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SnT der Universität erstellt die erste Testplattform für Quantenkommunikationsinfrastruktur in Luxemburg
Das Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) der Universität Luxemburg gibt in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Medien, Konnektivität und digitale Politik (SMC) des Staatsministeriums die Entwicklung des Luxembourg Quantum Communication Infrastructure Laboratory (LUQCIA) bekannt. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt wird im Rahmen der NextGenerationEU-Initiative von der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union finanziert und zielt darauf ab, bis 2023 eine nationale Testplattform zu schaffen, um fortgeschrittene und angewandte Forschung im Bereich der Quantenschlüsselverteilung und des Quanteninternets zu ermöglichen - ein entscheidender Schritt in Richtung der nächsten Generation von Computern und Internetnutzung.
"Luxemburg will das hochmoderne Kommunikationszentrum bleiben, zu dem es sich in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, unter der wissenschaftlichen Führung des SnT die Grundlagen für die Quantenkommunikationsinfrastruktur von morgen zu schaffen", erklärte Xavier Bettel, Premierminister und Minister für Kommunikation und Medien.
Die Ministerin der Finanzen, Yuriko Backes, kommentierte: "Ich möchte die Vorreiterrolle des SnT in Zusammenarbeit mit dem SMC bei der Entwicklung von Quantenkommunikationstechnologien besonders würdigen. Dies ist eine der wichtigsten Maßnahmen des nationalen Konjunkturprogramms für den digitalen Wandel. Die EU-Mittel werden Luxemburg aktiv dabei unterstützen, die Sicherheit der Kommunikation des öffentlichen Sektors als Teil eines umfassenderen europäischen Projekts zu verbessern."
"Die LUQCIA-Infrastruktur wird den Forschern der Universität Luxemburg einzigartige Werkzeuge an die Hand geben, um die Cybersicherheit für die kommende Quantenkommunikationstechnologie zu optimieren", erklärte der Rektor der Universität Luxemburg, Stéphane Pallage.
Sichere Kommunikation mit Blick auf die Zukunft
Die meisten Daten, die wir über das Internet austauschen, werden durch Schlüssel gesichert, die Informationen ver- und entschlüsseln. Mit immer leistungsfähigeren Computern wird die Zeit immer kürzer, die ein Hacker benötigt, um diese Verschlüsselung zu knacken. Ein neuer Bereich der Cybersicherheit, die Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution – QKD), zielt jedoch darauf ab, unsere Daten auch vor Quantencomputern besser zu schützen. Dabei handelt es sich um eine kommende Generation extrem leistungsfähiger Computer, die, wenn sie in großem Maßstab eingesetzt werden, unsere Daten für Angreifer leicht zugänglich machen könnten.
LUQCIA zielt darauf ab, eine sehr sichere Kommunikationsinfrastruktur auf der Grundlage der Quantentechnologie zu entwickeln und umzusetzen. Ziel ist es, mindestens zwei geografische Standorte innerhalb der LUQCIA-Forschungsinfrastruktur zu verbinden. LUQCIA wird sich in erster Linie auf ein terrestrisches Netz stützen und ein weltraumgestütztes Segment durch Folgemassnahmen einbinden.
"Die Entwicklung einer robusten Quantenkommunikationsinfrastruktur, die sowohl terrestrische als auch optische Satellitenverbindungen nutzt, wird die Sicherheit unserer Daten in unserem Kommunikationsnetz bis weit in die Zukunft hinein gewährleisten. Sie wird auch dazu beitragen, die Zukunft eines Quanteninternets zu verwirklichen, indem sie hochleistungsfähige Quantencomputer miteinander verbindet", sagte der Leiter des Forschungsprojekts, Prof. Dr. Symeon Chatzinotas.
Nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2023 wird das LUQCIA-Labor nationalen und internationalen Akteuren für gemeinsame Forschungsaktivitäten im Rahmen des Partnerschaftsprogramms von SnT offenstehen.
Über SnT
Das Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) der Universität Luxemburg betreibt international wettbewerbsfähige Forschung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Zusätzlich zur klassischen Grundlagenforschung arbeitet das SnT über sein Partnership Programme auf Nachfrage auch an gemeinsamen Projekten mit der Industrie und dem öffentlichen Sektor. Die daraus entstehenden Konzepte sind ein cfür Unternehmen in Luxemburg und darüber hinaus.
Über die Universität Luxemburg
Die Universität Luxemburg ist eine internationale Forschungsuniversität mit einem ausgeprägten mehrsprachigen und interdisziplinären Charakter. Die Universität wurde 2003 gegründet und zählt fast 7.000 Studierende und mehr als 2.000 Mitarbeitende aus der ganzen Welt. Die Fakultäten und interdisziplinären Zentren der Universität konzentrieren sich auf Forschung in den Bereichen Informatik und IKT-Sicherheit, Materialwissenschaften, europäisches und internationales Recht, Finanzen und Finanzinnovation, Bildung, digitale und zeitgenössische Geschichte. Darüber hinaus konzentriert sich die Universität auf interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Datenmodellierung und Simulation sowie Gesundheit und Systembiomedizin. Die Universität Luxemburg bietet 17 Bachelor-Studiengänge, 46 Master-Studiengänge und maßgeschneiderte Ausbildungsprogramme für Doktoranden in 4 Doktorandenschulen an. Times Higher Education platziert die Universität Luxemburg in der Kategorie „internationalen Ausrichtung“ weltweit auf Platz 3, im Young University Ranking 2022 auf Platz 25 und unter den insgesamt Top 250-300 Universitäten weltweit.
Über die Aufbau- und Resilienzfazilität
Die Aufbau- und Resilienzfazilität ist Teil eines umfassenden Krisenbewältigungsplans und hat zum Ziel, die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern, die europäischen Volkswirtschaften und Gesellschaften nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen sowie besser auf die Herausforderungen und Chancen des ökologischen und digitalen Wandels vorzubereiten. Die Aufbau- und Resilienzfazilität trägt dazu bei, das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und in der EU den digitalen Wandel einzuläuten; gleichzeitig sollen Arbeitsplätze geschaffen und das Wachstum angekurbelt werden. Luxemburgs Aufbau- und Resilienzplan enthält 20 Maßnahmen (8 Reformen und 12 Investitionen), die dem Land dabei helfen werden, sich nachhaltiger, widerstandsfähiger und besser auf die Herausforderungen und Chancen des ökologischen und digitalen Wandels vorzubereiten. Diese Maßnahmen werden durch Zuschüsse in Höhe von 93 Millionen Euro finanziert. 61% der Mittel des Plans dienen der Unterstützung von Klimazielen, und 32% werden den digitalen Wandel fördern.
Pressemitteilung des Ministeriums der Finanzen