"Freude am Lernen als Schlüssel zur Welt". Mady Delvaux-Stehres au sujet de la rentrée 2005/2006

Alex Fohl: Vor einem Jahr wurde Ihnen eine schwierige Aufgabe übertragen: die Übernahme des Unterrichtsministeriums. Reizwörter gab es einige: PISA, Promotionskriterien, Hausaufgaben und Neie Lycee. Welchen Eindruck hat das erste Amtsjahr bei Ihnen hinterlassen?

Mady Delvaux-Stehres: Einen eher guten. Ich habe die Herausforderung mit Begeisterung angenommen. Den Schulbetrieb zu organisieren und Kindern die besten Möglichkeiten zu bieten, damit sie im Leben vorankommen, ist für mich die nobelste politische Aufgabe, die es gibt. Dass sie schwierig sein würde, wusste ich. Ich werde voller Energie, Lust und Freude weitermachen. Klar für mich ist auch, dass in der Bildung langfristig angelegt ist. Man kann die Wirkung der Maßnahmen nicht unmittelbar messen.

Ich weiß, worauf wir abzielen. Die Ergebnisse sehen wir aber erst viel später. Darüber hinaus ist es im Nachhinein immer schwierig abzusehen, was letztendlich den Ausschlag für einen erfolgreichen Bildungsweg gab. Daher sollten wir auch in der Bewertung unserer Arbeit bescheiden bleiben.

Alex Fohl: 2006 findet die dritte Testphase der OECD-Schülervergleichsstudie PISA statt. Wie bereitet sich Luxemburg auf diese Herausforderung vor?

Mady Delvaux-Stehres: Eigentlich kann man sich nicht gezielt auf den Test vorbereiten. In diesem Jahr wurde bereits ein Testversuch durchgeführt, sodass den Schülern die Art der Aufgaben bekannt ist. Nun liegt der Schwerpunkt 2006 bei den Naturwissenschaften, einem Bereich, wo wir bei den 15-Jährigen bekanntlich Defizite im Vergleich zu anderen Ländern haben, da wir später mit den Fächern Chemie und Physik beginnen. Unsere Programme entsprechen nicht den Vorgaben in anderen Ländern.

Was für Luxemburg in diesem Jahr neu sein wird, ist ein fakultativer Fremdsprachentest. Bei dieser nationalen Option geht es darum, Kinder in einer Fremdspräche zu testen. Dies gibt uns Aufschluss über die Vielsprachigkeit und Qualität der Fremdsprache.

Die Luxemburger Delegation hatte bei der OECD angeregt, auch andere Länder in diesen zusätzlichen Test einzubeziehen. Die anderen trauen sich wohl nicht, sodass dies eine Luxemburger Eigenheit sein wird.

Im nächsten Jahr werden wir darüber hinaus an einem internationalen Testverfahren für Primärschüler teilnehmen. Hierbei wird es um die Lesefähigkeit in der fünften Schulklasse gehen.

Alex Fohl: Sind Sie mit der neuen Hausaufgabenregelung zufrieden. Oder glauben Sie, dass sie überdacht werden muss?

Mady Delvaux-Stehres: Die neue Regelung kommt eigentlich erst ab diesem Herbst zum Tragen. Ob ich damit zufrieden bin?

Im Grunde bin ich ein wenig unglücklich über das aufgetretene Missverständnis. Mir geht es darum, dass Kinder im ersten und zweiten Schuljahr Anleitungen zum selbstständigen Lernen und Arbeiten bekommen. Sie sollen dort lernen, Aufgaben selber zu machen, ohne auf das Elternhaus angewiesen zu sein.

Alle internationalen und nationalen Studien haben gezeigt, dass Luxemburg ein ausgeprägtes Problem hat, soziokulturelle Defizite auszugleichen. In Luxemburg ist es wichtiger, aus welchem Elternhaus Kinder stammen, als in welche Schulen sie gehen, um erfolgreich zu sein. Das ist nicht in allen Ländern so. Daher meine Sorge, dass Schüler in der Schule bessere Methoden lernen, um eigenständig arbeiten zu können. Sie sollten nicht auf Mütter, Omas oder Privatstunden angewiesen sein.

Daher mein Appell an die Lehrer, Kinder in den beiden ersten Schuljahren zum selbstständigen Arbeiten anzuleiten. Lehrer sollen die Probleme der Schüler erfassen und Hilfestellung leisten. Es geht nicht darum, nicht zu arbeiten, wie es bisweilen ausgelegt wurde. Es ist genau umgekehrt. Ich möchte, dass.Schüler lernen, sich selbst einzusetzen.

Sicher wurden und werden auch Aufgaben zu Hause gemacht. Früher wurden sie in der Schule unter Anleitung eines Lehrers verrichtet. Ich denke, wir sollten wieder dorthin zurück. Im ersten und zweiten Schuljahr müsste genug Spielraum da sein, um dies zu tun.

