EU-Ministerkonferenz in Tromsø (Norwegen): Gesundheitsminister wollen e-Health vorantreiben

Die EU-Gesundheitsminister und die Kommission wollen die Informatik mit ihrem enormen Potenzial stärker in den Dienst der Gesundheit der europäischen Bürger stellen. EU-Aktionsplan, nationale Aktionspläne sowie europäische und nationale Gesundheitsportale im Internet sollen den Einzug von e-Health im Gesundheitswesen beschleunigen.

In Rahmen einer europäischen Ministerkonferenz, die in Tromsø im Norden Norwegens, gemeinsam von der norwegischen Regierung, der luxemburgischen EU-Präsidentschaft und der EU-Kommission organisiert wurde, gaben sich Kommission und EU-Gesundheitsminister das Wort innerhalb der nächsten fünf Jahre ein integriertes und zwischen den einzelnen Ländern kompatibles und interaktives e-Health-System aufzubauen.

Norwegen, das nicht Mitglied der EU ist, zeigte durch diese Initiative seine Verbundenheit mit den europäischen Partnern.

Das Treffen, an dem neben den EU-Ministern auch rund 500 Experten aus Gesundheit und Informatik teilnahmen, wurde vom norwegischen Gesundheitsminister Ansgar Gabrielsen, Gesundheits- und Sozialminister Mars Di Bartolomeo und EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou eröffnet. Gleichzeitig fand eine Ausstellung mit richtungweisenden Pilotprojekten aus den EU-Ländern statt.

E-Health im Dienste der Gesundheit

In seiner Eröffnungsrede unterstrich der Luxemburger Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo die Wichtigkeit der offenen Koordinationsmethode, um die gemeinsame europäische Gesundheitspolitik voranzutreiben. Die großen Herausforderungen in der öffentlichen Gesundheit wie HIV/AIDS, Epidemien, Krebs, Herz-Kreislaufkrankheiten oder Übergewicht und Drogenmissbrauch kennen keine Grenzen. Dem müsse die Informationsgesellschaft, in diesem Fall e-Health, deren Potenzial fast grenzenlos ist, entgegengesetzt werden.

Alle EU-Partner arbeiten zur Zeit an ihren eigenen Gesundheitsinformations- und Informatiksystemen und die Kommission hat ihren neuen Aktionsplan vorgestellt. Deshalb, so Di Bartolomeo, sei es unerlässlich, dass die Koordinationsarbeit zwischen den europäischen Partnern intensiviert, nationale Korrespondenten eingesetzt, "best practices" ausgetauscht und Antworten auf gemeinsame Probleme wie Datenschutz und Schutz der Privatsphäre gegeben werden.

Gemeinsame Ziele müssten definiert werden, um auf diese Weise die Gesundheitsversorgung innerhalb der EU-Staaten und grenzüberschreitend zu verbessern, die Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit der Gesundheitssysteme abzusichern und Fehler und Irrtümer in der Pflege vorzubeugen.

Unbestreitbarer Mehrwert für Patienten und Gesundheitssysteme

Di Bartolomeo forderte seine Kollegen auf, sich stärker zugunsten von e-Health zu engagieren und gemeinsam mit der Kommission dafür zu sorgen, dass die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt und Pilotprojekte in allen EU-Staaten verwirklicht werden: "e-Health gibt es nicht zum Nulltarif", so der Luxemburger Minister, doch sei der Mehrwert für Patienten, Effizienz der Gesundheitssysteme und Finanzierungssysteme unbestreitbar.

Eine Koordination beziehungsweise eine Straffung bestehender EU-Arbeitsgruppen, sei unerlässlich.

Minister übernehmen Leadership

In einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss der Konferenz vereinbarten die Minister ein kohärentes und interoperables e-Health-System aufzubauen und zu fördern. So soll den EU-Bürgern, selbst in den entlegensten Gegenden, die bestmögliche Pflege gesichert werden. Digitalisierte Patientenakte über eine gemeinsame Gesundheitskarte, mit allen Sicherheitsmaßnahmen, Internet als Schlüssel für die Förderung gesunder Lebensweisen, Beratung von Gesundheitspersonal und Ärzten über den letzten Stand der Medizin und adäquate Pflege werden angestrebt.

Die Minister wollen den Fortschritt von e-Health bewerten und geben in e-Health einen wichtigen Pfeiler der gemeinsamen EU-Gesundheitsstrategie.

"Sicher, zuverlässig, zugänglich und effizient" soll das gemeinsame Projekt sein.

Eine Folgekonferenz auf Ministerebene ist für Mai 2006 in Malaga/Spanien geplant!

Weitere Informationen unter: www.ehealth2005.no

(communiqué par la Présidence luxembourgeoise du Conseil de l'Union européenne)

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