Lucien Lux: "Ein Stich ins Herz". Le ministre des Transports au sujet de l'accident ferroviaire à Zoufftgen

Télécran: Herr Minister, was bedeutet dieser Unfall für die Bahn?

Lucien Lux: Ein schwarzer Tag. Die Bahn ist verantwortlich dafür, ein Maximum an Sicherheit zu gewährleisten. Insofern ist dieser Unfall wie ein Stich ins Herz eines jeden Eisenbahners. Zugleich handelt es sich um einen Ansporn, dazu zu lernen. Die Bahn muss Lehren aus dieser Katastrophe ziehen.

Télécran: Ein menschlicher Fehler ist die Hauptursache des Unfalls. Dies stellten die CFL und die SNCF in einem ersten Ermittlungsbericht fest. Die technischen Infrastrukturen hätten funktioniert. Wann gibt es eine Einschätzung unabhängiger Experten?

Lucien Lux: Fakt ist, dass die beiden Bahngesellschaften in einem gemeinsamen Ermittlungsbericht feststellten, dass ein menschlicher Fehler auf Luxemburger Seite zu dem Unfall führte. Die 100-prozentige Wahrheit werden erst die Ergebnisse der juristischen und technischen Ermittlungen zeigen. Wir waren es den Betroffenen schuldig, ihnen unsere Ergebnisse so schnell wie möglich mitzuteilen. Klar, es bleiben sicherlich noch Ecken auf beiden Seiten, die zu beleuchten sind. Wir wissen, wie lange derartige Ermittlungen dauern und wie schwerfällig sie sein können. Daher will ich schnelle und gründliche Ermittlungen. Auch dies trägt zur Glaubwürdigkeit bei.

Télécran: Wie haben Sie den Unfall ganz persönlich erlebt?

Lucien Lux: Wenn man sich Woche für Woche in den Dienst der Bahn stellt, sozusagen als deren bester Handelsvertreter mit dem Ziel, die Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Transport zu bewegen, bleibt diese Nachricht einem im Halse stecken. Es war in vielen Hinsichten schwer. Auch weil ich selbst vor 30 Jahren genau auf diesem Stellwerk in Bettemburg gearbeitet habe. Am vergangenen Samstag habe ich das Gebäude erstmals wieder betreten. Ich wollte verstehen, was passiert war. Natürlich verspürte ich eine Solidarität, ich kenne die Leute. Auch als Bettemburger fühlte ich mich sehr betroffen.

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