Jean-Claude Juncker au sujet de sa visite à Washington pour la réunion des ministres des Finances du G7 et les réunions de printemps du FMI et de la Banque mondiale

Pierre Leyers: Herr Staatsminister, als Vorsitzender der Eurogruppe nahmen Sie am Treffen der G7-Finanzminister teil. Was waren die Schwerpunkte Ihrer Diskussionsbeiträge?

Jean-Claude Juncker: Die Explosion der Ölpreise ist nicht nur die größte Sorge der G7-Länder, sondern auch der Eurogruppe. Das Inflationsrisiko steigt. Ich plädierte für einen kontinuierlichen Dialog zwischen Abnehmerländern und produzierenden Ländern. Auch mit dem russischen und mit dem chinesischen Finanzminister habe ich konstruktive Gespräche in diese Richtung geführt. Die Eurogruppe will zudem mehr Transparenz bei der Veröffentlichung von Daten zu Lagerbeständen, um der Spekulation vorzubeugen. An die USA richtete der Präsident der Eurogruppe die Aufforderung, aktiv ihr doppeltes Defizit zu bekämpfen. Von Japan forderte er tiefgehende Strukturreformen, und von China mehr Flexibilität bei den Wechselkursen.

Pierre Leyers: Wie ist die Stimmung in Washington?

Jean-Claude Juncker: Positiv. Sämtliche relevanten Akteure gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 4,9, und im kommenden Jahr um 4,7 Prozent wachsen wird. Die Eurogruppe kommt aus dem Konjunkturtief. Nur die Ölpreise bereiten Sorgen, obwohl die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen heute nicht mehr so hoch ist wie bei frühren Ölschocks. Nicht ohne Grund stehen bei der Umorganisation des Index in Luxemburg die Ölpreise im Fordergrund.

Pierre Leyers: Bei der Neuverteilung der Quoten müssen auch die Europäer auf einen Teil ihres Einflusses verzichten. Sind Sie zufrieden mit dem erreichten Kompromiss?

Jean-Claude Juncker: Die Europäer haben bei der Stimmenverschiebung bewiesen, dass die internationale Solidarität kein leeres Wort bleibt.

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