Alex Fohl: Was ist mit Problemkindern?

Mady Delvaux-Stehres: Der Lehrer muss schauen, ob das Kind mit der Aufgabe zu Rande kommt. Wenn nicht, wenn es Schwierigkeiten hat und systematisch nicht fertig wird, dürften die Probleme woanders liegen. Dann müssen die Probleme erkannt und im Rahmen einer Remediation behoben werden. Bei den ganz Kleinen muss man sicherlich einen Rhythmus finden, der langsamer ist. Deshalb wollen wir ja in der Primärschule Schulzyklen einführen, die es erlauben, besser auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen. 

Es hat keinen Sinn, Schüler in die nächste Klasse aufsteigen zu lassen, wenn ihnen die Grundlage dazu fehlt. Wer nicht lesen kann, ist im dritten Schuljahr verloren. Deshalb muss es uns gelingen, sie im ersten und zweiten Schuljahr so weit zu bringen, dass sie's können.

Alex Fohl: Was passiert mit besonders begabten Schülern, die anderen um Längen voraus sind?

Mady Delvaux-Stehres: Diese Kinder sollten gefördert werden. Das ist ja unser Problem. In einem Schulsystem, das versucht, die ganze Klasse mitzunehmen, stören jene, die zu schnell sind ebenso wie jene, die zu langsam sind. Deshalb machen wir eine Schule für Durchschnittsschüler. So werden wir nicht jenen gerecht, die besser oder schlechter sind.

Meine Idee zielt darauf ab, Kompetenzniveaus festzulegen. Was müssen Schüler nach dem ersten, zweiten und dritten Schulzyklus wissen. Das sind die Grundvoraussetzungen fürs Weiterkommen. Sind die nicht erreicht, muss nachgeholfen werden. 60 bis 70 Prozent des Unterrichts sind dieser Aufgabe gewidmet. Die restliche Zeit soll uns erlauben, begabte und schwächere Schüler gezielt zu fördern. Wir müssen sie stimulieren, ihre Neugier wecken und ihnen Freude am Lernen vermitteln.

All dies setzt einen individualisierteren Unterricht mit Wochenlehrplänen voraus. Ist das Wochensoll geschafft, bleibt Zeit für individuelle Bedürfnisse. Wir können Wissen und Neugier der Kinder nicht brachliegen und Langeweile aufkommen lassen.

Wir haben ja auch besonders begabte Schüler, die in "Preparatoire"-Klassen landen, weil sie sich langweilen in der Schule.

Wir müssen alle Kinder fördern. Unterrichten ist eine Kunst.

Alex Fohl: Wie steht es um die umstrittene Harmonisierung der Promotionskriterien?

Mady Delvaux-Stehres: Ab der Schulrentrée gilt das neue Reglement. Sicher, die neue Regelung ändert die Schule nicht wesentlich. Dennoch trägt sie dem Gerechtigkeitssinn Rechnung, da im "Classique" nun dieselben Regeln gelten wie im "Technique". Die große Neuerung ist die, dass Schüler mit einem schwachen Fach durchs Lyzeum kommen können, wenn die Leistungen in den anderen Fächern gut genug sind.

Alex Fohl: Darf es auch eine Schwäche in einem Hauptfach sein?

Mady Delvaux-Stehres: Ja.... Wir wollen aber auch – und das ist die logische Folge dieses Reglements – neue Regeln für die Examen aufstellen. Da das Ganze sehr komplex ist, haben wir die Versetzungskriterien für examenlose Jahre von den Examensregelungen getrennt.

Die gleichen Prinzipien sollen aber auch für jene Schuljahre gelten, die mit einem Examen abschließen.

Alex Fohl: Stichwort Lehrermangel: Gibt es in absehbarer Zeit ausreichend diplomiertes Lehrpersonal oder wird diese Frage uns noch längere Zeit beschäftigen?

Mady Delvaux-Stehres: Das wird auch weiterhin ein Problem sein. Wir befinden uns ja in der glücklichen Lage, dass wir jedes Jahr mehr Schüler bekommen – im Gegensatz zu unseren Nachbarländern. Das bringt natürlich mit sich, dass wir auch immer mehr Lehrer benötigen.

Im Vorschulbereich gibt es keinen Mangel, denke ich. Im Primärschulbereich wurde die Entscheidung getroffen, die Lehrerausbildung auf vier Jahre heraufzusetzen. Das bedeutet, dass wir ein Jahr lang – zumindest von der Uni Luxemburg – keine Lehrer bekommen werden. Hinzu kommt, dass die Universität nicht genug Lehrer ausbildet, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Die Hälfte unserer Lehrer beziehen wir aus Belgien – Luxemburger, die ihr Studium dort abgeschlossen haben.

