Jean Asselborn au sujet du rôle du Grand-Duché de Luxembourg dans l'Union européenne

Tageblatt: Wie sehen Sie die Rolle Luxemburgs in der Europäischen Union?

Jean Asselborn: Unser Ratsvorsitz der EU in der ersten Hälfte des Jahres hat bewiesen, dass wir Luxemburger, zum elften Mal übrigens, es verstanden haben, die nationalen Interessen mit den Interessen Europas in Gleichklang zu bringen.

Diese Interessensymbiose hat die EU in vielen Punkten vorangebracht. Sozial- und wirtschaftspolitisch, wie auch in Sachen Stabilitätspakt, haben wir positive Akzente gesetzt. Auch in der Kooperationspolitik mit den ärmeren Ländern hat unsere Präsidentschaft wichtige Ziele erreicht.

Unser Land hat auf dem Gebiet der siebenjährigen Finanzplanung der EU im Juni eine Vorarbeit geleistet, die in diesen Dezembertagen in Brüssel unter britischer Ratspräsidentschaft entscheidend für die gefundene Lösung war. Luxemburg hat die Struktur des EU-Haushalts für mehr als 450 Millionen Einwohner entworfen. Niemals in unserer Geschichte hatte eine luxemburgische Regierung ein Entscheidungspotential dieses Ausmaßes.

Außenpolitisch hat unser Land eine tiefgreifende Rolle in der Stärkung des Multilateralismus in den internationalen Beziehungen wahrgenommen. Die EU-Mitgliedsländer haben sich nach dem Irakkrieg, speziell im ersten Semester 2005, wieder auf ihre außenpolitischen Gemeinsamkeiten konzentriert.

In diesem Sinne hat die EU, unter luxemburgischem Vorsitz, für die zentrale Rolle der Vereinten Nationen in der Friedenssicherung, der Verteidigung der Menschenrechte und der nachhaltigen Entwicklung plädiert.

Die Rolle Luxemburgs in der EU wird weiterhin sozialpolitisch orientiert sein, um das Niveau auch in den neuen Ländern anzuheben, und um die Solidarität und gesellschaftliche Kohäsion in der Union voranzutreiben.

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