Octavie Modert se prononce sur le Luxembourg et la Grande Région, capitale européenne de la Culture 2007

Es ist noch ein gutes Jahr Zeit bis dieses Kulturjahr eröffnet wird, das wird nämlich sein am 8. Dezember 2006. Luxemburg hat die Grossregion eingeladen mitzumachen bei diesem Ereignis, und ich hatte in Luxemburg Gelegenheit, die Staatssekretärin für Kultur Octavie Modert zu fragen, wie sie denn diesen Grossraum sieht.

Ist es für Sie ein Wirtschaftsraum, ein Raum der sich über eine gemeinsame Politik definiert, oder doch über die Kultur?

Octavie Modert: Ich würde gerne sagen, für mich ist es ein Lebensraum in dem sich natürlich alles zusammenfindet was dann auch zum normalen Leben passt. Es ist wohl auch Wirtschaftsraum, aber es ist besonders auch Kulturraum, halt durch grenzüberschreitende Aktivitäten die nicht nur wirtschaftlicher Natur sind, sondern besonders kultureller Natur und nachbarschaftlicher Natur. Ich selbst komme aus der Moselgegend, und da haben wir noch mehr die Gewohnheit des grenzüberschreitenden Zusammenseins, ganz einfach. Für mich ist die Grossregion nicht nur Wirtschaftsraum, auch wenn natürlich im Moment die meisten grenzüberschreitenden Hin und Hers oft in den wirtschaftlichen Rahmen gesetzt werden, aber die kulturellen gibt es auch, nur sieht man sie vielleicht etwas weniger.

Nun hat Luxemburg die Grossregion eingeladen, mitzumachen Kulturhauptstadt zu sein. Das ist ein Novum, das hat es bisher nicht gegeben. Warum hat Luxemburg das gemacht?

Eben um auch dem Zusammenleben in diesem grossregionalem Raum eine neue Dimension zu geben, damit man vielleicht noch mehr zusammen wächst, als wir eh schon miteinander zu tun haben. Damit man vielleicht diese kulturelle Dimension, die wir vorher angesprochen haben, bewusster wahrnimmt. Und ich glaube, dass man zeigen kann, dass wir gemeinsame Wurzeln haben, und dass die Wurzeln vielleicht heute nicht mehr so bekannt sind, aber uns doch immer noch recht prägen. Das müssen wir, glaube ich, mal wieder stärker in den Vordergrund stellen.

Luxemburg war schon einmal Kulturhauptstadt, nämlich 1995. Damals hat hier auch sehr viel begonnen, es ist seitdem sehr viel Geld in die Kultur investiert worden. Es sind Prestigebauten gebaut worden, zum Beispiel auf dem Kirchberg, die neue Philharmonie, es sind neue Museen entstanden. Warum legt Luxemburg denn seit 1995 so viel Wert auf die Kultur?

Ich glaube, das war auch schon vorher. In den letzten, ich würde mal sagen, 20 Jahren, hat es einen kulturellen Aufschwung in Luxemburg gegeben, ganz klar. Ich will nicht sagen, ob wir ein gewisses Nachholbedürfnis hatten, aber bestimmt war in einigen Regionen der Grossregion manchmal ein Vorsprung auf Luxemburg kultureller Natur. Was kein Problem ist, aber wir hätten dann doch vielleicht Verschiedenes aufzuarbeiten.

Aber es ist ganz klar, dass das 95er Kulturjahr der Kultur und dem kulturellen Bewusstsein in Luxemburg einen klaren Aufschwung gegeben hat. Heute haben wir die Infrastrukturen, oder werden sie bis 2007 haben. Und deshalb möchten wir das ganze noch einmal probieren, um den Élan den es 1995 ganz bestimmt gegeben hat, und der nachher auch angehalten hat, noch einmal einem Federantrieb auszusetzen, indem wir dieses Mal anders vorgehen können, weil wir die Infrastrukturen haben. Und dann gleichzeitig, daher auch die neue Idee, die Grossregion mit einbeziehen, weil dieses Zusammenleben uns sehr wichtig ist. Wir dachten auch, dass es jetzt Zeit sei, nachdem die Idee der europäischen Kulturhauptstadt jetzt etwas über 20 Jahre alt ist, eben dieses Mal von Luxemburg aus den Impuls zu geben, eine neue Dimension und eine neue Perspektive zu geben, indem wir die Grenzen nicht ausschliessen, sondern einschliessen.

Allerdings ist die Herausforderung wirklich gross, weil über 11 Millionen Leute in diesem Grossraum leben. Wallonien, Rheinland-Pfalz, Lothringen, Luxemburg und das Saarland, es werden drei Sprachen gesprochen. Was erwarten Sie denn von den Regionen, wie sollen die sich einbringen in dieses Projekt? Und sind Sie, mit dem was bisher passiert ist, zufrieden?

Wir sind sehr zuversichtlich. Die Bereitschaft mitzuarbeiten, ist sowohl auf der politischen, wie der verwaltungs-, wie der kulturellen Ebene sehr gross geschrieben. Aber es ist klar, dass es für unsere Partner der Grossregionen eine neue Idee ist. Wir haben 1995 Erfahrungen gesammelt die wir jetzt einsetzen können. Dieses ist nicht in dem Masse der Fall natürlich für die uns umgebenden Regionen, deshalb war ja auch von uns aus die Idee, sie mit einzubeziehen, um auch das ganze zu einem Spillover-Effekt hinzukriegen.

Was ist denn das grosse Ziel von 2007? Möchten wir Touristen von überall her in die Grossregion locken, oder geht es mehr darum, die Menschen die in dieser Grossregion leben, zu vernetzen?

Beides, würde ich mal sagen. Rein vom Herzen her, würde ich sagen, die zweite Idee ist die wichtigste. Die Vernetzung der Leute, die eng nebeneinander und miteinander leben. Natürlich ist es auch Zweck der Sache, dass Tourismus hier nach Luxemburg und in die Regionen in und um Luxemburg mit gefördert werden. Vielleicht steht das manchmal bei 2007 eher im Vordergrund, weil es der Moment ist, wo das halt stattfinden muss. Aber die längerfristige und die nachhaltige Idee ist eher in der Vernetzung der Menschen der Region, oder der noch stärkeren Vernetzung zu sehen.

Freuen Sie sich auf das Jahr 2007?

Natürlich.

Octavie Modert war das, Staatssekretärin für Kultur in Luxemburg.

Dernière mise à jour