"ADHS in Lehrerausbildung integrieren". Mady Delvaux-Stehres au sujet de la formation sur le désordre de déficit d'attention pour les enseignants.

Martina Folscheid: Es gibt offenbar immer mehr Kinder, die hyperaktiv sind, sich nicht konzentrieren können und aus diesem Grund erhebliche Schwierigkeiten in der Schule haben. Ist das Ihrer Meinung nach ein echtes Problem?

Mady Delvaux-Stehres: Ja, sicher. Wie bei Legasthenie ist es auch da ein Problem der Diagnose. Darüber wird ja unter Experten sehr viel gestritten. Ist das Kind hyperaktiv oder hat es ein anderes Problem? Aber ich denke schon, dass die Zahl der hyperaktiven Kinder wahrscheinlich zunehmen wird, weil wir in einer hektischen Zeit leben. Darum vertrete ich ja auch die Auffassung, dass wir in der Schule mehr Zeit haben müssen. Vielen Kindern, die leicht hyperaktiv sind, wäre schon geholfen, wenn nicht alles so hektisch zugehen würde.

Martina Folscheid: Das heißt, das Thema soll stärker in die Lehrerausbildung eingebunden werden?

Mady Delvaux-Stehres: Ja. Es geht darum, dass die Lehrer ein besonderes Augenmerk für etwaige Probleme haben und eventuell Experten zu Rate ziehen, die eine Diagnose stellen können. Sowohl in der Vor- als auch in der Primärschule.

Martina Folscheid: Besteht die Gefahr der Diskriminierung dieser Schüler?

Mady Delvaux-Stehres: Ja, sicher.

Martina Folscheid: Sind die Lehrer ausgebildet, um mit solchen Kindern umzugehen?

Mady Delvaux-Stehres: Die einen interessieren sich mehr dafür als andere. Aber unser Ziel ist es, den Gleichstand der Ausbildung im ganzen Land zu garantieren und darum in die Grundausbildung zu integrieren.

Martina Folscheid: Also sind die Lehrer momentan nicht genügend ausgebildet?

Mady Delvaux-Stehres: Nein.

Dernière mise à jour