"Jeder muss Verantwortung übernehmen". Mady Delvaux-Stehres au sujet des réformes dans le domaine de l'éducation nationale

Alex Fohl: In zwei Jahren haben sie eine Reihe von Schulreformen in Angriff genommen. Wollen Sie dieses Reformtempo bis ans Ende der Legislaturperiode durchhalten?

Mady Delvaux-Stehres: Erst einmal müssen wir schauen, dass wir das Angefangene gut zu Ende bringen. Das liegt mir jetzt hauptsächlich am Herzen. Die schwierige Diskussion über Kompetenzen und Inhalte möchte ich abschließen. Dazu gehört auch die Evaluation der Schüler. Wir wollen ein Evaluationsmodell hinzufügen und von der traditionellen Benotung wegkommen.

Alex Fohl: Wie sieht es allgemein mit der Bereitschaft aus, das geltende Benotungssystem aufzubrechen?

Mady Delvaux-Stehres: Mein Gefühl sagt mir, dass die meisten Lehrer unzufrieden sind. Viele sind frustriert, weil allgemein gesagt wird, Schüler könnten immer weniger und jeder käme durch, was in meinen Augen nicht stimmt.

Ich denke, dass es ein großes Unbehagen gibt und die Zeit reif ist, etwas Sinnvolleres zu tun. Für die Menschen bedeutet dies eine große Umstellung. Man weiß immer, was man hat, während man nicht weiß, was man anstelle bekommt. Das macht einerseits Angst, ist andererseits aber spannend.

Alex Fohl: Ab Herbst dürfte es mit der Neuordnung der Vor- und Primärschule ernst werden?

Mady Delvaux-Stehres: Im Herbst will ich einen Text zur Begutachtung vorlegen. Die Vorlage soll mit allen Schulpartnern diskutiert werden. Noch im Laufe des Schuljahres soll dann ein Gesetzprojekt für die Vor- und Primärschule deponiert werden.

Alex Fohl: Welche Hürden müssen im Vorfeld noch genommen werden?

Mady Delvaux-Stehres: Probleme gibt es viele. Einen Konsens gibt es im Hinblick auf die Einführung von Schulzyklen und eine verbesserte Anbindung des SREA und der "Services de guidance" an die Schule. Das Gleiche gilt auch für die Partnerschaft mit den Eltern. Über die Form, wie das passieren soll, wird noch heftig diskutiert.

Was die Aufteilung der Kompetenzen zwischen Staat und Kommunen angeht, kommen wir voran, denke ich. Dann bleiben noch die Strukturen, die eng mit den Schulen zusammenarbeiten, die Institutionalisierung des Dialogs zwischen den Schulpartnern. Hier geht es u.a. um die Kompetenzen der kommunalen Schulkommissionen und die Rolle der Schulinspektoren. Auch hier gibt es noch Klärungsbedarf.

Alex Fohl: Wo sind die strittigen Punkte?

Mady Delvaux-Stehres: Was die Nominierung von Schulpersonal angeht, denke ich, dass wir eine Lösung finden, die eine größere Vereinfachung mit sich bringen wird. Die Schulorganisation bleibt aber den Kommunen vorbehalten. In den großen Gemeinden funktioniert das in der Regel ganz gut.

Die Probleme stellen sich eher in den kleinen Gemeinden, weil es zu Schwankungen bei den Schülerzahlen und Über- bzw. Unterkapazitäten bei den Lehrern kommen kann. In diesem Zusammenhang denken wir u.a. daran, die Nominierung nicht auf kommunaler, sondern auf regionaler Ebene zu organisieren. Das ermöglicht uns eine größere Flexibilität.

Diskussionen gibt es auch in der Frage, wie viel Einfluss Eltern in der Schule haben sollen. Hier gibt es erstaunlicherweise unterschiedliche Ansichten zwischen den politischen Parteien und vielleicht auch zwischen den Generationen.

An der Einsicht, dass die einzelnen Eltern enger an die Schule gebunden werden müssen, zweifelt niemand.

Problematisch ist vielmehr die institutionalisierte Einbindung der Elternvertretung. Hier gibt es bisweilen noch Berührungsängste. Das lässt sich mitunter durch die fehlende Tradition in diesem Bereich erklären.

Alex Fohl: Umstritten war ja auch die Frage Schulleiter oder Mitbestimmungskomitee. Welche Lösung wird es geben?

Mady Delvaux-Stehres: Ich denke, dass wir eine Einigung gefunden haben. Es ist wichtig, dass die Schule über ein Team verfügt. Das Team braucht einen Chef, der allen Schulpartnern als Ansprechpartner gilt. Es soll also ein Komitee sein. Mir persönlich ist wichtig, dass die Schule eine Identität bekommt, als Team funktioniert und gemeinsam entscheidet.

