Fachministerkonferenz für Hochschulwesen und Forschung der Großregion unter saarländischem Vorsitz

Anlässlich der 6. Fachministerkonferenz für Hochschulwesen und Forschung der Großregion, die unter saarländischem Vorsitz als Videokonferenz stattfand, zogen die Minister und Verantwortlichen der fünf Partnerregionen Bilanz und tauschten sich zu aktuellen grenzüberschreitenden Fragen aus.

Die Partner berieten über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Großregion und wiesen angesichts dessen auf die bedeutende Rolle der Wissenschaft bei der Bewältigung globaler Herausforderungen hin, die eine Sicherstellung nationaler und europäischer Förderungen erforderlich mache. Vor diesem Hintergrund unterstrichen sie auch die besondere Bedeutung des Interreg-Programms der EU als Finanzierungsinstrument für multilaterale grenzüberschreitende Wissenschafts- und Forschungsprojekte.

Besonderer Schwerpunkt ihrer Beratungen war die weitere Unterstützung der Universität der Großregion auf ihrem Weg hin zu einer echten europäischen Hochschule. Die Partner kamen überein, sich bei den europäischen Instanzen dafür einzusetzen, dass die grenzüberschreitende interuniversitäre Zusammenarbeit im Rahmen künftiger EU-Programme gebührend gewürdigt wird.

Daneben verabschiedete die Fachministerkonferenz den Leitfaden "Hochschulwesen und Forschung in der Groβregion". Mit dieser Broschüre, die auch im Netz abrufbar sein wird, soll der Fachwelt und allen Interessenten eine umfassende Kenntnis der Akteure in Hochschulwesen und Forschung innerhalb der Großregion ermöglicht werden.

Auch die Unterstützung der 9. Ausgabe des Interregionalen Wissenschaftspreises der Großregion sowie die Bekanntgabe der ersten Förderbewilligungen im Rahmen eines 2020 neu eingeführten grenzüberschreitenden Forschungsförderinstrumentes wurden beschlossen. Ziel des neuen Förderinstrumentes ist es, die Verbreitung von Forschungsergebnissen exzellenter laufender Forschungsprojekte in der Groβregion zu ermöglichen und dadurch potenziell neue Kooperationen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu schaffen oder die breite Bevölkerung über herausragende Forschungsleistungen in der Großregion zu informieren.

"Trotz erschwerter Rahmenbedingungen, die leider ein persönliches Treffen unmöglich gemacht haben, gab es einen äußerst fruchtbaren Austausch über die Weiterentwicklung der Hochschul- und Forschungskooperationen in der Großregion. Ich begrüβe dabei besonders, dass wir die ersten Projekte vorstellen konnten, die im Rahmen des 2019 unter luxemburgischen Vorsitz beschlossenen neuen interregionalen Forschungsförderinstrumentes gefördert werden", so Regierungsberater Romain Martin, der Luxemburg bei der Fachministerkonferenz vertrat.

Interregionale Forschungsförderung

Mit dem 2020 eingeführten Förderinstrument "Interregionale Forschungsförderung" wurde ein neues Programm zur Unterstützung der Forschung in der Großregion gestartet. Es soll die wissenschaftliche Exzellenz in der Großregion stärken und neue Synergien im Forschungsbereich schaffen. Durch die neue Fördermaßnahme können nationale oder internationale Spitzenprojekte zusätzliche Mittel erhalten für Verbreitungsmaßnahmen ihrer Projektergebnisse in der Großregion

Trotz der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie konnten in der diesjährig ersten Ausschreibungsrunde drei Projekte ausgewählt werden, die eine Förderung erhalten:

  1. Das Projekt Fluxus (Ströme, Mobilität und Netzwerke von ausländischen Arbeitskräften in der grenzüberschreitenden Minette-Region in der Zwischenkriegszeit) der Universität Luxemburg/Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History, das beabsichtigt in Zusammenarbeit mit dem Center of Border Studies an der Universität der Großregion die neuen Erkenntnisse des Luxemburger Forschungsprojekts in Form von sechs geplanten Vorträgen an allen Partnerhochschulen der Universität der Großregion einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
  2. Das Projekt 4DCollab (Praktiken und Anwendung von synchronen 4D-Techniken als Entscheidungshilfen für Architektur, Ingenieurarbeiten und Konstruktion) der École nationale supérieure d'architecture de Nancy und des Luxembourg Institute of Science and Technology, im Rahmen dessen Kommunikationsmaterial für die Teilnahme an Fachkonferenzen in Luxemburg und in der Region Grand-Est entwickelt werden soll.
  3. Das Projekt PhysPath-KS (Ein besseres Verständnis der Pathophysiologie des Keutelsyndroms als ein Weg zur Heilung), im Rahmen dessen in Zusammenarbeit zwischen CNRS-Université de Lorraine und der Universität des Saarlandes/Universitätsklinikum des Saarlandes u.a. ein Kolloquium in Nancy vorgesehen ist, zu dem Forscher, Klinikärzte und Vertreter von Patientenverbänden aus der Großregion eingeladen werden sollen.

Pressemitteilung des Ministeriums für Hochschulwesen und Forschung

Zum letzten Mal aktualisiert am