Rosa Oktober: die Wirksamkeit der Früherkennung im Kampf gegen Brustkrebs

Anlässlich des Rosa Oktobers, der dem Kampf gegen Brustkrebs gewidmet ist, möchte das Gesundheitsministerium an die Bedeutung der Früherkennung von Brustkrebs erinnern, die es ermöglicht, Tumore in einem frühen Stadium zu erkennen und somit Leben zu retten.

Brustkrebs ist die häufigste tumorbedingte Todesursache bei Frauen

Laut den neuesten Statistiken über Todesursachen in Luxemburg, die 2021 erstellt wurden, waren Tumore die häufigste Todesursache in der Bevölkerung, und Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und die häufigste Todesursache bei Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren. Auf globaler Ebene hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2023 festgestellt, dass fast jede zwölfte Frau in ihrem Leben an Brustkrebs erkrankt.

Die Behandlung von Brustkrebs hat in den letzten Jahrzehnten jedoch große Fortschritte gemacht Nach Angaben der WHO ist die altersbedingte Brustkrebssterblichkeit in den Industrieländern zwischen 1980 und 2020 um 40% zurückgegangen. Dies ist das Ergebnis der Früherkennung von Brustkrebs, gefolgt von einer wirksamen Behandlung, die auf einer Kombination von Operation, Strahlentherapie und medikamentöser Behandlung beruht.

Die Bedeutung der Früherkennung: das Mammographie Programm in Luxemburg

Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für die Bekämpfung dieser Krankheit von entscheidender Bedeutung und es ist wichtig, die Risikobevölkerung für Vorsorgeuntersuchungen zu sensibilisieren", so Gesundheitsministerin Paulette Lenert.

Zu den Risikopersonen gehören Frauen zwischen 50 und 70 Jahren. Diese werden ermutigt, sich durch die Teilnahme am organisierten Brustkrebs-Screening-Programm der Gesundheitsdirektion, dem sogenannten "Mammographie Programm", auf Brustkrebs untersuchen zu lassen. Dieses Programm richtet sich an Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren, die in Luxemburg wohnen und dem luxemburgischen Sozialversicherungssystem angeschlossen sind. In dieser Altersgruppe erhalten die Betroffenen alle 23 Monate eine Einladung zu einer Mammographie in einem der zugelassenen Früherkennungszentren, die sich in einem der fünf Luxemburger Krankenhäuser befinden.

Das Programm hat sich seither als wirksam erwiesen und trägt jedes Jahr dazu bei, dass Frauen, bei denen Krebs festgestellt wird, medizinisch betreut und angemessen behandelt werden. Zwischen 1992 und 2022 haben 430.500 Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren an einem Mammographie-Screening teilgenommen, bei 2.900 von ihnen wurde Krebs entdeckt.

In Luxemburg zeigen durchschnittlich 40 von 1.000 im Rahmen des Programms durchgeführten Mammographien einen auffälligen Befund. Von diesen 40 werden weitere Untersuchungen durchgeführt und bei 7 wird die Krankheit diagnostiziert.

Darüber hinaus wird im Rahmen des organisierten Früherkennungsprogramms ein striktes Verfahren zur Interpretation der Mammographien angewandt, das einen echten Vorteil bei der Früherkennung von Brustkrebs darstellt: das Prinzip der doppelten oder sogar dreifachen Befundung. Ihre Mammographien werden von einem zugelassenen Radiologen des Screening-Zentrums untersucht und anschließend von einem zweiten Radiologen in der Gesundheitsbehörde begutachtet ("Doppelbefundung"). Wenn die Befundung der beiden Ärzte voneinander abweicht, wird eine dritte Befundung durchgeführt, bei der einer der Erstleser und einer der Zweitleser den Befund miteinander besprechen.

Diese Methode der Doppelbefundung ist sehr wichtig, da sie es ermöglicht, eine Anomalie zu entdecken, die von einem der Radiologen übersehen wurde, und unnötige Zusatzuntersuchungen zu vermeiden. Dank dieser Methode konnten mehr als 25 % der Krebsfälle entdeckt werden.

