LEADER-Projekt 'Holz vun hei' präsentiert erste Möbellinie aus Kiefernholz des Natur- & Geopark Mëllerdall

Die Wertschätzung von Holz aus der Region Mëllerdall liegt ganz im aktuellen Zeitgeist. Dies beweist die erste Möbellinie aus regionalem Kiefernholz der Schreinerei Knaf-Buchler, welche heute in Anwesenheit von Romain Schneider, Minister für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung, Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung sowie Carole Dieschbourg, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung präsentiert wurde.

© Josip Nerancic

Diese Möbellinie aus regionalem Kiefernholz ist im Rahmen des LEADER-Projektes "Holz vun hei" des Natur- & Geopark Mëllerdall entstanden, und kann in der Schreinerei Knaf-Buchler in Beaufort besichtigt und gekauft werden. Zudem wurden alle Etappen der Produktion anhand von Videos im Bild festgehalten, sodass sich jeder bereits von zu Hause aus bequem über die Entstehung der Möbellinie aus "Holz vun hei" informieren kann.

Holz aus der Region Mëllerdall

Mit rund 38 Prozent Waldanteil liegt die Region Mëllerdall über dem nationalen Durchschnitt und wird dominiert von Buchen- und Eichenwäldern. Wer sich in die Wälder des Natur- & Geopark Mëllerdall begibt, erlebt schnell, auf welch vielfältige Art und Weise der Wald und sein Holz bereits seit Jahrhunderten von uns Menschen genutzt wurden und werden.

Die Bedeutung der lokalen Ressource Holz ist allerdings in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Globalisierung der Holzmärkte hat mit sich gebracht, dass eher fertig eingeschnittenes Holz aus anderen Regionen importiert wird, anstatt lokales Holz aus der regionalen Holzverarbeitungskette zu verwenden.

Um die Wertschätzung des regionalen Holzes wieder aufleben zu lassen und ein breites Publikum daran teilhaben zu lassen, hat der Natur-& Geopark Mëllerdall in Zusammenarbeit mit der Schreinerei Knaf-Buchler eine ansprechende Möbellinie aus "Holz vun hei" auf den Markt gebracht.

Claude Turmes zeigt sich begeistert vom Projekt: "Anstatt Holz aus aller Welt zu importieren, sollte es wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden Holz aus heimischen Wäldern zu nutzen. Die erste Möbellinie aus "Holz vun Hei" ist hierfür ein gelungenes Beispiel. Das Potenzial unserer Wälder sollten wir nutzen, um eine nationale Holzverarbeitungskette für das Baumaterial Holz aufzubauen".

Warum eine Möbellinie aus "Holz vun hei"?

Mit der Möbellinie möchte der Natur-& Geopark Mëllerdall im LEADER-Projekt "Holz vun hei" gemeinsam mit regionalen Unternehmen aufzeigen, welche Schritte die lokale Ressource Holz durchlaufen muss, bis es als fertiges Möbelstück in der Wohnung des Kunden stehen kann. War es früher noch Standard, lokales Holz vom lokalen Schreiner verarbeiten zu lassen, ist dies heute zur absoluten Seltenheit geworden. Diese regionale Möbellinie führt dieses Prinzip nun wieder ein und ermöglicht es dem Kunden lokale nachhaltige Möbel aus Massivholz zu ersteigern.

Warum Kiefernholz?

Als Baumart für die Möbellinie aus "Holz vun hei" wurde die Kiefer gewählt. Diese findet sich sehr gut auf den sandigen Böden der Region Mëllerdall zurecht. Somit weist das Kiefernholz auch einen direkten Bezug zur Geologie auf. Die sandigen Böden entstehen aus dem Luxemburger Sandstein, der die Landschaft des Unesco Global Geopark Kandidaten prägt. Kiefernholz lässt sich hervorragend verarbeiten, liegt derzeit nicht im Trend und wurde deshalb wenig vom Kunden als Möbelholz nachgefragt. Mit der Möbellinie soll somit nicht nur das lokale Holz eine stärkere Wertschätzung erhalten, sondern auch ein Bewusstsein für die lokalen nachhaltigen Holzressourcen geschaffen werden.

Die einzelnen Etappen der Produktion im Überblick

Die von der Natur- & Forstverwaltung im Natur- & Geopark Mëllerdall gefällten "Holz vun hei" - Kiefernstämme wurden eingesägt und in einem Holzlager an der frischen Luft vorgetrocknet. Um das Holz im Möbelbau verwenden zu können, darf es lediglich Restfeuchten von 8 bis 12 Prozent haben, deshalb muss das Schnittholz technisch herunter getrocknet werden.

