Europäisches Referenzzentrum der Weltgesundheitsorganisation in Luxemburg

"Luxemburg und das Institut für Immunologie sind eine gute Wahl für ein Europäisches Referenzzentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil die Luxemburgische Regierung überzeugt ist, dass Labornetzwerke am besten geeignet sind, den Herausforderungen von Viren in einer globalisierten Welt zu begegnen." Mit diesen Worten eröffnete der Minister für Gesundheit Mars Di Bartolomeo das Treffen der Nationalen Referenzlabors aus 21 Europäischen Ländern am Institut für Immunologie, Laboratoire National de Santé. Vom 17.1.-19.1.06 tauschen die Wissenschaftler aus Zentral- und Osteuropa unter dem Vorsitz der WHO Informationen und Erfahrungen in Bezug auf Diagnostik und Kontrolle von Masern und Röteln aus.

Das Institut für Immunologie in Luxemburg wurde dieses Jahr wieder als WHO-Referenzzentrum für 23 europäische Länder bestätigt. Gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut (Berlin) sowie dem Gabrichevsky Institut (Moskau) ist das Institut für insgesamt 52 Länder der WHO/EURO Region zuständig. Nationale und subnationale Labors von Island bis zur Pazifikküste Siberiens und von Norwegen bis Tadschikistan arbeiten in dem Netzwerk zusammen. Das Institut für Immunologie ist durch Prof. Dr Claude P. Muller, sowie Dr Judith Hübschen (Virologe) und Jacques Kremer (Virologe) vertreten.

Das Institut für Immunologie am LNS mit seinem 25 Wissenschaftlern und Technikern hat weltweite Anerkennung für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Immunobiologie und der molekularen Epidemiologie des Masernvirus und anderer Viren erlangt und dafür auch mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Seit 1995 finden regelmäßige Konsultationen zwischen der WHO und dem Institut für Immunologie in Luxemburg, Genf und Kopenhagen statt. Seit 1997 werden wissenschaftliche Mitarbeiter anderer WHO-Labors am Institut für Immunologie ausgebildet. Bereits 1998 wurde das Institut zu einem der weltweit 4 WHO Collaborating Center für Masern ernannt und seit 1999 ist der Leiter des Instituts, Prof. Muller, wissenschaftlicher Berater in unterschiedlichen WHO-Ausschüssen und Gutachter für Forschungsprojekte der WHO.

In einem gemeinsamen Projekt der EU und der WHO arbeitet das Institut an neuen diagnostischen Strategien für Masern. 2002 wurde das Institut zum Luxemburgischen Nationalen Referenzzentrum für Masern und Röteln ernannt und 2003 erfolgte die Ernennung zum Europaïschen Referenzzentrum durch die WHO. 2003 wurde der Institutsleiter C.P. Muller in das "WHO Steering Committee for Measles" berufen. Dieser Ausschuss besteht aus 7 Mitgliedern (drei aus den Industrieländern) und berät die WHO in Fragen der Masernpolitik. M. Mulders, Ph.D., ehemaliger Molekularepidemiologe am Institut für Immunologie, arbeitet mittlerweile am WHO Regional Office in Kopenhagen und koordiniert von dort aus die Aktivitäten dieses Netzwerks von Speziallabors. Im Dezember besuchte Prof. Muller für die WHO Blagoveschensk an der russisch-chinesischen Grenze in Siberien, um an der Aufarbeitung einer Masernepidemie, die von China nach Russland geschwappt war, mitzuwirken. Im Sommer war Muller im Auftrag der Provinzregierung Guangxi in China unterwegs, um an der Aufarbeitung der SARS-Epidemie und der Kontrolle der Hühnergrippe mitzuarbeiten.

Als Europäisches Referenzzentrum unterstützt das Institut für Immunologie die teilnehmenden Labors mit technischem and wissenschaftlichem Know-How, um die Ausbildung der Mitarbeiter und die Diagnostik zuverbessern. Bestimmte Spezialuntersuchungen zur molekularen Charakterisierung von Masern- und Rötelnviren werden von den Labors nach Luxemburg geschickt. Seit Bestehen des Labornetzwerkes, das über Europa hinaus weltweit besteht, konnte die weltweite Masernsterblichkeit von 800.000 im Jahr 2000 auf 450.000 im vergangenen Jahr gesenkt werden und Luxemburg leistet einen wichtigen Beitrag hierzu.

(communiqué par le ministère de la Santé / Laboratoire national de la Santé)

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