Marie-Josée Jacobs bei der deutschen Bundesfrauenkonferenz: Wirtschaft neu denken - Frauen schaffen Innovation

Auf Einladung von Bündnis 90/ Die Grünen nahm Frauen- und Familienministerin Marie-Josée Jacobs an der deutschen Bundesfrauenkonferenz am 7. März 2004 in Frankfurt teil.

Marie-Josée Jacobs war zu einem Rundtischgespräch eingeladen zum Thema "Gesetze oder Goodwill : Gleichstellung in der Wirtschaft" zusammen mit Frau Hautala, Mitglied des finnischen Parlaments, Frau Dr. Liebert, Direktorin des Jean Monnet Center for European Studies der Universität Bremen und Frau Schewe-Gerigk, frauenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Die Frauenministerin erläutert einem interessierten Publikum die Aktionen und Projekte die in Luxemburg zu mehr Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Leben, in Beruf und in der Familie beitragen sollen. In diesem Zusammenhang führte Frau Jacobs die Maßnahmen auf, welche seit 1999 im Nationalen Beschäftigungsplan festgeschrieben wurden, wie u.a. den Elternurlaub. In Deutschland nehmen nur 2 % der Männer diesen Urlaub in Anspruch, gegen immerhin 13 % in Luxemburg.

Die Europapolitik liefert in Sachen Gleichstellung zwischen Frauen und Männern viele wichtigen Impulse. Die Umsetzung europäischer Direktiven ermöglicht es die nationale Gleichstellungspolitik voranzubringen und Fortschritte zu erzielen.

In der Wirtschaft gibt es allgemein wenige Frauen in Spitzenpositionen. In Finnland und Schweden werden von 143, resp. 261 Topunternehmen nur 6, resp. 2  von einer Frau geführt. In Luxemburg stellt sich die Lage nicht anders dar : 3 von 150 Topunternehmen haben eine Frau an ihrer Spitze. Einen Erfolg erzielt das Frauenministerium allerdings hier mit seinen Positiven Aktionen in den Unternehmen. Viele Luxemburger Betriebe lassen sich mittlerweile vom Frauenministerium beraten, um die Gleichstellung in ihren Organisationen zu verbessern.

Das Thema Quotenregelung wurde in diesem Rundtischgespräch ebenfalls kontrovers diskutiert, da generell festgestellt wird, dass es ohne solch ein Instrument sehr lange dauern wird, ehe eine Gleichstellung von Frau und Mann in Politik und Wirtschaft erreicht werden kann.

Die Berufswahl der Frauen bleibt weiterhin traditionsgeprägt. Auch in Luxemburg sind Frauen in technischen Berufen unterrepräsentiert, hier fehlt es vor allem an Vorbildern. Das Frauenministerium beteiligt sich hier an Aktionen zusammen mit dem Erziehungsministerium in Schulen und Unternehmen wie z.B. Schnuppertage in den Betrieben oder dem Girls' Day. Trotz aller Anstrengungen bevorzugen junge Frauen aber noch immer typische Frauenberufe, die auch schlechter bezahlt werden.

Wichtig ist auch hier vor allem der Austausch von Erfahrungen und Projekten die in den europäischen Ländern in die Praxis umgesetzt werden, um auf europäischer Ebene Erfolge zu erzielen.

(communiqué par le ministère de la Promotion féminine)

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