Le Premier ministre Jean-Claude Juncker au sujet de l'OPA de Mittal Steel sur Arcelor

Luxemburger Wort: Lakshmi Mittal sprach von einem konstruktiven Dialog mit der luxemburgischen Regierung. Was behalten Sie von Ihrem Gespräch mit dem Unternehmer zurück?

Jean-Claude Juncker: Ich bin alles andere als überzeugt. Wir hatten einen freundlichen Austausch. Dabei konnte ich aber keine neuen Elemente entdecken, die auf ein industrielles Konzept hindeuten, wie es Arcelor hat. Lassen Sie mich eins klarstellen: Die ablehnende Haltung gegenüber der feindlichen Übernahme hat nichts mit der Herkunft von Herrn Lakshmi zu tun. Hier geht es um Inhalte. Und da gab es keine Annäherungen mit Mittal Steel. Auch an etwaige Garantien, die Herr Mittal in Aussicht stellt, glaube ich nicht. Bei unserem Treffen hat sich herausgestellt, wie lückenhaft der Wissensstand des Antragstellers in Sachen Engagement des Staates beziehungsweise der Arcelor ist.

Luxemburger Wort: Die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes ließ erkennen, sie habe nichts gegen Megafusionen. Was halten Sie von einer solchen Einschätzung?

Jean-Claude Juncker: Die Kommission hat die Aufgabe über die Wahrung des europäischen Konkurrenzrechts zu wachen. Das soll sie natürlich auch in dieser Angelegenheit tun. Zu den Aufgaben der Kommission gehört es nicht, Wertaussagen über Fusionen zu machen oder gar bestimmte Pläne zu unterstützen. Das ist nicht Sache Brüssels.

Luxemburger Wort: Heute werden Sie in der belgischen Hauptstadt José Manuel Barroso treffen. Was ist Ihre Botschaft? Wie wollen Sie den politischen Widerstand organisieren?

Jean-Claude Juncker: Mit Kommissionspräsident Barroso werde ich sämtliche Facetten des Dossiers Arcelor erörtern. Besonderen Wert soll dabei auf die europäische Dimension einer möglichen Übernahme gelegt werden. Denn eine solche würde sich natürlich auch auf die Restrukturierung des Stahlsektors in der EU auswirken. Was den Widerstand betrifft, so bleibe ich bei dem, was ich vor dem Luxemburger Parlament gesagt habe. Wir werden uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die feindliche Übernahme wehren. Die Schwächung eines gefestigten europäischen Konzerns ist für uns keine Alternative. Wir werden uns demnach weiter konzertieren und unsere Aktion fortsetzen.

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