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Die Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung bereitet eine Impfkampagne gegen die Blauzungenkrankheit vor
Die Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung teilt mit, dass der Nachweis des Virus der Blauzungenkrankheit (BTV Serotyp 3) in Luxemburg durch das Referenzlabor am 2. August 2024 bestätigt wurde, und eine Impfkampagne in Vorbereitung ist.
Aktuell wurden 39 Tiere (25 Rinder, 13 Schafe, 1 Ziege) positiv auf Blauzungenkrankheit getestet und 28 Betriebe sind betroffen. In Anbetracht der epidemiologischen Situation in den Nachbarländern (Belgien und Deutschland) wird auch in unserem Land eine Infektionswelle erwartet.
Was ist die Blauzungenkrankheit?
Die Blauzungenkrankheit ist eine durch Vektoren übertragene Viruserkrankung, die Wiederkäuer befällt (hauptsächlich Rinder und Schafe, aber auch Ziegen, Kameliden und Wildwiederkäuer). Sie wird von kleinen Mücken der Gattung Culicoides (Familie Ceratopogonidae) übertragen.
Bei den infizierten Wiederkäuern sind die klassischen Symptome der Blauzungenkrankheit Fieber, Lahmheit, Appetitlosigkeit, übermäßiger Speichelfluss, Schwellung und Blaufärbung der Zunge. Schafe scheinen anfälliger für eine Infektion mit BTV-3 zu sein als Rinder, und es wurden bereits hohe Sterblichkeits- und Morbiditätsraten gemeldet. In den Niederlanden hat man bei kranken Schafen eine Mortalitätsrate von 50 bis 75 % festgestellt.
Das Virus der Blauzungenkrankheit stellt keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Er ist nicht auf den Menschen übertragbar und der Verzehr von Milch und Fleisch ist ungefährlich.
Impfkampagne vorbereitet
Um die Rinder- und Schafsherden zu schützen, hat die Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung eine Impfkampagne vorbereitet und wartet aktuell auf die Lieferung des BTV3-Impfstoffes diese Woche. Die Bestellung wurde vor mehreren Wochen in Auftrag gegeben, gleich nach dem vom Gesundheitsministerium durchgeführten Dringlichkeitsbewertungsverfahren. Die Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung wird den Tierärzten schnellstmöglich mitteilen, wann der Impfstoff auf dem luxemburgischen Markt eingetroffen ist.
Die Impfung ist freiwillig, wird aber empfohlen. Die Kosten für den Impfstoff trägt der Staat, während die Kosten für die Impfung vom Tierhalter übernommen werden müssen.
Die Impfung reduziert die Virämie und schützt vor schweren Krankheitsverläufen. Jedoch können auch geimpfte Tiere noch klinische Symptome aufweisen. In Anbetracht dessen und aufgrund fehlender Impfstoffdaten können derzeit Rinder oder Schafe nicht aufgrund einer Impfung in andere Mitgliedstaaten verbracht werden.
Beschränkungen für die Ausfuhr von Tieren
Infolge des Testresultates wurde Luxemburg der BTV-frei Status aberkannt und das Großherzogtum wird als Sperrzone betrachtet. Seit dem 2. August 2024 sind Beschränkungen für die Ausfuhr empfänglicher Tiere (Rinder, Schafe, Ziegen) in Mitgliedstaaten oder Gebiete, die frei von diesem Virustyp sind, in Kraft. Die Zertifizierung aufgrund der von den Mitgliedstaaten gewährten Ausnahmen ist jedoch weiterhin möglich.
Meldungspflicht
Da die Blauzungenkrankheit eine meldepflichtige Krankheit ist, muss im Verdachtsfall unverzüglich ein Tierarzt kontaktiert werden.
Infos:
ALVA
Tel: 247-82539
info@alva.etat.lu
Pressemitteilung des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau