Affenpocken

Affenpocken sind eine Zoonose, die durch das Affenpockenvirus verursacht wird, das seit mehreren Monaten in Europa zirkuliert. Am 23. Juli 2022 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Affenpocken zu einer Notlage von internationaler Tragweite.

Die Strategie zur Eindämmung der Mensch-zu-Mensch-Übertragung von Affenpocken beruht auf den folgenden Maßnahmen:

  • Früherkennung von möglichen Fällen mit Rückverfolgung von Kontaktpersonen;
  • Frühe Identifizierung von Fällen durch fachkundige Beurteilung und diagnostische Bestätigung durch PCR;
  • Isolierung der infizierten Patienten;
  • Durchführung von Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der Infektion im Gesundheitswesen;
  • Impfung von Risikopersonen.

Aufgrund der Empfehlungen des Obersten Rates für Infektionskrankheiten (Conseil supérieur des maladies infectieuses - CSMI) zu den Affenpocken kann die Impfung gegen diese Infektion angeboten werden, sobald der Impfstoff in Luxemburg verfügbar ist. Die ersten Impfstoffe gegen Affenpocken, die über die europäische Agentur HERA bestellt wurden, werden im Laufe des Monats August geliefert.

Impfung gegen Affenpocken - warum?

Menschen, die an Affenpocken erkrankt sind, erholen sich meist innerhalb von 2 bis 4 Wochen. Es wurden jedoch Komplikationen wie bakterielle Superinfektionen, Augenschäden oder Schäden am zentralen Nervensystem dokumentiert. Insbesondere Kleinkinder, schwangere Frauen und Menschen mit Immunschwäche können durch Affenpocken schwer erkranken. Auch das Gesundheitspersonal ist einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, wenn es direkten und häufigen Kontakt mit Erkrankten hat. Impfungen sind daher wichtig, zum einen, um sich selbst zu schützen, zum anderen, um die Menschen um sich herum zu schützen und unser Gesundheitssystem zu entlasten.

Impfung gegen Affenpocken - für wen?

Nach der epidemiologischen Bewertung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)[1] wird die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung des Virus bei Personen mit mehreren Partnern als hoch eingeschätzt. Die Mehrzahl der im Rahmen des aktuellen Ausbruchs festgestellten Fälle betrifft Männer, die Sex mit Männern haben, weshalb dieser Gruppe gemäß den Empfehlungen der WHO besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Der Oberste Rat für Infektionskrankheiten empfiehlt derzeit die Impfung gegen Affenpocken:

Zur Vorbeugung einer Infektion:

  • bei Männern, die Sex mit Männern haben und über mehrere Sexualpartner verfügen.
  • bei transgeschlechtlichen Personen, die mehrere Sexualpartner haben,
  • bei Sexarbeiterinnen und -arbeiter.

Nach dem Kontakt mit dem Virus (zwischen 1 und 14 Tagen nach dem Kontakt):

  • immunsupprimierte Personen, die in den letzten 21 Tagen einen Hochrisikokontakt hatten (Sexualkontakte, Kontakte mit Haut- oder Schleimhautläsionen einer infizierten Person, Kontakte innerhalb desselben Haushalts),
  • Pflegepersonal, das keine angemessenen persönlichen Schutzmaßnahmen ergriffen hat.

Die Impfung nach einer Exposition gegenüber dem Virus durch engen Kontakt mit einer infizierten Person wird zwischen 1 und 14 Tagen nach dem Kontakt empfohlen, wobei eine möglichst frühe Impfung einen besseren Schutz bietet:

  • wenn die Impfung innerhalb von 4 Tagen nach dem Kontakt verabreicht wird, kann die Infektion vermieden werden,
  • wenn die Impfung innerhalb von 14 Tagen verabreicht wird, kann die Krankheit abgeschwächt werden.

Es gibt keinen spezifischen Impfstoff gegen Affenpocken, der in der EU zugelassen ist. Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen jedoch Impfstoffe, die zum Schutz gegen Pocken entwickelt wurden, auch gegen Affenpocken. Der Impfstoff ist für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen.

Das Impfschema

Die Erstimpfung erfordert zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen und eine dritte Dosis bei einer immungeschwächten Person. Ein Abstand von mindestens 28 Tagen zwischen den beiden Impfdosen ist wichtig, um eine hohe Wirksamkeit des Impfstoffs zu gewährleisten.

Impfung gegen Affenpocken - wie?

Die Impfung gegen Affenpocken wird vom nationalen Dienst für Infektionskrankheiten (Service national des maladies infectieuses) im Centre hospitalier de Luxembourg (CHL) durchgeführt.

Weitere Informationen zur Impfung erhalten Sie, sobald die Lieferung des Impfstoffs nach Luxemburg erfolgt ist.

Das Ministerium für Gesundheit hat auf der Website sante.lu einen Abschnitt über Affenpocken eingerichtet, in dem Sie weitere Informationen finden: www.variole-singe.lu.

 Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit

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