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Treffen der deutschsprachigen Gleichstellungsministerinnen und -minister
Die Ministerin für Gleichstellung und Diversität, Yuriko Backes, hat am 28. und 29. September 2025 ihre Amtskolleginnen und -kollegen aus den deutschsprachigen Ländern zu einem informellen Treffen in Luxemburg, im Schloss Senningen, empfangen.
An dem Treffen haben die österreichische Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung, Eva-Maria Holzleitner, die deutsche Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Karin Prien, der Regierungsrat Liechtensteins zuständig für Gesellschaft und Justiz, Dr Emanuel Schädler, sowie Stéphanie Lachat, Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann, teilgenommen.
Ziel dieses Treffens war es nationale Projekte und Initiativen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit sichtbar zu machen, voneinander zu lernen und mögliche Anknüpfungspunkte für Kooperationen zu identifizieren.
Die Minister und Ministerinnen haben sich über aktuelle Projekte und Lösungsansätze ausgetauscht, die gezielt auf die Beseitigung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten abzielen. Ebenso wurden bestehende Herausforderungen der Gleichstellungspolitik thematisiert.
Ministerin Yuriko Backes hat hervorgehoben, dass "die Gleichstellung der Geschlechter ein komplexes und vielschichtiges Anliegen ist, welches trotz bedeutender Fortschritte in den letzten Jahrzehnten gegenwärtig strukturelle, kulturelle und politische Hürden begegnet, die den Weg zur tatsächlichen Gleichstellung erschweren". Yuriko Backes äußerte sich ebenfalls zu dem Backlash, den wir global beobachten können. Dieser zeige, wie wichtig es ist, Errungenschaften zu verteidigen und Gleichstellung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen. Eine politische Krise genügt, um die Uhr um mehrere Jahrzehnte zurückzudrehen: "Wir dürfen uns deshalb nicht unter Druck setzen lassen und müssen weiterhin an fundamentalen Rechten festhalten. Nur gemeinsam können wir in Europa und darüber hinaus eine Gesellschaft schaffen, in der Gleichstellung eine zentrale Rolle spielt."
Die österreichische Bundesministerin, Eva-Maria Holzleitner, hat unterstrichen: "Angesichts des weltweit zunehmenden Drucks auf Frauen- und Menschenrechte ist Zusammenarbeit auf europäischer und internationaler Ebene besonders relevant. Demokratie lebt von engagierter Debatte und Solidarität – das hat der Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen gezeigt. Gleichstellung ist nicht nur eine gesamtgesellschaftliche, sondern auch ein Grenzen überschreitende Aufgabe."
Die deutsche Bundesministerin, Karin Prien meinte: "Gerade in diesen Zeiten ist unsere internationale Solidarität entscheidend. Wir stehen gemeinsam für offene, freiheitliche Demokratien und für die Achtung der Menschenrechte – und dazu gehören untrennbar die Rechte von Frauen. Sie sind keine Ornamente, sondern ein tragendes Fundament unserer demokratischen Ordnung. Wer Frauenrechte angreift, stellt damit auch unsere demokratischen Werte infrage. Umso wichtiger ist es, dass wir uns resilient zeigen und gemeinsam und entschlossen für Gleichstellung und Frauenrechte eintreten."
Dr. Emanuel Schädler hat hervorgehoben: "Wir müssen trotz gewisser Rückschläge in jüngster Zeit optimistisch bleiben und uns weiter dafür einsetzen, dass die Gleichstellung zu einer Selbstverständlichkeit wird. Solange man bei allen Rückschritten immer einen Schritt mehr nach vorne macht, geht es in die richtige Richtung voran."
Die Direktorin des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann, Stéphanie Lachat, hat unterstrichen: "Gerade im aktuellen geopolitischen Kontext, in dem demokratische Werte, Menschenrechte und die Stellung der Frauen weltweit unter Druck geraten, ist es umso wichtiger, dass wir in Europa geschlossen für unsere Werte eintreten. Die Gleichstellung von Frau und Mann gehört zu diesen Werten – sie ist ein Kernbestandteil einer freien, gerechten und friedlichen Gesellschaft."
Am 29. September haben die Ministerinnen und Minister ebenfalls gemeinsam die nationale Anlaufstelle für Gewaltopfer (CNVV) besucht. Das CNVV, welches seine Türen Ende April dieses Jahres geöffnet hat, empfängt minderjährige sowie erwachsene Opfer von Gewalt und bietet professionelle Hilfeleistungen in verschiedenen Bereichen an. Auch in den Bereichen Opferschutz und Opferbetreuung ist der Austausch zwischen Ländern wichtig, um das Angebot durchgehend zu verbessern und auszubauen.
Pressemitteilung des Ministeriums für Gleichstellung und Diversität