Le ministre des Affaires étrangères et de l'Immigration au sujet de l'avenir de l'UE

Tageblatt: Wir feiern an diesem Wochenende 50 Jahre europäische Geschichte. Wie sehen Sie die EU in den kommenden 50 Jahren?

Jean Asselborn: Wenn wir von Vertrag sprechen, meinen wir mittlerweile meist den Verfassungsvertrag, der im Oktober 2004 gestimmt wurde. Der Vertrag, der das Fundament der Europäischen Union bildet, ist jedoch der Vertrag von Rom, und dieses Fundament brauchen wir auch in den kommenden 50 Jahren. Die Aufgabe der Union in den kommenden Jahren wird es sein, die europäische Integration, die mit diesem Vertrag begann, einerseits zu vertiefen und andererseits zu erweitern. Diese beiden Aspekte können nicht voneinander getrennt werden, sondern müssen parallel verwirklicht werden.

Tageblatt: Welche Rolle spielt für Sie in dieser Entwicklung der Ausschuss der Regionen?

Jean Asselborn: Der Ausschuss der Regionen wurde im Rahmen des Vertrags von Maastricht geschaffen, um den Bürgern Europa näherzubringen. Er spielt deshalb eine wichtige Rolle, weil den lokalen und regionalen Autoritäten auch bei der Umsetzung der gemeinschaftlichen Politik eine immer größere Bedeutung zukommt. Ein großer Teil des Budgets europäischer Programme wird zum Beispiel von den Regionen verwaltet. Wichtig ist die Unterstützung des Ausschusses der Regionen, aber auch, aufgrund seiner Nähe zum Bürger, um zu zeigen, dass der Wille besteht, die europäische Integration voranzutreiben.

Tageblatt: Wie sieht in Ihren Augen die Zukunft des Verfassungsvertrags aus?

Jean Asselborn: Bis Juni dieses Jahres sollte die Phase der Überlegung in der EU vorbei sein. Die Europäische Union sollte sich bis zu diesem Zeitpunkt eine klare "Roadmap" geben können, damit noch vor den Wahlen des Europaparlamentes im Juni 2009 ein neuer Verfassungsvertrag steht. Der Wille muss bestehen, in dieser wichtigen Frage zu einem Schluss zu kommen.

Dernière mise à jour