Covid-19: Research Luxembourg mobilisiert sich

Bereitstellung von Geräten und Spezialisten, Unterstützung des Krankenhauspersonals, wissenschaftliche Studien

Angesichts der derzeitigen Covid-19 Krise mobilisiert Research Luxembourg, eine gemeinsame Initiative der Hauptakteure des öffentlichen Forschungssektors in Luxemburg, sein Wissen, Personal und Gerätschaften. Es wurde eine Task Force eingerichtet, um dem Gesundheitssystem die gesamte Expertise des öffentlichen Forschungssektors Luxemburgs (LIH, LISER, LIST, LNS, Universität, FNR, unter der Koordination des Hochschul- und Forschungsministeriums) zur Verfügung zu stellen.

Die Aufgaben dieser Arbeitsgruppe sind:

  • Koordination der Unterstützung des Gesundheitswesens und der Regierung durch die nationale Forschungsgemeinschaft, um die aktuelle Covid-19-Pandemie einzudämmen;
  • Hilfe bei der Identifizierung und Zentralisierung einer Vielzahl von vorrangigen Aktivitäten und dabei Nutzung des sektorübergreifenden Fachwissens in den Bereichen Molekularbiologie, Epidemiologie, klinische Studien und Grundlagenforschung;
  • Kontaktstelle zwischen dem nationalen Forschungsökosystem, dem Gesundheitswesen und den Behörden.

Hervorzuheben sind drei Hauptbereiche, die die Task Force u.a. behandeln wird:

  • Eine Prävalenzstudie, um das Ausmaß der Verbreitung des Virus und die Zahl der asymptomatischen Personen zu beurteilen;
  • Eine Studie, in der Forscher versuchen, Risikofaktoren zu identifizieren, die den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen;
  • Simulationsstudien zu Verlauf, Impakt und Ausbreitung der Covid-19-Pandemie, die insbesondere auf kurz- und mittelfristige Projektionen und die Ermittlung möglicher Übergangspunkte abzielen, an denen die Ausgangsbeschränkungen möglicherweise wieder gelockert oder aufgehoben werden könnten.

In den vergangenen Tagen konnten bereits sehr konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel stellen Forschungseinrichtungen Gerätschaften und Fachpersonal zur Verfügung. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Mobilisierung der künftigen Ärzte, die aktuell die "formation spécifique en médecine générale" absolvieren, hervorzuheben. Viele dieser künftigen Allgemeinmediziner haben sich bereit erklärt, das Pflegepersonal der vier Krankenhauseinrichtungen des Landes zu verstärken. Um diese Initiative zu ermöglichen, hat die Regierung mit Unterstützung der Universität Luxemburg und den an dieser Ausbildung beteiligten Ärzten im Eilverfahren die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst und die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz dieser Freiwilligen in den kommenden Tagen zu ermöglichen. Auch Pflegepersonal, das normalerweise Forschungsstudien unterstützt, sowie Medizinstudenten werden zur Unterstützung des Krankenhauspersonals weitergebildet.

Weltweit haben Regierungen und Forschungsförderer bewirkt, dass fast alle wissenschaftlichen Daten und Veröffentlichungen zu Covid-19 in digitaler (maschinell lesbarer) Form frei verfügbar sind. Diese Daten sind eine sehr wertvolle Quelle, die nun für Text- und Data-Mining mittels künstlicher Intelligenz zugänglich ist. Dies ist ein Bereich, in dem Luxemburg über eine starke Expertise verfügt.

Um diese Bemühungen zu beschleunigen sowie neue Ideen und Kooperationen zwischen Forschern zu fördern, werden zusätzliche Mittel vom Nationalen Forschungsfonds (FNR) bereitgestellt. Angesichts der Dringlichkeit der Situation wird eine schnelle Begutachtung der Forschungsvorhaben gewährleistet.

 

Weitere Informationen

Research Luxembourg ist eine gemeinsame Initiative der Hauptakteure der öffentlichen Forschung in Luxemburg [Luxembourg Institute of Health (LIH); Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER); Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST); Universität Luxemburg; Fonds national de la recherche (FNR)], die vom Ministerium für Hochschulwesen und Forschung koordiniert wird und deren Hauptziel es ist, die wissenschaftliche Zusammenarbeit und die Sichtbarkeit der Aktivitäten des gesamten Forschungssektors Luxemburgs zu fördern.

 

Pressemitteilung des Research Luxembourg und des Ministerium für Hochschulwesen und Forschung