Mars di Bartolomeo au sujet du vieillissement de la population européenne et luxembourgeoise

Tageblatt: Europas Bevölkerung vergreist. Was bedeutet das für Europas Gesellschaften?

Mars di Bartolomeo: Ich würde nicht von Vergreisung, sondern von Alterung sprechen. Diese Entwicklung stellt eine enorme Herausforderung für alle europäischen Länder dar. Es wird vornehmlich darum gehen, das Abrutschen in die Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.

Wenn dann Hilfe benötigt wird, soll sie so lang wie nur möglich im gewohnten Umfeld des Pflegebedürftigen erteilt werden. Erst wenn das nicht mehr gewährleistet werden kann, sollte sich die Frage nach der Einweisung in eine Pflegeeinrichtung stellen.

Eins scheint mir jedoch von Bedeutung zu sein: Auch wenn die Bevölkerung älter wird, muss der Generationenvertrag erhalten bleiben. Falls notwendig, muss das Sozialsystem angepasst werden. Es darf keine Rede von Abbau gehen.

Tageblatt: Was soll man unter Anpassung verstehen?

Mars di Bartolomeo: Wenn sich die Parameter ändern, muss darüber gesprochen werden, wie das System an die veränderte Situation angepasst werden kann.- Das ist besser als Abbau. Wenn die Ansprüche wachsen, weil die Menschen länger leben, muss darüber geredet werden, wie die bestehenden Systeme erhalten werden können.

Tageblatt: Luxemburg verfügt seit wenigen Jahren über eine Pflegeversicherung. Hält sich das System?

Mars di Bartolomeo: Tatsächlich ist Luxemburg eines der wenigen Länder in der EU, die eine Pflegeversicherung eingeführt haben. Unsere Erfahrungen zeigen, dass der Rückgriff auf spezialisierte Pflegenetzwerke verhältnismäßig stärker gestiegen ist als die Nachfrage nach Plätzen in den Institutionen. Das heißt, dass unsere Herangehensweise, die Menschen in ihrem gewohnten Umfeld zu pflegen, die richtige ist.

In der zweiten Jahreshälfte soll eine Studie über die Pflegeversicherung und vor allem über den Grad der Zufriedenheit der Nutznießer der Pflegeleistungen erstellt werden. Außerdem wollen wir eine Steuerungsgruppe einsetzen, die die Entwicklung der Pflegeversicherung im Auge behalten soll.

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