Wichtig ist auch, dass das Team nicht ständig wechselt. Wir brauchen Kontinuität. Es darf nicht jedes Jahr einen neuen Teamchef geben. Das Mandat muss sich über eine gewisse Zeit erstrecken.

Alex Fohl: Nach den Ferien warten auf Sie noch schwierige Verhandlungen mit der Gewerkschaftsplattform "Intersyndicale". Wie wichtig ist Ihnen die Reform des Lehrauftrags im Sekundarunterricht? Wo gibt es für Sie Kompromissbereitschaft und was erwarten Sie sich von der Lehrerschaft?

Mady Delvaux-Stehres: Wichtig ist mir die Reform zum einen aus prozeduralen Gründen. Wir brauchen ein Reglement, weil es keine entsprechende Regelung gibt. Der Staat muss sich an Regeln halten.

Andererseits ist der Lehrauftrag heute wesentlich vielschichtiger. Er beschränkt sich nicht allein aufs Unterrichten. Auch das möchte ich dokumentieren.

Außerdem können wir uns nicht weiter erlauben, Kinder ohne Diplom und mit der Einsicht nach Hause zu schicken, dass sie zu nichts fähig sind.

Lehrer müssen heute anders arbeiten - wohl wissend, dass die Schule kein Allheilmittel ist und nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen kann. Sie muss mit den verfügbaren Mitteln das Bestmögliche tun. Die Guten müssen noch mehr gefördert werden, das gleiche gilt für jene, die das erforderliche Niveau noch nicht erreicht haben. Das setzt voraus, dass sich die Lehrer zusammentun, sich gegenseitig abstimmen und fächerübergreifend arbeiten. Die Zusammenarbeit muss verbessert werden. Das geht nicht ohne die Verfügbarkeit der Lehrer. Die notwendige Zeit hierfür müssen wir finden. So gesehen ist mir die Reform sehr wichtig.

Ich bin persönlich überzeugt, dass der Austausch von Erfahrungen und Wissen Teil der Arbeit des Einzelnen ist. Sie wird zum Teil ins Team verlagert. Hier geht es nicht zuletzt um eine rationellere Arbeitsteilung. Die eingesparte Zeit kann bspw. für Konzertierung und Elternarbeit genutzt werden.

Der Lehrberuf hat sich verändert. Dieser Wandel soll dokumentiert werden. Das ist auch im Interesse der Lehrer. Es sollte nach außen hin klar sein, worin ihre Arbeit besteht.

Alex Fohl: Wo liegt für Sie noch Verhandlungsspielraum?

Mady Delvaux-Stehres: Das werden wir sehen. Ich will den Verhandlungen nicht vorgreifen. Lehrern, die viel arbeiten - und es gibt deren viele - will ich nicht noch mehr zumuten. Vielmehr möchte ich jene stärken, die sich in Projekte einbringen.

Alex Fohl: Über der Auseinandersetzung schwebt natürlich das von den Gewerkschaften bemühte Argument, Lehrer seien für den Lehrermangel nicht verantwortlich.

Mady Delvaux-Stehres: Ich auch nicht. Ich will in diesem Zusammenhang aber sagen, dass langfristige Prognosen sehr schwer aufzustellen sind. Hinzu kommt, dass die Rekrutierung nach strengen Kriterien abläuft und das Plansoll für Einstellungen oft nicht erreicht wird.

Dann haben wir im Sekundarunterricht ca. 800 Lehrbeauftragte. Im Herbst erwartet uns zudem ein Gerichtsurteil. Je nachdem, wie es ausfällt, haben wir überhaupt keinen Lehrermangel mehr.

Alex Fohl: Dann haben wir eigentlich das, was wir nicht haben wollten.

Mady Delvaux-Stehres: Ja, per Gericht herbeigeführt. Deshalb stehe ich auf der Bremse und sage, wir können nicht fortfahren, Lehrbeauftragte einzustellen. Wenn die Lehrergewerkschaften sagen, die seien nicht gut genug, um unterrichten zu können, dürften wir eigentlich keine einstellen.

Die Lage ist verflixt. Hinzu kommt, dass ca. 500 7e Schüler bis 2010 hinzukommen werden. Es gibt kein Land, das eine derartige Zuwachsrate hat. Darüber sollten wir uns nicht beklagen. Vielmehr ist es ein Zeichen, dass in Luxemburg noch alles gut läuft.

Wenn die Schülerzahl rückläufig ist, geht es schlecht. Meine Kollegen im Ausland weinen, weil sie Schulen schließen müssen.

Alex Fohl: Nun sparen die Gewerkschaften nicht mit Kritik an Ihrer Vorgehensweise. U.a. wird Ihnen vorgeworfen, Reformen übereilt und über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu beschließen. Teilen Sie diese Ansicht?

