Deutsch-luxemburgische Kooperation im Rahmen der Brand-, Unfall- und Katastrophenbekämpfung

Am 9. November 2005 unterschrieben der luxemburgische Minister des Innern und für Landesplanung, Jean-Marie Halsdorf, und der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Dr Richard Gross, zwei Vereinbarungen betreffend die Beschaffung und gemeinsame Nutzung einer Atemschutz- und Brandcontainerübungsanlage sowie eines Container-Systems "Rüst-schwer" für die Rettungsdienste beiderseits der Grenze.

Die Unterzeichnung fügt sich nahtlos ein in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der staatlichen und kommunalen Rettungskräfte beider Länder. Bisher fanden bereits grenzüberschreitende Einsätze im Feuerwehrbereich ohne Probleme statt. In Born/Luxemburg wurde vor einigen Jahren ein gemeinsames Feuerwehrhaus auch für Metzdorf/Kreis Trier-Saarburg errichtet. Im Rettungswesen besteht ebenfalls eine enge Zusammenarbeit. Jetzt werden zum ersten Mal Gerätschaften gemeinsam beschafft und anschließend beiderseits der Grenze je nach Bedarf genutzt. Einsatzbereitschaft und Schlagkraft der Einsatzkräfte werden verbessert und die Sicherheitsstandards für die Bevölkerung deutlich angehoben. Die neue Kooperation bedeutet somit einen weiteren Schritt auf dem Weg der grenzüberschreitenden Aktivitäten zum Wohle der Bevölkerung in der Großregion.

Projektträger ist der Landkreis Trier-Saarburg. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg hat in Absprache mit dem luxemburgischen Ministerium des Innern und für Landesplanung die administrativen Vorarbeiten geleistet, führt die Beschaffungen durch und regelt die Finanzierung aus Mitteln der EU (50 %), des Großherzogtums Luxemburg (16,66 %), des Landes Rheinland-Pfalz (16,66 %) und des Kreises Trier-Saarburg (16,66 %). Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg wird auch die spätere Verwaltung der Anlagen unentgeltlich durchführen.

Atemschutz- und Brandcontainerübungsanlage

Die Anlage dient der Ausbildung von Einsatzkräften des Brand- und Katastrophenschutzes auf luxemburgischer und auf deutscher Seite. Dadurch soll vor allem auch die Vorgehensweise in gemeinsamen Einsätzen abgestimmt werden. Die Anlage gewährleistet die fachgerechte Ausbildung der Feuerwehrangehörigen – auch als Voraussetzung für die gemeinsame Nutzung des Container-Systems und Angleichung der Qualitäts- und Sicherheitsstandards.

Es ist eine mobile Ausführung vorgesehen, sodass die Trainingsmaßnahmen sowohl in Deutschland als auch in Luxemburg durchgeführt werden können. Die Anlage besteht aus 6 kombinierbaren Abrollcontainern, wovon 4 die Atemschutzübungsstrecke bilden, 1 zur Brandsimulation hergerichtet wird und 1 zu Schulungs-, Vorbereitungs- und Aufenthaltszwecken dient.

Am jeweiligen Standort können sowohl deutsche als auch luxemburgische Feuerwehrangehörige in gemeinsamen Ausbildungs- und Trainingsveranstaltungen geschult werden. Die Ausbildung erfolgt durch ebenfalls gemeinsam ausgebildete Instruktoren. Es können jährlich bis zu 2.000 Feuerwehrangehörige in ca. 100 Seminaren ausgebildet werden.

Container-System „Rüst-schwer“

Das System besteht aus einem Basisfahrzeug (Wechsellader) mit Mulde und einem Abrollcontainer mit schwerem Rüstmaterial für die Hilfe bei Schwerstunfällen im Grenzbereich auf der Mosel, den Eisenbahnstrecken Trier-Luxemburg und Trier-Frankreich sowie der Autobahn Luxemburg-Trier mit angrenzenden Verkehrswegen. Vor allem bei Unfällen mit Gefahrguttransporten kann die technische Hilfe durch den Einsatz dieses Systems erheblich optimiert werden.

(communiqué par le ministère de l’Intérieur et de l’Aménagement du territoire)

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