg verbraucht werden, 55% aus nicht weniger als 250 Grundwasserentnahmen stammen, die von 53 Gemeinden und 5 Trinkwassersyndikaten betrieben werden", erklärt Magali Bernard von der Administration de la gestion de l'eau (AGE).

Grundwasser, eine gefährdete Ressource

Grundwasser ist eine begrenzte Ressource, die schonend gefördert werden muss, um eine übermäßige Belastung und Qualitätsverminderung zu vermeiden. Zu diesem Zweck überwacht die AGE regelmäßig die Schüttung der Quellen und den Grundwasserspiegel. Die AGE ist außerdem für die Erteilung von wasserrechtlichen Genehmigungen und die Begrenzung der Grundwasserentnahme zuständig, um den guten quantitativen Zustand des Grundwassers dauerhaft zu sichern.

Etwa 100 Grundwasserentnahmestellen sind derzeit außer Betrieb und können aufgrund von Qualitätsproblemen vorerst nicht für die Gewinnung von Wasser für den menschlichen Gebrauch genutzt werden. Menschliche Aktivitäten, wie beispielsweise die Landwirtschaft mit der Einbringung von Düngemitteln und dem Versprühen von Pflanzenschutzmitteln auf den Ackerflächen, sind für die schlechte chemische Qualität einiger Grundwasserentnahmen verantwortlich: Etwa 13.000 m³/d, die dem Trinkwasserbedarf von über 65.000 Menschen entsprechen, können daher aufgrund des schlechten Zustands des Grundwassers nicht mehr für den menschlichen Konsum verwendet werden.

"Die fehlende Möglichkeit, diese durch anthropogene Aktivitäten geschädigten Ressourcen nutzen zu können, stellt eine große Herausforderung dar, da der Bedarf an Trinkwasser aufgrund des Klimawandels und des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums in Luxemburg immer größer wird", erklärte Ministerin Carole Dieschbourg weiter. Menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Industrie oder Bodenversiegelung haben nicht nur Auswirkungen auf das Grundwasser, sondern auch auf die Oberflächengewässer, die es ebenfalls zu schützen gilt.

Maßnahmen zum Schutz unseres Grundwassers

"Um unsere Grundwasserquellen zu schützen und kontaminierte Entnahmestellen wiederherzustellen, sind zahlreiche Maßnahmen vorgesehen, insbesondere in den Schutzzonen um die Trinkwasserentnahmestellen. Seit 2014 wurden 44 Großherzogliche Verordnungen zur Einrichtung von Schutzzonen für Grundwasserentnahmen und eine Großherzogliche Verordnung zur Einrichtung der Schutzzone um den Stausee veröffentlicht. Darüber hinaus läuft derzeit das Verordnungsverfahren für acht weitere Schutzzonen für Grundwasserentnahmen. Schließlich werden derzeit rund 30 Studien zur Abgrenzung von Schutzzonen für Grundwasserentnahmen durchgeführt.

In den Schutzzonen gelten zahlreiche Einschränkungen, Auflagen und Verbote, um das Risiko einer Verschmutzung der Wasserentnahme zu minimieren und bei schlechtem Zustand die Qualität der Wasserentnahme wiederherzustellen. Je stärker die Wasserentnahmen verschmutzt sind und je höher das Risiko einer Verunreinigung durch menschliche Aktivitäten ist, desto strenger sind die Beschränkungen. Zusätzlich zu den vorgeschriebenen Maßnahmen kann jeder freiwillig, Maßnahmen zum Schutz der für die Trinkwassergewinnung genutzten Entnahmestellen ergreifen.

