Claude Wiseler au sujet de l'obligation de rouler sur des pneus d'hiver

TELECRAN: Im Winter kann man in Luxemburg noch immer straffrei mit Sommerreifen umherfahren. Ist hier keine Änderung angedacht?

CLAUDE WISELER: An sich erscheint mir dies sinnvoll, denn die Winterreifen bieten bei Schnee und Glätte zusätzliche Sicherheit. Nur gibt es leider zwei Probleme: Wir sind ein Land mit viel Transitverkehr zwischen Belgien und Frankreich. Wie will man da die Winterreifenpflicht auf dem kleinen Teilstück Autobahn kontrollieren? Zudem muss alles juristisch hieb und stichfest sein. In Deutschland musste man die erste Regelung, die witterungsabhängige Bereifung vorschrieb, überarbeiten. Einem Gericht war die juristische Verbindlichkeit nicht präzise genug. In der nun in Kraft getretenen Version wird genau beschrieben, bei welchem Wetter Sommerreifen verboten sind. Allerdings sieht der Staatsrat noch Probleme: Wer definiert was und wann Winterwetter ist?

TELECRAN: Wie geht es nun denn konkret weiter?

CLAUDE WISELER: Ich habe die "commission de la circulation" damit beauftragt, aufgrund der nun in Kraft getretenen deutschen Regelung die Situation neu zu analysieren. Die Lösung muss auf jeden Fall juristisch unanfechtbar sein. Vielleicht ergibt sich auch eine europäische Lösung. Es wäre auf jeden Fall sinnvoll, wenn die Wintervorschriften in allen Ländern ähnlich geregelt wären.

TELECRAN: Frankreich sperrt bei heftigem Schneefall regelmäßig seine Autobahnen für Lastwagen. Würde ein solches Fahrverbot nicht auch in Luxemburg helfen?

CLAUDE WISELER: Wenn man die Autobahn für die Lastwagen dicht macht, muss man auch wissen, wo man sie parken will. Und das ist angesichts der Menge an Lastwagen das größte Problem hierzulande.

TELECRAN: Der Winter 2010/11 fängt ja früh an. Hat die Straßenbauverwaltung bis zum Frühjahr genügend Streusalz zur Verfügung?

CLAUDE WISELER: Unsere Lager sind randvoll, zudem sind alle Lieferverträge so abgeschlossen, dass wir schnellstens Nachschub erhalten. Bis zum nächsten Winter wird die Lagerkapazität in Bartringen um 3 500 Tonnen erhöht. Für den Winter 2012/13 hoffe ich, dass wir auch für die Region Diekirch über ein zusätzliches Lager von 4000 Tonnen verfügen.

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