Sam Tanson stellt die Neugestaltung der Luxembourg Business Registers vor

Am 21. Februar 2022 hat Ministerin der Justiz Sam Tanson die Neugestaltung der Luxembourg Business Registers (LBR)* vorgestellt.

©MJUST (von links nach rechts) Yves Gonner, Direktor der Luxembourg Business Registers (LBR); Sam Tanson, Ministerin der Justiz; Daniel Ruppert, Ministerium der Justiz
(von links nach rechts) Yves Gonner, Direktor der Luxembourg Business Registers (LBR); Sam Tanson, Ministerin der Justiz; Daniel Ruppert, Ministerium der Justiz

Diese ambitionierte Neugestaltung, die sich über den Zeitraum von 2021 bis 2023 erstreckt, umfasst unter anderem die Einführung von Verwaltungssanktionen, mit denen die Qualität, Zuverlässigkeit und schnelle Aktualisierung der in den LBR (Handels- und Firmenregister) und RBE (Register der wirtschaftlichen Eigentümer) verfügbaren Informationen verbessert werden soll, sowie die Einrichtung einer benutzerfreundlicheren Website für die breite Öffentlichkeit und von IT-Dienstleistungen, die sowohl professionellen Akteuren als auch Behörden den Zugang zu den Informationen erleichtern sollen.

Nach einer gründlichen Überprüfung der LBR-Strategie und einer internationalen Vergleichsanalyse im Jahr 2020 wurden vier Hauptziele festgelegt:

  • Bereitstellung genauer, vollständiger, aktueller und korrekter Informationen
  • Gewährleistung einer optimalen Nutzung der Daten und Maximierung des Nutzens der Register für die Luxemburger Wirtschaft
  • Durchsetzung der gesetzlichen Anforderungen, um sicherzustellen, dass die Daten für Fachleute und Behörden zuverlässig sind
  • Unterstützung und Anleitung der Nutzer, um eine fehlerfreie Nutzererfahrung zu gewährleisten

Ursprünglich waren die Handelsregister dazu bestimmt, Informationen und Dokumente der eingetragenen Unternehmen zu sammeln. Die Entwicklung des Marktes und der internationalen Standards weist ihnen jedoch eine proaktive Rolle im Geschäftsumfeld und bei der Risikominderung zu. Dies hat auf nationaler Ebene zu einem erheblichen Anstieg der Anträge auf Datenzugang seitens der nationalen Behörden geführt.

Aus all diesen Gründen müssen die LBR nun ihre Aufgaben an die vielfältigen nationalen und sogar internationalen Anforderungen anpassen und ihre Rolle als Kompetenzzentrum stärken.

Die Umgestaltung der LBR wird sich auf drei Schlüsselinitiativen stützen und bis Ende 2023 umgesetzt werden:

  • Durchführung der notwendigen Anpassungen des gesetzlichen Rahmens, insbesondere durch die Einführung von Sanktionsbefugnissen

Derzeit ist der Verwalter nicht befugt, die Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtungen zur Einreichung und Aktualisierung von Daten durchzusetzen. Der Gesetzentwurf weist ihm Sanktionsbefugnisse zu, ohne ihn jedoch zu einem Regulierer zu ernennen. Das Hauptziel besteht darin, seine Rolle als Zentralstelle für wesentliche Informationen über die im Großherzogtum Luxemburg eingetragenen Körperschaften zu optimieren.

Dasselbe gilt für die Verwaltung des Registers der wirtschaftlichen Eigentümer (RBE). Da letzteres eines der Instrumente zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung ist, soll den nationalen Behörden der Zugang zu diesem Register erleichtert werden (geändertes Gesetz vom 13. Januar 2019), damit sie die verfügbaren Daten effizient nutzen können.

  • Festlegung des operativen Zielmodells und Definition der erforderlichen Prozesse

Die LBR beabsichtigen, die Hilfestellung, die registrierte Körperschaften bei der Einhaltung der Vorschriften erhalten, zu vertiefen, insbesondere durch individuelle Betreuung.

  • Investitionen in Technologie (Digitalisierung der Formulare, sichere Plattform usw.), Erhöhung der Kapazitäten (Verdoppelung der Mitarbeiterzahl von 2021 bis 2023) und Optimierung des Know-hows (Qualität der Betreuung), um den neuen Betriebszustand der LBR zu erreichen

Die Ministerin und der Direktor der LBR, Yves Gonner, stellten auch die neue elektronische Plattform vor. Neben der Website ermöglicht dieses IT-Tool den sicheren Austausch von Informationen zwischen dem Verwalter und seinen Nutzern, um eine beschleunigte, automatisierte und kontinuierliche Kommunikation zu gewährleisten. Die Plattform bietet einen doppelten Vorteil:

  • Automatischer und schneller Zugriff auf eine große Menge an Informationen
  • Weitere Digitalisierung der angebotenen Dienstleistungen, um die Verwaltungsabläufe zu vereinfachen und die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen

Darüber hinaus ermöglicht dieses Tool die Abfrage des Handels- und Firmenregisters sowohl für Behörden als auch für das nationale und internationale Fachpublikum. So wurden im Geschäftsjahr 2021 fast 20 Millionen Dokumente auf der LBR-Website konsultiert und heruntergeladen.

*Die LBR, eine wirtschaftliche Interessenvereinigung (GIE) unter der Schirmherrschaft des Ministeriums der Justiz, ist Verwalter des Handels- und Firmenregisters (RCS), des Recueil des sociétés et associations (RESA) sowie des Registers der wirtschaftlichen Eigentümer (RBE).

Pressemitteilung des Ministeriums der Justiz

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