Alex Fohl: Wie steht es um den Lehrermangel im Sekundarunterricht?

Mady Delvaux-Stehres: Ich habe ein Gesetz für Lehrbeauftragte im Sekundarunterricht deponiert, das deren berufliche Situation regularisiert. Davon dürften 300 betroffen sein. Ich appelliere aber an Schulleitungen, in Zukunft nicht zu viele Lehrbeauftragte einzustellen. Überstunden wären eine Alternative, um nicht alle ausfallenden Stunden mit Lehrbeauftragten zu besetzen. Dies ist auch ein Appell an alle Lehrer, gegebenenfalls Überstunden zu akzeptieren.

Alex Fohl: Bleiben wir bei den Lehrern. Die Ausbildung wurde reformiert und auf 240 ECTS Kredite ausgebaut. Sind Sie mit der neuen Regelung zufrieden?

Mady Delvaux-Stehres: Ja. Als Ministerium haben wir ein Lehrerprofil erstellt. Die Universität hat ihrerseits erkannt, dass dieses Ziel mit einer dreijährigen Ausbildung nicht zu schaffen sei und sich für einen vierjährigen Lehrgang entschieden. Allein die Ausbildungsdauer ist aber kein Garant für Qualität. Die Herausforderung liegt nun bei der Uni, den Studiengang so zu gestalten, dass er den Ansprüchen gerecht wird.

An den Bachelor mit 240 ECTS-Punkten soll ein Master drangehängt werden. Für mich ist klar, dass dieser Lehrgang auch für Lehrer mit der alten Ausbildung offen sein muss. Darüber hinaus müssen wir zusammen mit der Universität neue Wege in der beruflichen Weiterbildung anstreben.

Alex Fohl: In Belgien dauert die Lehrerausbildung aber nur drei Jahre. Stellt dies ein Problem dar?

Mady Delvaux-Stehres: Es gibt eine EU-Direktive, die besagt, wer Recht hat, in einem EU-Land zu unterrichten, darf dies auch in einem anderen EU-Land tun. Natürlich lassen sich einige Bedingungen daran knüpfen. Damit hat die Universität aber nichts zu tun. Das läuft über den Einstellungswettbewerb, der in den nächsten Jahren den neuen Verhältnissen angepasst werden muss.

Wir brauchen auch ein Angebot für Kandidaten, die sich im Hinblick auf das Einstellungsexamen nicht sicher fühlen und einer Vorbereitung bedürfen. Das sind Fragen, die zu beantworten sein werden.

Alex Fohl: Welche Rolle werden Sozialpädagogen künftig in den Schulen spielen?

Mady Delvaux-Stehres: Ich bin überzeugt, dass wir andere Berufsprofile in unseren Schulen brauchen und die Schule immer mehr zum Team werden sollte, wo sich die verschiedenen Kompetenzen ergänzen. Alle sollten zusammenarbeiten, um bei Schülern die besten Leistungen zu bewirken.

Ich möchte auch in den Gymnasien und Technischen Lyzeen Sozialpädagogen haben. Bislang ist das nur in Schulen der Fall, die ein "regime preparatoire" haben.

Einen Sozialpädagogen zu haben, genügt nicht. Wir brauchen auch ein Projekt, das Schüler einbezieht.

Die Zukunft der Schule liegt in pluridisziplinären Teams, in denen Lehrer nach wie vor die Hauptrolle spielen. Darin liegt die große Herausforderung: Wie macht man aus Einzelkämpfern ein Team, wo jeder seine eigene und eine kollektive Verantwortung hat.

Es geht darum, Schulkinder besser zu betreuen.

Alex Fohl: Stichwort Reformen: Welche Prioritäten gelten für Sie im kommenden Schuljahr?

Mady Delvaux-Stehres: Die größte Baustelle, die alle Schultypen betrifft, ist der Sprachenunterricht. Der Europarat wurde mit einer Studie befasst, die im Herbst vorliegen und auf breiter Basis diskutiert wird. In diesem Zusammenhang steht auch die Diskussion über die Kompetenzniveaus, die wir von der Vorschule bis zum Ende der Schulpflicht festlegen wollen. Dieses Ziel habe ich mir für das kommende Jahr gesteckt.

Wir müssen ja wissen, welche Sprachkompetenzen auf den verschiedenen Niveaus notwendig sind. Das ist die größte und schwierigste Baustelle. Daneben soll die Reform des Gesetzes von 1912 in die Konsultation gehen. Gleiches gilt für die Reform der Berufsausbildung. Das ist neben den alltäglichen Arbeiten enorm viel.

Alex Fohl: Wann ist mit der Reform des Schulgesetzes von 1912 zu rechnen?

