Le ministre de l'Environnement, Lucien Lux, au sujet du protocole de Kyoto

Lucien Montebrusco: Reichen die Mittel, die der Staat im Kioto-Fonds bereitstellt?

Lucien Lux: Jeder, der rechnen kann, erkennt, dass wir vorrangig an unsere nationalen Emissions-Reduzierungen denken müssen. Wir müssen unsere nationalen Aufgaben lösen, wenn das nicht eine finanziell äußerst schwierige Hürde werden soll.

An aller erster Stelle geht es um die Förderung des öffentlichen Transport. Der Transport ist unser größtes Problem. Wir müssen beim Energiesparen mehr leisten, beim Wohnungsbau und bei der Altbausanierung auf mehr Energieeffizienz setzen. Bei der Industrie ist nicht mehr viel herauszunehmen und bei den Haushalten ist das Sparpotenzial gering.

Wir werden in den kommenden Jahren mehr Geld benötigen. Wir brauchen es um u.a. Emissionsrechte zu kaufen.

Lucien Montebrusco: Was bisweilen als unmoralisch bezeichnet wird, da die Industriestaaten sich auf Kosten der Ärmsten freikaufen.

Lucien Lux: Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das keineswegs eine unmoralische Tätigkeit ist. Das Kioto-Protokoll lebt vom Prinzip, unter bestmöglichen ökonomischen Bedingungen, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Da der Treibhauseffekt ein planetarisches Problem ist, geht es nicht nur darum, dass Luxemburg seine Aufgaben allein auf Luxemburger Territorium machen muss. Wenn wir mit unseren Mitteln in anderen Erdteilen einen Beitrag leisten, kommt das der Gesamtbilanz zugute.

Lucien Montebrusco: Luxemburg will die Reduzierung der Treibhausgasemissionen in anderen Ländern fördern. Wodurch sich das Land dann Emissionsrechte erwirbt. Was kann man sich konkret darunter vorstellen?

Lucien Lux: Wir verfolgen derzeit zwei konkrete Pisten. Die eine in El Salvador, wo eine Deponie saniert wird. Da geht es um 800.000 Tonnen Kohlendioxid, die eingespart werden könnten. Weitere Projekte beabsichtigen wir in russischen Betrieben. Erste Gespräche haben schon stattgefunden. Des Weiteren haben wir uns in Projekte der Europäischen Entwicklungsbank BERD und der Weltbank eingekauft.

Wir wollen also national reduzieren, bei großen internationalen Projekten mitmachen und bei bilateralen Vorhaben umweltschützend wirken.

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