Mady Delvaux-Stehres: Wo denn?

Alex Fohl: Zum Beispiel bei den Promotionskriterien.

Mady Delvaux-Stehres: Die Promotionskriterien sind eine dornige Angelegenheit. Eigentlich sind sie nur die Spitze des Eisbergs. Die komplette Veränderung des Evaluationssystems ist eigentlich mein übergeordnetes Ziel. Bis dahin müssen wir eigentlich mit den vorhandenen Promotionskriterien leben.

Ich muss sagen, dass die Harmonisierung der Promotionskriterien ein Wahlversprechen war. Vielleicht war es nicht glücklich. Wir sind vielleicht auch über das Ziel hinausgeschossen. Bei meinen zahlreichen Schulbesuchen habe ich gespürt, dass der Eindruck entstanden ist, Schüler würden in ihrer Meinung gestärkt, weniger arbeiten zu müssen, weil sie sowieso durchkämen.

Ich bin aber tief davon überzeugt, dass Schüler auch mit einer Schwäche durch die Schule kommen müssen. Also brauchen wir die Kompensation, auch wenn wir vielleicht über das Ziel hinausgeschossen sind. Ich habe auch gesagt, dass ich das ändern will.

Dennoch bleibt dies nur Flickwerk. Ein Notendurchschnitt in Französisch sagt nichts über das wahre Leistungsvermögen des Schülers aus. Tests belegen dies. Laut europäischem Referenzrahmen erreichen zehn Prozent unserer Primaner C2, das höchste Niveau für Fremdsprachen, die Mehrheit kommt auf B2, während 20 Prozent lediglich B1 erreichen. Das ist aber nicht genug, um auf einer Universität zugelassen zu werden.

Obwohl sie das Diplom in Luxemburg bekommen, ist B1 für ein Unistudium ungenügend. Die Schüler sind aber bis zum Abitur gekommen - übrigens nicht mit meinen Promotionskriterien. Das zeigt auch das Unbehagen in der Schule. Wir müssen das also grundlegend ändern. Flickwerk kann mich nicht zufrieden stellen.

Ich bin sicherlich die letzte, die behauptet, Schüler bräuchten in der Schule nicht zu arbeiten. Alle Experten sagen uns, wir müssen unsere Schüler höher qualifizieren, sie müssen mehr Kompetenzen haben. Das ist die Herausforderung. Statt sich auf die Schwächen zu konzentrieren - unser Notensystem legt das nahe - sollten die Stärken der Schüler gefördert werden. Diese Botschaft ist bislang nicht rübergekommen.

Alex Fohl: Das ist auch schwer.

Mady Delvaux-Stehres: Ja. Die Kinder lernen viel in der Schule. Aber wir kontrollieren nicht, ob sie das Gelernte auch wirklich können, ob sie einen Satz und ihre eigenen Produktionen richtig schreiben können. Zum Beispiel wimmeln Biologie-Aufgaben von Fehlern, obwohl der Schüler in Französisch ausgezeichnete Noten hat. Die Übertragung der Französisch-Kenntnisse in den Biologie-Unterricht funktioniert nicht. Genau hier sind wir krank.

Alex Fohl: Jeder Fachlehrer hat eine Verantwortung, die über sein Fach hinausgeht.

Mady Delvaux-Stehres: Ja, deshalb lege ich so viel Wert auf Teamarbeit und Kohärenz. Alles hängt zusammen.

Alex Fohl: Lehrer klagen zusehends über die fehlende Motivation der Schüler. Nun sind Sie vor zwei Jahren mit dem Anspruch angetreten, Schüler verstärkt motivieren zu wollen. Ist Ihnen das gelungen?

Mady Delvaux-Stehres: Das ist das Problem. Im Lycée Aline Mayrisch wird Französisch auf der 7. Klasse anders unterrichtet. Ich habe der Schule eine diesbezügliche Genehmigung erteilt. 90 Prozent der betroffenen Kinder sagen, sie würden gerne Französisch machen. Ich denke also, dass es möglich ist. Ich glaube daran. Ein Kind, dem immer wieder gesagt wird, es sei schlecht, lässt sich in diesem Umfeld nicht mehr motivieren.

Auch die Variation der Methoden ist für die Motivation ungemein wichtig. Erfolg und Lob sind der größte Motivationsschub. Unser fehlerbezogenes Evaluationssystem - das sagen alle Experten - tut genau das Gegenteil, es ist extrem demotivierend. Die Diagnosefähigkeit der Lehrer muss verbessert werden, damit die Ursachen für Fehler behoben werden können.

Alex Fohl: Begrüßt wird sicherlich die Tatsache, dass das öffentliche Schulangebot unter Ihrer Leitung erweitert und diversifiziert wurde. An Beispielen mangelt es sicherlich nicht: die Pilotschule Neie Lycée, die Jean-Jaurès-Ganztagsschule in Esch, das Schengen-Lyzeum, der "Bac International". Werden Sie diesen Ansatz weiter verfolgen?

