Kommunikationskampagne "Natura 2000"

Die Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, Joëlle Welfring, hat am 26. Oktober die neue Kommunikationskampagne rund um die Natura 2000*-Gebiete in Luxemburg vorgestellt. 

©MECDD (von L. nach R.) Tobias Mosthaf, Animateur Natura2000 Lenkungskomitee «Guttland Musel» ; Joëlle Welfring, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung; Amand Kaiser, Biobauer Toodlermillen
(von L. nach R.) Tobias Mosthaf, Animateur Natura2000 Lenkungskomitee «Guttland Musel» ; Joëlle Welfring, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung; Amand Kaiser, Biobauer Toodlermillen

Ziel ist es, den Wert der Natura-2000-Gebiete durch Information und Sensibilisierung hervorzuheben. Im Mittelpunkt der Kommunikation steht das Engagement der Lenkungskomitees (COPIL) und der Animateure, deren Aufgabe es ist, die Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen umzusetzen. Anhand der Kampagne soll die Bedeutung der europäischen Schutzgebiete im Alltag und ihren Einfluss auf das Wohlergehen der Einwohner veranschaulicht werden.

Die Situation in Luxemburg

Wir befinden uns mitten in einer Klima- und einer Biodiversitätskrise. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Laut dem Bericht des "Observatoire national pour la protection de l'environnement naturel" ist der Erhaltungszustand von zwei Drittel der natürlichen Lebensräume und 80% der Arten schlecht. Das Gleichgewicht der Ökosysteme muss wiederhergestellt werden, damit sie ihre natürlichen Funktionen erfüllen können. Die Fähigkeiten, CO₂ und Wasser zu speichern oder Luft und Wasser zu filtern, sind Ökosystemdienstleistungen von unschätzbarem Wert für den Klimaschutz.

Die europäische Biodiversitätsstrategie zielt unter anderem darauf ab, 30% der Landfläche in Europa zu schützen. Mehr als 27% der luxemburgischen Fläche sind derzeit unter dem Status eines Natura 2000-Gebietes geschützt. Der Schutz und die Wiederherstellung in diesen Gebieten erfolgt durch einen proaktiven und vertraglichen Ansatz. Um möglichst viele Bürger in den Naturschutz einzubeziehen und den unschätzbaren Wert der Natur zu vermitteln, ist die Sensibilisierung ein sehr wichtiges Instrument.

Die Lenkungskomitees (COPILs) setzen sich aus lokalen Akteuren zusammen, die mit den Gebieten der Regionen bestens vertraut sind, und werden von ihren jeweiligen Animateuren koordiniert. Es soll eine regionale Plattform geschaffen werden, die die Einbindung aller lokalen, kommunalen und regionalen Akteure ermöglicht, um unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und regionaler Anforderungen den Erhalt der Biodiversität zu gewährleisten. In Managmentplänen werden für jedes Natura 2000-Gebiet konkrete Schutz- und Renaturierungsziele festgelegt. In Zusammenarbeit mit der Natur- und Forstverwaltung (ANF) und der Wasserwirtschaftsverwaltung (AGE) sorgen die Animateure für die Umsetzung dieser Managementpläne.

Die Kommunikationskampagne

Im Laufe des Jahres 2023 werden nach und nach 8 Videos veröffentlicht. Sie werden über soziale Netzwerke und die neue Website www.natura2000.lu - die ab heute online ist - verbreitet. Das erste animierte Video erklärt das Natura2000-Netzwerk und seine Ziele. Jeder COPIL wird von seinem Animateur in einem Video vorgestellt. Die Besonderheiten dieser Gebiete sowie konkrete Projekte werden hervorgehoben. Das erste Video zeigt den COPIL "Uewersauer" mit seinem Animateur Patrick Thommes.

Die neue Website www.natura2000.lu ist den Natura2000-Gebieten, ihren Arten und Lebensräumen sowie den COPILS gewidmet. Die Seite wird regelmäßig mit neuen, spannenden Artikeln über aktuelle Projekte oder geschützte Lebensräume und Arten gespeist. Die Artikel heben jeweils eine Art oder einen Lebensraum hervor und zeigen, wie andere Arten vom Schutz einer sogenannten Schirmart in ihrem spezifischen Lebensraum profitieren, wie z.B. im Fall der "Gekielten Smaragdlibelle". Andere Projekte heben die Landschaftspflege durch landwirtschaftliche Nutzung hervor, wie z.B. die Beweidung von ehemaligen Tagebaugebieten.

Tobias Mosthaff, Animateur des COPIL Guttland Musel, stellte die Pflege von Streuobstwiesen, den "Bongerten", in seiner Region vor. Die Aufwertung dieses besonderen Lebensraums kommt einerseits bedrohten Arten wie dem Steinkauz zugute und fördert andererseits die lokale Produktion. Der Biobauer Amand Kaiser stellte vor, wie er in seinem Unternehmen die landwirtschaftliche Nutzung nach den Kriterien der biodynamischen Landwirtschaft mit ökologischem Tourismus verbindet.

* Natura 2000 ist ein europäisches Netzwerk von Naturschutzgebieten, das gemäß der Habitat-Richtlinie von 1992 geschaffen wurde. Neben den sogenannten Habitatgebieten umfasst das Netzwerk auch die Vogelschutzgebiete, die gemäß der Vogelschutzrichtlinie von 1979 (aktualisierte Version von 2009) ausgewiesen wurden. Ziel ist es das langfristige Überleben der wertvollsten und bedrohtesten Arten und Lebensräume in Europa sicher zu stellen.

Pressemitteilung des Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung

 

 

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