Mady Delvaux-Stehres: Die Reform des Schulgesetzes von 1912 ist überreif. Ich denke, dass der Gesetzentwurf ab Oktober mit den Schul- und Sozialpartnern diskutiert werden wird. Eine der Grundideen des Gesetzes ist die Einführung von Schuizyklen. In diesem Gesetz soll es auch eine Öffnung geben, damit Kinder vor Erreichen des 6. Lebensjahres Zugang zur Grundschule haben. Hierüber wird heftig gestritten. Ich meinerseits bin eher dafür.

Auch die Übergänge zwischen Vor- und Primärschule sollen fließender werden. Neben dem Intellekt gibt es die emotionale Entwicklung der Kinder. Einen Ausgleich zwischen beiden Entwicklungen zu finden, ist schwierig. Durch die Einführung von Schulzyklen könnte ein Schüler die Primärschule theoretisch in drei Jahren schaffen. Das ist aber sicherlich nicht gut fürs Kind. Die Schule hat ja drei Missionen: unterrichten, sozialisieren und qualifizieren. Einen Kompromiss zwischen diesen drei Aufgaben zu finden, ist oft nicht einfach. Ich lasse diesen Bereich offen für die bevorstehenden Konsultationen.

Alex Fohl: Ein wichtiges Thema sind auch die Schulinfrastrukturen. Wann wird der Mangel an angemessenem Schulraum behoben sein?

Mady Delvaux-Stehres: Pro Jahr bekommen wir zwischen 300 und 400 neue Schüler, die in den nächsten Jahren in den Sekundarunterricht aufgenommen werden. Theoretisch brauchten wir alle drei Jahre ein neues Lyzeum. So schnell kann der Staat aber nicht bauen.

Alex Fohl: Dieses Problem werden wir also nicht los?

Mady Delvaux-Stehres: Anders als bei Primärschulen, wo die einzelnen Gemeinden für die Baustellen zuständig sind, ist im Sekundarschulbereich eine einzige Behörde für 26 Lyzeen verantwortlich.

Alex Fohl: Wie steht es um die laufenden Bauvorhaben?

Mady Delvaux-Stehres: In Dommeldingen laufen die Arbeiten. Für die Jenker-Schule läuft die Planungsphase, in Redingen wird gebaut. Am dringendsten ist die Suche nach einem geeigneten Grundstück in Ettelbrück. Das "Lycée technique" in Ettelbrück ist wirklich eine Katastrophe. Dass es hakt, liegt nicht am politischen Willen, sondern daran, dass wir noch immer kein Grundstück haben. Folglich können wir auch nicht planen.

Und dann müssen wir noch eine neue Schule für das "Lycée technique pour etudes educatives et sociales" in Fentingen bauen. Und das "Lycee agricole" ... Wo ich hinschaue, besteht Handlungsbedarf, ganz zu schweigen von den Sportinfrastrukturen, die hinten und vorne nicht ausreichen.

Die Situation ist dramatisch. Wenn ich alles aufzähle und bedenke, dass wir fünf Jahre Bauzeit benötigen, sehe ich das Ende der Fahnenstange nicht. Es ist eine Frage des Geldes und der Kapazitäten. Bei Altersheimen und Krankenhäusern sind es Privatträger, die bauen. Das ist eine Frage des Geldes.

Bei Schulen ist das anders, hier baut die öffentliche Hand selbst. Dass es beim Neie Lycée so schnell ging, ist nur darauf zurückzuführen, dass wir den Standort bei Paul Wurth angemietet haben. Ich denke nicht, dass die Behörde für öffentliche Bauten die Mittel hat, um mehr arbeiten zu können.

Alex Fohl: Verlassen wir die Baustellen und wenden uns den Visionen zu. Wie sieht für Sie die Schule von morgen aus?

Mady Delvaux-Stehres: Ich möchte eine Schule, in der es einem Team von Lehrern und Betreuern gelingt, Schüler maximal zu fördern. Sie sollten gerne zur Schule gehen und Freude am Lernen haben. Hier bin ich vielleicht ein bisschen altmodisch, aber ich denke nach wie vor, dass Lernen das Schönste ist, weil es einem die Welt zugänglich macht. Einem Kind den Schlüssel zur Welt zu geben, ist das Schönste, was man ihm geben kann. Das kann man in der Schule, indem man seine Neugier weckt und ihm Freude am Lernen vermittelt.

Traurig dagegen stimmen mich Kinder, die keine Lust haben, zur Schule zu gehen. Das tut mir weh. Das darf nicht sein. Sie zu unterrichten, ist das schönste Geschenk, das wir ihnen geben können. Jene Kinder, die keinen Zugang zum Wissen haben, wissen was ihnen fehlt. Wir geben unseren Kindern Wissen und sollten ihnen auch Freude daran vermitteln. Das ist meine Vision der Schule.

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