"Mehr Macht für die UN." Le ministre des Affaires étrangères et de l'Immigration, Jean Asselborn, au sujet da sa visite de travail à New York et à Washington

d'Wort: Herr Außenminister, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnet Luxemburg als kleinen großen außenpolitischen Giganten. Stimmen Sie zu?

Jean Asselborn: Dies ist sehr schmeichelhaft. Wir wissen, dass wir nur über EU und UN außenpolitisch etwas bewegen können. Aber wir tun dies offensiv und treten für unsere Interessen ein. Amerika ist dabei unser wichtigster Partner. Es ist von größter Bedeutung für unser Land, dass wir in New York und Washington gute Kontakte haben.

d'Wort: Mit US-Außenministerin Rice haben Sie unter anderem über die WSA sowie über Darfür, Kosovo, Afghanistan und Nahost gesprochen. Mit welchem Resultat?

Jean Asselborn: In Sachen WSA scheinen sich die Amerikaner zu bewegen. Eine unilaterale Anerkennung des Kosovo durch Washington sehe ich als bedenklich an. Aber sie steht auch nicht an. Die Kosovo-Mission wird die größte bisherige EU-Mission werden. Wir in Luxemburg sind darauf vorbereitet. Ich habe bereits mit dem Parlament und Justizminister Luc Frieden über mögliche Polizeieinsätze vor Ort gesprochen. Und in Afghanistan arbeiten wir Seite an Seite mit den USA. Ein großes Problem ist dabei der Flüchtlingsstrom nach Pakistan. In Nahost sieht Frau Rice den Aufbau einer Gaza-Friedenstruppe als extrem schwierig an. Ich kann ihr da nur zustimmen.

d'Wort: War auch das Thema US-Raketenabwehr ein Gesprächsthema mit Außenministerin Rice? Wie steht es eigentlich um das Multilaterale in Washington?

Jean Asselborn: Für Amerika ist dies ein wichtiger Punkt. Wir sind der Ansicht, dass das Thema in der Nato und im Nato-Russlandrat behandelt werden muss. Alleingänge einzelner Länder bringen uns nicht weiter. Europa muss an einem Strang ziehen. Aber wir sind angesichts jüngster Gespräche zwischen Washington und Moskau auf einer guten Dialog-Schiene. Auch Putins Vorschlag, eine Radarstation in Aserbaidschan gemeinsam mit den USA für das Raketenschild zu nutzen, wird im State Department und im Pentagon seriös geprüft. Was das Multilaterale angeht, so denke ich, dass man in Washington umdenkt. Man könnte es einfach auf die Formel bringen, dass die UN vielleicht mehr amerikanische Struktur und Macht und die USA mehr multilaterale UN brauchen.

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