Pläne für Wasser- und Hochwassermanagement

Einige der oben genannten Maßnahmen sind Teil des Maßnahmenprogramms des 3. Bewirtschaftungsplans, der gemäß der Wasserrahmenrichtlinie zu erstellen ist. Der 3. Bewirtschaftungsplan und sein Maßnahmenprogramm befinden sich derzeit in der Abschlussphase. Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist es, einen möglichst guten Zustand sowohl des Grundwassers als auch der Oberflächengewässer zu erreichen. Im Jahr 2021 wurde der Entwurf des dritten Bewirtschaftungsplans einer breiten öffentlichen Konsultation unterzogen. Im Rahmen dieser wurden 92 Stellungnahmen eingereicht, die meisten davon von Gemeinden. Die eingereichten Stellungnahmen wurden ausgewertet und bei der Fertigstellung des Plans berücksichtigt. Bevor der dritte Bewirtschaftungsplan verabschiedet werden kann, muss noch eine strategische Umweltprüfung des Entwurfs des Maßnahmenprogramms abgeschlossen werden. Der Entwurf des Umweltberichts wird derzeit bis zum 9. April 2022 einer öffentlichen Konsultation unterzogen, in deren Rahmen jede interessierte Person etwaige Kommentare einreichen kann.

Ebenso wurde der Entwurf des 2. Plans für das Hochwasserrisikomanagement im Jahr 2021 einer breiten öffentlichen Anhörung unterzogen. Im Rahmen dieser öffentlichen Konsultation wurden 79 Stellungnahmen von Gemeinden (67), Gewerkschaften und öffentlichen Einrichtungen (3) bzw. Privatpersonen (9) eingereicht. Alle eingereichten Kommentare und Anmerkungen wurden ausgewertet, um sie bei der Fertigstellung des zweiten Plans für das Hochwasserrisikomanagement zu berücksichtigen.

Das Scoping-Dokument, das den Untersuchungsrahmen für die Umweltprüfung des zweiten Plans für das Hochwasserrisikomanagement festlegt, wird bis zum 31. März 2022 den betroffenen öffentlichen Stellen zur Einsichtnahme vorgelegt. Anschließend wird der Umweltverträglichkeitsbericht des zweiten luxemburgischen Plans für das Hochwasserrisikomanagement erstellt und zur öffentlichen Konsultation freigegeben.

Grundwasserschutz kann jeder!

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, mit denen jeder von uns Trinkwasser sparen kann. Duschen statt Baden oder das Abdrehen des Wasserhahns beim Zähneputzen sind Beispiele für leicht zu erlernende Gewohnheiten. Außerdem kann jeder dazu beitragen, die Qualität unserer Wasserressourcen zu schützen, indem er z. B. biologische und lokale Produkte konsumiert oder den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden in Gärten, Gemüsegärten und Grünflächen reduziert und idealerweise ganz auf sie verzichtet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schutz der Grundwasserressourcen von entscheidender Bedeutung ist. Sie stellen einen großen Reichtum dar und ermöglichen die Gewinnung von mehr als der Hälfte des in Luxemburg verteilten Trinkwassers. Dennoch sind sie bedroht. Wir müssen daher alle gemeinsam handeln, damit auch zukünftige Generationen die Chance haben, die einfache Geste zu machen, den Wasserhahn aufzudrehen und Leitungswasser zu trinken.

Die Wasserentnahmen, bei denen es sich um Quellen, Bohrungen oder auch Brunnen handelt, sind nicht gleichmäßig über das Land verteilt, sondern konzentrieren sich eher auf den zentralen Teil des Landes. Beispiele für Wasserentnahmestellen, die eingerichtet wurden, um Grundwasser zu entnehmen und als Trinkwasser zu verteilen, finden Sie unter folgendem Link:

https://eau.gouvernement.lu/fr/ressources-en-eau/eaux-souterraines/captage_eau_souterraine.html.

Die Überwachung der Wasserentnahmen wird von den verschiedenen Trinkwasserversorgern und der AGE übernommen. Die Wasserqualität wird nicht nur in den Quellen und Bohrlöchern, sondern auch in der Trinkwasserinfrastruktur, wie z. B. dem Trinkwasserspeicher bis hin zum Wasserhahn der Verbraucher, regelmäßig analysiert.

 

Pressemitteilung des Ministerium fürUmwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung/ Wasserwirtschaftsamt

 

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