La ministre de l'Éducation nationale, Mady Delvaux-Stehres, au sujet du dialogue entre les parents et l'école

Télécran: Frau Ministerin, was verstehen Sie unter guter Elternarbeit ?

Mady Delvaux-Stehres: Gute Elternarbeit zeichnet sich durch ständige Dialogbereitschaft seitens der Schule und des Elternhauses aus, sowie durch den Willen, Probleme gemeinsam anzupacken. Voraussetzung für den Schulerfolg ist eine Beziehung zwischen Eltern und Lehrern, in der beide Partner an einem Strang ziehen und die Kinder nicht zwischen zwei Erziehungspolen hin- und her gerissen werden. Elternarbeit ist dann erfolgreich, wenn schulische Entscheidungen im Konsens zwischen beiden Partnern getroffen werden. Wesentlich dabei ist die gegenseitige Anerkennung der Autorität und Erziehungskompetenzen der Eltern einerseits und der Lehrkräfte andererseits.

Télécran: Wie wollen Sie aus Betroffenen Beteiligte machen, und wo muss in den Schulen ein Umdenkungsprozess stattfinden?

Mady Delvaux-Stehres: Der Lehrer, und im postprimären Unterricht, der Klassenlehrer sind immer die ersten Ansprechpartner bei schulischen Fragen. Beide Schulpartner müssen lernen, aufeinander zuzugehen und eventuelle Berührungsängste zu überwinden. Es muss ein regelrechter gesellschaftlicher Umdenkungsprozess stattfinden, damit sämtliche Beteiligte - Schüler, Lehrer und Eltern - ihre jeweiligen Pflichten wahrnehmen und die Kompetenzen und Rechte der anderen Schulpartner anerkennen.

Eine gesetzliche Grundlage allein vermag kaum eine solche Entwicklung zu bewirken, ist aber eine wichtige begleitende Maßnahme. In diesem Sinne soll bei der Überarbeitung des Schulgesetzes von 1912 eine festere Grundlage für die Partnerschaftsbeziehung zwischen Eltern und Schule geschaffen werden.

Télécran: Viele Eltern fühlen sich in den Schulen nicht willkommen. Worin bestehen die Hinderniss?

Mady Delvaux-Stehres: In erster Linie ist es wichtig, dass der Kontakt mit den Eltern gleich zu Beginn des Schuljahres hergestellt wird und nicht erst, wenn die ersten Probleme zutage getreten sind. Bei manchen Eltern dürften auch persönliche, eher negative Erinnerungen an die eigene Schulzeit eine gewisse Hemmung gegenüber der Schule erklären. Sehr wichtig erscheint mir, dass eventuelle Sprachbarrieren abgebaut werden. Das Ministerium bietet daher ausländischen Eltern die Begleit-, Übersetzungs- und Vermittlungsdienste der "Mediateurs interculturels" an.

Télécran: Eine Barriere liegt in der mangelnden Kommunikation der Schulpartner. Wie kann man diese verbessern?

Mady Delvaux-Stehres: Sinnvolle Elternarbeit geht weit über die bloße Anwesenheit der Mutter oder des Vaters bei Elternabenden hinaus. Die Gestaltung der Elternarbeit kann auf vielfältige Art und Weise geschehen. Man denke an die wesentliche Rolle, die Elternvereinigungen als Ansprechpartner für Schuldirektoren und bei der Durchführung von Schulprojekten spielen. Wichtig ist dabei stets ein auf Gegenseitigkeit basierendes Vertrauensverhältnis. Beide Partner müssen sich als gleichwertig betrachten und einander offen und verständnisvoll begegnen.

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