Sensibilisierungstage zum Gebrauch von Antibiotika: "Antibiotika richtig einsetzen, ihre Wirksamkeit erhalten".

Jedes Jahr findet am 18. November der Europäische Antibiotikatag und vom 18. bis 24. November die Welt-Antibiotika-Woche für den umsichtigen Einsatz antimikrobieller Wirkstoffe statt. Diese Tage bieten die Gelegenheit, die breite Öffentlichkeit, medizinische Fachkräfte und Tierhalter besser über die immer größer werdenden Risiken zu informieren, die mit dem unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika verbunden sind.

Antibiotikaresistenz stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar.

Antibiotikaresistenz bezeichnet die Fähigkeit eines Bakteriums, gegen eine oder mehrere Arten von Antibiotika resistent zu werden. Es sind also nicht die Menschen oder Tiere, die gegen Antibiotika-Behandlungen resistent werden, sondern die Bakterien. Sie können dann bei Menschen oder Tieren Infektionen verursachen, die schwieriger zu behandeln sind als Infektionen, die durch nicht-resistente Bakterien verursacht werden.

Die Zunahme antibiotikaresistenter Bakterien ist größtenteils auf den wiederholten und unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika bei Menschen oder Tieren zurückzuführen. Aufgrund dieser Resistenzen werden weltweit allmählich wirksame Antibiotika zur Behandlung bestimmter Infektionskrankheiten knapp.

Dies stellt somit eine der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit in Europa dar und "es ist umso wichtiger, die Verschreibung und Anwendung von Medikamenten zu ändern", warnen die Ministerin für Gesundheit Paulette Lenert und der Minister für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung, Claude Haagen.

Antibiotikaresistenzen führen zu längeren Krankenhausaufenthalten, steigenden medizinischen Behandlungskosten und einer höheren Sterblichkeit und Morbidität. Derzeit verzeichnet die Europäische Union jährlich mehr als 33.000 Todesfälle, die auf Infektionen mit multiresistenten Bakterien zurückzuführen sind.

Wie können wir helfen Antibiotikaresistenzen zu reduzieren?

Infolge der gemeinsamen Bemühungen des Ministeriums für Gesundheit und des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung wurde ein Nationaler Antibiotikaplan für den Zeitraum 2018-2022 entwickelt, der nun angepasst und bis 2024 verlängert wurde. Dieser Plan ist Teil des sogenannten "One Health"-Ansatzes, bei dem Programme, Strategien, Rechtsvorschriften und Forschungsarbeiten entwickelt und umgesetzt werden, wobei mehrere Sektoren miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, um die Ergebnisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verbessern.

Darüber hinaus ist für diesen Zeitraum im November eine Informationskampagne geplant, um Patienten und Tierhalter sowie Ärzte und Tierärzte weiterhin für das Problem des Antibiotikamissbrauchs zu sensibilisieren.

Antibiotika sollten zur Behandlung bakterieller Infektionen nur dann eingesetzt werden, wenn sie von qualifiziertem medizinischem Fachpersonal verschrieben werden. Selbstmedikation bei Menschen sowie bei Tieren ist zu unterlassen. Eine Antibiotikabehandlung sollte niemals von mehreren Personen genutzt verwendet und bis zum Ende fortgesetzt werden. Auch sollten antimikrobielle Mittel nicht zur späteren Wiederverwendung aufbewahrt werden. Eine Behandlung mit Antibiotika, die für Menschen verschrieben wurde, darf nicht ohne tierärztliche Beratung bei Tieren angewendet werden.

Diese Verhaltensänderung muss auch mit Maßnahmen einhergehen, die die Ausbreitung von Infektionen verringern, wie z. B. eine bessere Durchimpfungsrate in der Human- und Veterinärmedizin, regelmäßiges Händewaschen und die Einhaltung allgemeiner Hygieneregeln sowie eine gründliche Lebensmittelhygiene.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit

Regierungsmitglied

  • HAAGEN Claude
  • LENERT Paulette

Datum des Ereignisses

18.11.2022