"Es wird eine gesunde Basis geschaffen". Lucien Lux au sujet de la situation de la compagnie aérienne Luxair

Andreas Holpert: Reichen die angekündigten Maßnahmen, um gerade das Fluggeschäft der Luxair profitabel zu gestalten?

Lucien Lux: Ich denke, es ist eine gute Basis, nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten die Gesellschaft an Hand von einer ganzen Reihe von Studien die Situation genauestens unter die Lupe genommen hatte. Resultat war eine tiefgründige Analyse der guten und schlechten Seiten der Airline. Es sollte jetzt möglich sein, das Unternehmen in den kommenden Jahren auf bessere Füße zu stellen.

Andreas Holpert: Sie haben im Februar gegenüber dem LW gesagt, dass die Zukunft der Luxair ohne den Abbau von Arbeitsplätzen gestaltet wird. Jetzt wurde der Abbau von bis zu 200 Stellen angekündigt. Warum ging es nicht ohne?

Lucien Lux: Ich muss sagen, dass es mir damals darum ging zu betonen, dass es keine Entlassungen geben soll. Es war von Anfang an klar, dass es innerhalb der Gesellschaft Bereiche gibt, in denen Planstellen wegfallen könnten. Es sollten aber niemals Leute einfach auf die Straße geschickt werden. Es liegt auf der Hand, dass mit der Einstellung von Aktivitäten oder der Verkleinerung der Flotte auch der Abbau von Arbeitsplätzen verbunden ist.

Andreas Holpert: Inwieweit wirkt sich der Stellenabbau bei der Luxair auf die Gesamtsituation auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt aus?

Lucien Lux: Meine größte Sorge war und ist, dass in einer ohnehin schon angespannten Lage auf dem Luxemburger Arbeitsmarkt nicht auch noch bei der Luxair Leute entlassen werden. Dafür werde ich alles tun.

Andreas Holpert: Die Stellen, die gestrichen werden, fehlen aber künftig auf dem Arbeitsmarkt.

Lucien Lux: Das Programm, das hier vorgestellt wurde, ist so zu verstehen, dass man auch mal ein oder zwei Schritte zurückgehen muss, um besser nach vorne springen zu können. Es geht darum, den Konkurrenzkampf anzunehmen. Um mit guten Chancen in den Wettbewerb eintreten zu können, muss man jedoch erst einmal auf gesunden Füßen stehen. Es ist keine Frage allein von Arbeitsplätzen, sondern eine Frage der kommerziellen Strategie. Ich hoffe, dass die Stellen, die in der aktuellen Phase abgebaut werden, zu einem späteren Zeitpunkt wieder besetzt werden können, wenn die Gesellschaft die Kehrtwende zum Guten geschafft hat.

Andreas Holpert: Es sollen auch Destinationen wegfallen. Gibt es Ziele im Luxair-Streckennetz, die aus politischen Gründen nicht zur Disposition stehen?

Lucien Lux: Die Regierung verlangt nicht, dass die Luxair da oder dorthin fliegt. Für eine Fluggesellschaft wie die Luxair, die unsere nationale Airline ist, müssen aber eine Reihe von Destinationen einfach vorhanden sein. Das hat nichts mit dem Willen der Regierung zu tun, sondern vielmehr mit der Art und Weise, wie man sich aufstellt. Will die Luxair mit Flughäfen in der Nachbarschaft und der Großregion konkurrieren, muss sie einfach bestimmte Strecken im Programm haben.

Andreas Holpert: Macht das auch Sinn auf Strecken, die nicht rentabel sind?

Lucien Lux: Wie bei anderen Fluggesellschaften auch, gibt es Situationen, in denen der eine oder andere Flug mal nicht optimal ausgelastet ist. Das ist nicht weiter schlimm. Weniger profitable Flüge indes müssen besser organisiert und gegebenenfalls mit Hilfe von Kooperationen bedient werden. Auf der Strecke nach Paris z.B. wird es mit dem TGV einen weiteren Konkurrenten geben. Die französische Hauptstadt bleibt trotzdem ein wichtiges Ziel für die Luxair, weil sie Weiterflüge in die ganze Welt bietet.

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