Jean-Claude Juncker und Luc Frieden bei der Jahresversammlung der Weltbank und des IWF in Washington

Premier- und Finanzminister Jean-Claude Juncker als Gouverneur für den Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie Tresorminister Frieden als Gouverneur für die Weltbank nehmen übers Wochenende an der Jahresversammlung der Bretton Woods-Organisationen in Washington teil.

Diese beiden Institutionen gehören zu den wichtigsten Finanzierungsquellen für Entwicklungsländer, und nehmen somit eine komplementäre Rolle in der Luxemburger Entwicklungspolitik ein. Der größte Teil der luxemburgischen Unterstützung wird an die "soft loan windows" der Bank und des IWF geleitet: für die Weltbank ist dies die "International Development Association" (IDA), welche jährlich um 7 Milliarden Dollar für soziale Projekte bereitstellt (doppelt soviel wie das gesamte UNO System), während beim IWF die "Poverty Reduction and Growth Facility" (PRGF) vergünstigte Darlehen an Länder vergibt, die ein jährliches Pro-Kopf-Einkommen von unter 895 Dollar aufweisen, um so Maßnahmen zur Armutsbekämpfung ergreifen zu können.

2003 hat das Finanzministerium mit fast 17,5 Millionen Euro leicht über 10% des Gesamtetats der Luxemburger Entwicklungshilfe beigetragen. Für 2004 stehen Mittel in leicht erhöhtem Maß zur Verfügung. Dabei wurden spezifische Zielsetzungen verfolgt, insbesondere:

  • die Hilfe zur Entschuldung der ärmsten Länder, damit diesen mehr Geldmittel für soziale Programme, z.B. für Bildung oder Gesundheit, im eigenen Land zur Verfügung stehen (dies obwohl Luxemburg selbst kein Gläubigerland ist)

  • die Verbesserung des Investitionsklimas in den Entwicklungsländern, um einerseits die einheimische Sparquote zu fördern und die Kapitalflucht einzudämmen, sowie andererseits dringend notwendiges ausländisches Kapital und Know-how anzuziehen

  • die Unterstützung des Bankensektors, damit die Finanzierung der Realwirtschaft gewährleistet werden kann (hauptsächlich zugunsten von kleinen und mittelständischen Betrieben, die das Rückgrat einer gesunden Volkswirtschaft darstellen; eine besondere Aufmerksamkeit kommt in dieser Hinsicht der Mikrofinanz zu)

  • die Investitionsmöglichkeiten im Umweltbereich, die vom Kioto-Protokoll in den Entwicklungsländern angeboten werden um die globalen Umweltprobleme in den Griff zu bekommen

  • die Nutzung der modernen Kommunikations- und Informationstechnologien für die Belange der Entwicklungsländer (Internet Portale zum Beschaffen und Austausch von Wissen und Erfahrungen, Demokratisierung der Entscheidungsprozesse, usw.)

  • die Finanzierung der Forschung, speziell im landwirtschaftlichem Bereich, dies unter einer dreifachen Optik: Nahrungssicherung im Umfeld einer anhaltenden demografischen Explosion, Erhaltung des pflanzlich-genetischen Erbgutes, sowie Entwicklung von umweltschützender (biologischer) Schädlingsbekämpfung.

(communiqué par le ministère des Finances)

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