Nach der technischen Trocknung kann das Holz in der Schreinerei verarbeitet werden. Von der konzeptuellen Planung bis hin zur Umsetzung und Fertigstellung der Möbellinie, übernahm dies die Schreinerei Knaf-Buchler in Beaufort, die ihren Sitz direkt neben dem Haus des Natur- & Geopark Mëllerdall hat.

Die regionale LEADER-Initiative "Holz vun hei – Regioun Mëllerdall"

"Es ist wichtig die regionale Kollaboration zu fördern und weiterhin auf eine zertifizierte nachhaltige Forstwirtschaft hin zu arbeiten. Die Initiative Eist Holz bietet dazu den Rahmen um den Akteuren die geeigneten Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Somit soll auch in Zukunft sichergestellt werden, dass der Werkstoff Holz eine nachhaltige und klimaneutrale Lösung bleibt.", so Carole Dieschbourg, Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung.

"Holz vun hei – Regioun Mëllerdall" ist eine regionale Initiative, die sich in das nationale Programm "Eist Holz" eingliedert. Im Natur- & Geopark Mëllerdall sind in den vergangenen Jahren in enger Zusammenarbeit mit der Natur- & Forstverwaltung und LEADER Regioun Mëllerdall verschiedene Pilotprojekte mit regionalem Holz umgesetzt worden. Mittlerweile findet sich eine Bandbreite an unterschiedlichen "Holz vun hei"-Produkten in der gesamten Region. Diese reichen von Bänken über Brücken bis hin zu kleineren Souvenirs, die unter anderem in den regionalen Tourist-Informationen erhältlich sind.

Romain Schneider, Minister für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung zeigte sich erfreut, dass dank dieser LEADER-Initiative nicht nur eine einzigartig kreative Möbellinie entstanden ist, sondern auch ein mittelständischer Handwerkbetrieb aus der Region gefördert wird. "Durch solche Pilotprojekte entsteht eine Dynamik im ländlichen Raum, die unseren Bürgern und Betrieben neue Perspektiven bietet, und soziale Kohäsion fördert".

Die europäische LEADER-Initiative (Liaison entre actions de développement de l'économie rurale) unterstützt innovative Projekte in ländlichen Regionen. Die LEADER Regioun Mëllerdall ist seit 2003 Teil dieses Programms und hat 17 Vereine, 12 Gemeinden und den Natur - & Geopark Mëllerdall als Mitglieder.

Besichtigung der Möbellinie

Die Möbellinie kann auf Anfrage im Showroom in Beaufort besichtigt werden. Termine können mit der Schreinerei Knaf-Buchler vereinbart werden. Wer wissen möchte, wie genau der Weg vom Wald bis in den Ausstellungsraum der Schreinerei aussieht, der kann sich auf dem YouTube-Kanal "Naturparke Luxemburg" die Videoserie zur Möbellinie aus "Holz vun hei" anschauen.

Natur- & Geopark Mëllerdall - www.naturpark-mellerdall.lu

11 Gemeinden und der Staat haben sich unter der Bezeichnung Natur- & Geopark Mëllerdall (kurz: NGPM) zusammengeschlossen, um die Region nachhaltig zu entwickeln. Hinter dem Titel steckt durchaus mehr, als Projekte in den Bereichen Natur und Geologie. Auf unterschiedlichste Art und Weise werden hier vielfältige Projekte umgesetzt und Beratungsdienste angeboten.

Dies in folgenden Bereichen: Klimaschutz & erneuerbare Energien, Trinkwasserschutz, Wissensvermittlung, Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes, Beratungsdienst für regionale Produzenten, Beratungsdienst für kleine und mittelständige Unternehmen, Geologie, Schutz von Natur und Landschaft.

Dabei richtet sich der Natur- & Geopark Mëllerdall insbesondere an die Einwohner der Region. Folgende 11 Gemeinden sind Teil des NGPM: Beaufort, Bech, Berdorf, Consdorf, Echternach, Fischbach, Heffingen, Larochette, Nommern, Rosport-Mompach und Waldbillig. Darüber hinaus ist die Gemeinde Reisdorf aktuell Beitrittskandidat.

Der Natur- & Geopark Mëllerdall strebt die Mitgliedschaft im internationalen Programm der UNESCO Global Geoparks an und erwartet mit Freude in diesem Rahmen im Sommer 2021 zwei Gutachter der UNESCO Global Geoparks, die die Region besuchen und begutachten werden. 

Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung/ Ministerium für Umwelt. Klima und nachhaltige Entwicklung/ Ministeriums für Energie und Raumentwicklung/ Natur- & Geopark Mëllerdall

Regierungsmitglied

  • DIESCHBOURG Carole
  • SCHNEIDER Romain
  • TURMES Claude

Organisation