Le ministre des Affaires extérieures et président du Conseil de l'UE, Jean Asselborn, au sujet des relations transatlantiques après la visite de Condoleezza Rice

Tageblatt: Hat sich durch die Reise von Secretary Rice wirklich etwas Grundlegendes in den transatlantischen Beziehungen geändert oder hatten wir es in den vergangenen Tagen lediglich mit einer "Operation seduction" der neuen US-Außenministerin zu tun? Was gibt Ihnen persönlich den Eindruck, dass ein neuer Wind weht?

Jean Asselborn: Nun, diese Reise hatte sehr wohl einen Hintergedanken, nämlich den, dass man in den USA zur Überzeugung gelangt ist, dass es in Sachen transatlantische Beziehungen nicht beim Status quo bleiben kann.

Dass ein neuer Wind weht, zeigt doch ganz klar das erneuerte Engagement Washingtons im Nahost-Konflikt. Hier erkennt man deutlich den Willen, konkrete Probleme in enger Kooperation mit den transatlantischen Partnern anzugehen und zu lösen. Der Besuch von Außenministerin Rice ging weit über die Vorbereitung der Europa-Reise von Präsident Bush hinaus. Das stimmt einen optimistisch.

Tageblatt: Gibt es denn unter den Europäern einen reellen Konsens im Hinblick auf eine verstärkte transatlantische Kooperation?

Jean Asselborn: Das würde ich mit einem ganz klaren "Ja" beantworten. Schließlich liegt es im Interesse aller 25, dass Europa auf Weltebene ein größeres Gewicht erlangt. Das aber ist nur in Zusammenarbeit und in Abstimmung mit den USA zu erreichen. Sicher, 25 Länder, das bedeutet auch 25 Politikkulturen, doch haben die Europäer bereits in Sachen Iran, Naher Osten, und Balkan eine einheitliche Haltung an den Tag gelegt. Die "Relance" der transatlantischen Beziehungen ist beileibe kein Selbstzweck. Zusammen mit unseren US-Partnern können wir einiges bewirken. Im Übrigen ist, wie ich gestern in Moskau feststellen konnte, auch Russland daran interessiert, in Zusammenarbeit mit EU und USA die Probleme im Balkan und im Nahen Osten einer Lösung näher zu bringen.

Tageblatt: Mehr Kooperation mit den USA bedeutet auch ein gesteigertes europäisches Engagement auf der Weltbühne. Sind die Europäer bereit die hierzu notwendigen finanziellen und militärischen Mittel auch tatsächlich bereitzustellen?

Jean Asselborn: Ganz einfach: Wenn USA und EU kooperieren, dann kann durch die daraus entstehenden Synergien viel Geld gespart werden. Schließlich können EU und USA gemeinsam auf dem Gebiet der Konfliktprävention einiges bewirken. Wer weiß welche Summen Kriege verschlingen kann sich leicht ausmalen, wieviel Geld durch die Vermeidung eines Waffenganges eingespart werden kann.

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