"Italienische Gesetz ist übertrieben streng". Jeannot Krecké au sujet du dopage dans le sport

Pierre Gricius: Herr Minister, Sie sind zu einem Kurzbesuch von weniger als 24 Stunden in Turin, Sie waren beim Kurzprogramm von Fleur Maxwell live dabei. Es hat Ihnen nicht Leid getan, hierher gekommen zu sein?

Jeannot Krecké: Nein, zumal wir Sorgen hatten in Zusammenhang mit der Verletzung von Fleur Maxwell. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, weil Fleur sehr gut gelaufen ist und sich für die Kür qualifiziert hat. Es hat sich schon gelohnt, für einige Stunden hier zu sein.

Pierre Gricius: Diese Leistung tut dem Luxemburger Sport insgesamt gut?

Jeannot Krecké: In der letzten Zeit hat es nicht oft genug solche Resultate gegeben, dies gibt den anderen Auftrieb. Ich will aber auch betonen, dass Fleur Maxwell hier sehr professionell auftritt, nicht nur auf dem Eis. Sie scheint ein sehr seriöses Mädchen zu sein, das begrüße ich.

Pierre Gricius: Hier in Turin werden nicht nur positive Schlagzeilen geschrieben. Viel diskutiert ist die Dopingaffäre um die österreichischen Biathleten und Langläufer. Sie ist aufgeflogen aufgrund der Razzia, die auf der Basis der Dopinggesetzgebung in Italien die Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben hat. In Luxemburg gibt es innerhalb des neuen Sportgesetzes Paragrafen, die u.a. Verkauf und Handel mit Doping unter Strafe stellen. Wäre aufgrund dieser Gesetzgebung in Ihren Augen in Luxemburg eine ähnliche Razzia bei einem sportlichen Großereignis möglich?

Jeannot Krecké: Zwei Gesetzesprojekte sind noch auf dem Instanzenweg, was Doping betrifft, das eine ist ein Zusatzprotokoll zu einer Regelung, die schon feststeht, das andere ist die Unesco-Konvention. Konkret ist hier kein Paragraph drin, der eine solche Aktion erlaubt.

Aber im Sportgesetz selber, dadurch, dass wir den Handel mit Dopingmitteln strafbar gemacht haben, hat die Staatsanwaltschaft die Möglichkeit, eine Durchsuchung anzuordnen. Für mich gilt im Doping das Prinzip der Null-Toleranz, ich verstehe die Österreicher nicht, die einen Mann in ihrer Nähe tolerieren, der sich schon daneben benommen hat, was Doping betrifft. Solche Zustände wollen wir in Luxemburg nicht, wenn notwendig, soll es auch Durchsuchungen geben.

Pierre Gricius: Die Brisanz der Affäre ist ja auch dadurch gegeben, dass in Italien per Gesetz die Einnahme von Dopingmitteln strafbar ist bis hin zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe. Plädieren Sie für eine solche harte Linie auch in Luxemburg?

Jeannot Krecké: Ich glaube, das ist etwas zu streng. Sportler sind oft junge Leute, die unter dem Einfluss von Trainern, Ärzten, Managern und Funktionären stehen, die sollen auch zur Verantwortung gezogen werden. Ich glaube eher, dass das Umfeld gestraft werden sollte.

Die Sportler werden dadurch genügend gestraft, dass sie gesperrt werden. Das ist zumeist der Schluss der Karriere, besonders bei professionellen Sportlern ist es schon hart genug. Der eigentliche Ausgangspunkt, das sind die Leute, die Geschäfte mit Dopingprodukten machen, die sich nicht zu schade sind, die Sportler auszunutzen.

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