Interview mit Joëlle Welfring im Tageblatt

"3 Fragen an Umweltministerin Joëlle Welfring"

Interview: Tageblatt

Tageblatt: Wie steht es nach einem erneuten Hitzesommer und weiteren "Phases de vigilance" aktuell um das Wasser in Luxemburg — also vor allem um die Trinkwasserreserven?

Joëlle Welfring: Regen ist prinzipiell gut, um diese wieder aufzufüllen. Vor allem, wenn der Niederschlag während eines längeren Zeitraums und weniger stark fällt. Heftiger Kurzregen ist eher schlecht - das ist dann wieder eine andere, Wachsamkeit erfordernde Situation, die wir nicht wollen.

Tageblatt: Eine in dem neuen Gesetz festgehaltene Strategie will potenzielle Trinkwasserquellen identifizieren. Im vergangenen Sommer war eine Machbarkeitsstudie zur Aufbereitung des Moselwassers Thema — Ergebnisse dazu sollten Ende 2022 vorliegen. Wie sieht es damit aus?

Joëlle Welfring: Genau, wir wollen neue Quellen erschließen - was allerdings immer ein aufwendiger Prozess ist. Diese Studie ist noch nicht abgeschlossen und läuft aktuell. Da endgültige Ergebnisse noch nicht vorliegen, will ich da nicht vorgreifen. Diese werden allerdings in diesem Jahr noch kommen.

Tageblatt: Immer wieder werden Forderungen laut, dass Leitungswasser in Gastronomiebetrieben kostenlos angeboten werden soll. Nun werden die Betreiber lediglich dazu ermutigt, dies zu tun. Warum keine gesetzliche Verpflichtung?

Joëlle Welfring: Solche Änderungen muss man schrittweise angehen: Wir versuchen es zuerst auf freiwilliger Basis, danach könnte nachgebessert werden. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass in einem Restaurant Leitungswasser serviert wird, wenn man danach fragt. In der Gastronomie gibt man sich Mühe, dieses Thema anzugehen. Und das macht ja auch Sinn. Denn es vermeidet Verpackungsmüll und Transportkosten.

Zum letzten Mal aktualisiert am