Le ministre Mars Di Bartolomeo au sujet du domaine de la santé au Grand-Duché

Alex Fohl: Wie positioniert sich Luxemburg in der Gesundheitsversorgung gegenüber den Nachbarregionen?

Mars di Bartolomeo: Als kleines Land verfügt Luxemburg über eine ausgebaute, exzellente Gesundheitsversorgung, die auch weiter verfeinert wird.

Luxemburg hat in den vergangenen Jahren massiv in die Infrastrukturen investiert. Wir müssen uns auch nach den Bedürfnissen richten und können nicht alles abdecken. Wir müssen also die Zusammenarbeit mit dem Ausland in zweierlei Hinsicht im Auge behalten.

Zum einen was das Angebot für Luxemburger Patienten betrifft und zum anderen was die Rekrutierung von Pflegepersonal und Spezialisten angeht. Wir haben das Glück, dass wir die Mittel für eine optimale Gesundheitsversorgung hatten bzw. haben, die relativ weit geht. Wir halten dem Vergleich mit den Nachbarregionen absolut stand. Wir kennen kaum Wartezeiten, verfügen über moderne Einrichtungen und haben z.T. mehr Spezialisten als im Ausland. Allgemeinmediziner dagegen haben wir weniger.

Alex Fohl: Bringt die Unterversorgung mit Allgemeinmedizinern langfristig nicht Probleme mit sich?

Mars di Bartolomeo: Diesen Bereich der Grundversorgung müssen wir im Auge behalten. Es ist mir wichtig, dass die Grundversorgung klappt, dann bekommen wir auch weniger Probleme bei der stationären Behandlung. Zur Grundversorgung zählt ein dichtes Netz von Allgemeinmedizinern und Kinderärzten. Hier müssen wir unsere Planung nach den Bedürfnissen richten und gegebenenfalls Anreize bieten, damit es langfristig keine Lücken in der Grundversorgung gibt. Daran arbeiten wir.

Alex Fohl: Führen Liberalisierungsbestrebungen innerhalb der erweiterten Union nicht zwangsläufig zu einer Herabsetzung der Gesundheitsstandards in der Großregion?

Mars di Bartolomeo: Gerade diese Überlegungen führen uns dazu, sehr vorsichtig zu sein, wenn Gesundheit in den Bereich der kommerziellen Dienstleistungen hineinrutschen soll. Wir pochen eher darauf, dass der Stellenwert der Gesundheitsversorgung im Bereich der Dienstleistungen ein besonderer ist.

Zum einen sind die freie Wahl und der freie Zugang unabhängig von der jeweiligen Lohnsituation sehr wichtig. Zum anderen geht es um eine optimale Qualität der Versorgung. Hinzu kommt auch, dass die Allgemeinheit viel in den Aufbau der Gesundheitsversorgung investiert.

Der Liberalisierung setze ich eine Aufgabenteilung und Zusammenarbeit entgegen, die diesen Ansprüchen gerecht wird und Patienten, Qualität sowie den freien Zugang in den Mittelpunkt rückt und nicht den freien Wettbewerb.

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