Jean-Louis Schiltz: Kompetenzzentrum für Mikrofinanz aufbauen

Tageblatt: Wird die Regierung Investments im Bereich Mikrofinanzen steuerlich begünstigen?

Jean-Louis Schlitz: Augenblicklich sind wir dabei, die Kompetenzen Luxemburgs in Sachen Mikrofinanzen aufzulisten und sie zu bündeln. Das dieswöchige Forum ist das erste Mal, wo die Bereiche Entwicklung und Finanzen in Luxemburg offiziell zusammenkommen. Unser Ziel ist es, in Luxemburg ein Kompetenzzentrum für den Mikrofinanzbereich zu schaffen. Die dieswöchige Konferenz dient dazu, neue Fragen aufzuwerfen. Unter anderem die, wie die Kräfte gebündelt werden können. Danach werden wir der Frage nachgehen, ob Investments in den Mikrofinanzbereich steuerlich begünstigt werden sollen.

Wie soll so ein Kompetenzzentrum aussehen?

In Luxemburg sind eine Reihe von Banken und Investmentfonds angesiedelt, die sich seit längerem mit dem Thema Mikrofinanzen auskennen. Andererseits gehört Luxemburg zu den fünf Ländern der Welt, die das 0,7-Prozent-Ziel des Bruttointandsprodukts im Vergleich zur Entwicklungshilfe erfüllen. Es geht darum, die beiden Bereiche zusammenzuführen.

Heißt das, dass der Finanzplatz sein Image aufbessern will?

Mir geht es nicht um das Image, sondern darum, dass wir das Ziel der UNO, die Armut in der Welt bis 2015 zu halbieren, erfüllen. Es gibt viele Leute, die nichts zu reißen und zu beißen haben. Diesen Leuten die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen, scheint mir wichtig.

Sie haben von einer Ratingagentur für Mlkrofinanzfonds geredet?

Wir denken darüber nach, eine solche Agentur aufzubauen. Dabei geht es darum, genau festzulegen, was ein Mikrofinanzfonds ist und was nicht. Von der dieswöchigen Konferenz erwarten wir uns erste Hinweise.

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