Studie über den Zusammenhang zwischen den Daten des Früherkennungsprogramms und des Nationalen Krebsregisters (RNC) von Luxemburg.

Darüber hinaus wurde zwischen 2013 und 2018 eine gemeinsame Studie zwischen dem RNC und dem Brustkrebs-Screening-Programm der Gesundheitsdirektion durchgeführt, deren Ziel es war, die Wirksamkeit des Brustkrebs-Screening-Programms für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten, dass die gescreenten Karzinome weniger invasiv und kleiner waren, weniger Lymphknoten befallen hatten und sich zum Zeitpunkt der Diagnose in einem weniger fortgeschrittenen Stadium befanden als die außerhalb des Programms diagnostizierten Karzinome.

Somit erreicht das Brustkrebs-Screening-Programm in Luxemburg seine Ziele, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen und eine bessere Prognose zu haben. Diese Studie liefert den ersten Satz von Indikatoren und eine Methodik zur Bewertung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms in Luxemburg. Darüber hinaus wird die Studie wertvolle internationale Erkenntnisse über die Verwendung hochauflösender Daten aus bevölkerungsbezogenen Krebsregistern zur Evaluierung von Krebsfrüherkennungsprogrammen liefern.

Sensibilisierungsaktionen zum Rosa Oktober

 Anlässlich des Rosa Oktobers organisiert das Gesundheitsministerium den ganzen Oktober über verschiedene Sensibilisierungsaktionen im ganzen Land:

  • In Zusammenarbeit mit der Krebsstiftung, den Vereinen Think Pink und Europa Donna werden in verschiedenen Krankenhäusern des Landes Sensibilisierungs- und Informationstage organisiert: am 10. Oktober im Centre Hospitalier du Nord (CHDN), am 11. Oktober im Centre Hospitalier du Luxembourg (CHL), am 18. Oktober im Hôpitaux Robert Schuman (HRS), am 20. Oktober im Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM), am 27. Oktober in der Zita-Klinik.
  • Ministerin Paulette Lenert war beim Broschtskriibslaf von Europa Donna am Samstag, den 7. Oktober im Park von Hesperange anwesend und hat den Startschuss für den Lauf geben.
  • Die Organisation Think Pink organisiert den Race for the Cure am Sonntag, den 15. Oktober in Echternach und das Gesundheitsministerium wird vor Ort sein, um den Lauf zu unterstützen.
  • Eine digitale Kampagne wird in den Netzwerken laufen, darunter ein Video, das die Symptome von Krebs und die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen erklärt. Ein Radiospot ist ebenfalls geplant.

Vorsorgeuntersuchungen außerhalb des Vorsorgeprogramms

Die Maßnahmen zur Optimierung der Organisation von Vorsorgeuntersuchungen außerhalb des Präventionsprogramms haben ebenfalls Früchte getragen. Die Maßnahmen der eingesetzten Arbeitsgruppe sowie die Zusammenarbeit zwischen dem Observatoire de la santé, dem Luxembourg Institute of Health (LIH) und der Fédération des hôpitaux luxembourgeois (FHL) haben zu einer schrittweisen Verbesserung der festgestellten Wartezeiten beigetragen. Dringende Untersuchungen werden kurzfristig vergeben und eine Abstimmung zwischen den Krankenhausakteuren und den betroffenen Ärzten mit Unterstützung der Gesundheitsdirektion ermöglicht es, kurzfristige Untersuchungstermine auf der Grundlage der verschriebenen medizinischen Indikationen anzubieten. Die Erweiterung der Öffnungszeiten und die Erneuerung der Mammographiegeräte in allen Krankenhauszentren in den kommenden Wochen und Monaten tragen dazu bei, dass bei Bedarf eine bessere Versorgung gewährleistet ist.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit 

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