Mady Delvaux-Stehres: Mein übergeordnetes Ziel angesichts einer heterogenen Schulpopulation ist es, für ein differenziertes Angebot in der öffentlichen Schule zu sorgen. Ein Kind muss ein angemessenes Schulangebot vorfinden, auch wenn die Eltern nicht dafür zahlen können. Für mich gilt das besonders für den "Bac international". Ein Kind, das zu spät ins Land kommt, kann unseren Vorgaben der Zweisprachigkeit nicht genügen, egal wie gut wir unseren Sprachunterricht reformieren. Für diese Kinder brauchen wir ein entsprechendes Schulangebot.

Auf Sekundarschulniveau gibt es die Möglichkeit von Differenzierung durch Schulprojekte. Auf Primärschulebene gibt es das noch nicht. Über das Gesetz möchte ich diese Möglichkeit auch hier schaffen. Es soll keine Gegenüberstellung von Schulen geben, die experimentieren, und Regelschulen, die das nicht tun. Jede Schule muss ihre eigene Schulpopulation durch Differenzierung auf das national festgesetzte Niveau bringen.

Eine auf Differenzierung setzende Schule bringt es auch fertig, Kinder mit Behinderungen mitzunehmen. Die Zeiten sind vorbei, wo geglaubt wurde, dass alle Kinder auf das gleiche Niveau kämen, nachdem sie die gleiche Schule besucht und mit dem gleichen Rhythmus gelernt hätten. Das mag man bedauern. Aber es ist nunmal nicht so. Kinder sind verschieden, sowohl was ihren soziokulturellen Hintergrund als auch ihre Begabung angeht. Deshalb muss die Schule vielseitiger werden.

Alex Fohl: Haben Sie vor, das Ganztagsangebot auf Primärschulebene auszuweiten?

Mady Delvaux-Stehres: Das ist eine schwierige Diskussion. Einerseits gibt es das Bedürfnis der ganztägigen Betreuung der Schulkinder. Die Kommunen geben sich Mühe, auch im Rahmen der so genannten Relais-Häuser, ein derartiges Angebot zur Verfügung zu stellen.

Gleichzeitig müssen wir über das Gesetz für die Komplementarität der Angebote sorgen. In Relais-Häusern soll nicht das gleiche wie in Schulen gemacht werden.

Andererseits denke ich, dass sich in kleinen Kommunen, die nur über eine Schule verfügen, daraus keine Ganztagsschule machen lässt. Man kann Eltern nicht zwingen, ihre Kinder von früh morgens bis abends in der Schule zu lassen. Hier muss die Antwort also lauten: Schule und daneben Betreuungsstrukturen wie Relais-Häuser. Das Konzept ist ein anderes als das der Ganztagsschulen.

In größeren Ortscharten mit mehreren Schulen kann ich mir aber sehr gut ein Ganztagsschulangebot vorstellen, bei dem Unterricht und Freizeit sich abwechselnd ergänzen. Mir persönlich gefällt dieses Modell besser, weil man Unterricht und Pausen besser über den Tag verteilen kann.

Alex Fohl: Wie soll die Luxemburger Schule mittelfristig aussehen? Welche Voraussetzungen muss sie mitbringen, um Schüler angemessen fürs Leben und die Arbeitswelt vorzubereiten?

Mady Delvaux-Stehres: Die Schule muss von der Politik und Gesellschaft ganz klar ein Ziel gesetzt bekommen. Nicht alles liegt an der Schule. Wir brauchen darüber hinaus eine Schule, die sich als Team und auf der Ebene der Individuen für die Kinder, die ihnen anvertraut werden, verantwortlich fühlt. Das setzt eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern voraus. Ohne die geht es nicht. Für mich gilt klar das Prinzip: Jeder muss Verantwortung übernehmen – die Eltern für ihre Kinder, die Schüler für sich selbst und die Schule zusammen mit ihren Schulpartnern. Jeder ist ein Teil des Ganzen.

Alex Fohl: Was bleibt für Sie die größte Herausforderung in den verbleibenden drei Jahren dieser Legislaturperiode?

Mady Delvaux-Stehres: Genau das. Die größte Herausforderung für Lehrer ist sicherlich, differenziert zu unterrichten. Das ist viel leichter gesagt als getan. Wir verlangen sehr viel von Lehrern.

Für mich persönlich ist die Umsetzung die größte Herausforderung. Es reicht nicht, alles auf Papier festzuhalten. Jeder muss sich vor Ort einbringen. Wir müssen alles in Bewegung setzen und - wenn möglich - an einem Strang ziehen.

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