"Screen-Life-Balance": Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Bildschirm und realem Leben für unsere Kinder

Die Zukunft wird mit Sicherheit digital sein. Wenn wir unsere Kinder auf die Zukunft vorbereiten wollen, müssen wir ihnen das Selbstbewusstsein und die Fähigkeiten vermitteln, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Sie müssen die notwendigen Kompetenzen entwickeln, um neue Technologien in ihrem privaten und beruflichen Leben zu nutzen. Gleichzeitig müssen wir sie vor den Risiken der digitalen Welt schützen.

Claude Meisch, Minister für Bildung, Kinder und Jugend
© MENEJ

Anlässlich der Pressekonferenz zum Beginn des Schuljahres 2024/2025 hat der Minister für Bildung, Kinder und Jugend, Claude Meisch, verschiedene Aspekte der Digitalisierung hervorgehoben.

„Die Auswirkungen der exzessiven Nutzung von Smartphones und sozialen Medien auf unsere Kinder bereiten mir Sorgen. Außerdem ist die Zeit, die man mit dem Smartphone verbringt, oft verlorene Zeit. Eine Zeit, die für andere Aktivitäten dann fehlt, die für die gesunde Entwicklung von Kindern wichtig sind. Was zählt, ist die richtige Balance zwischen der digitalen Welt und dem realen bzw. analogen Leben. Um dieses Gleichgewicht zu erreichen, brauchen wir klare Regeln. Zu Hause. In der Schule In der Gesellschaft.

Screen-Life-Balance: Das Gleichgewicht zwischen Bildschirmen und realem Leben gilt als oberste Priorität für dieses Schuljahr. Sei es in der formalen und non-formalen Bildung oder in Zusammenarbeit mit den Eltern. Das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend schlägt daher für das Schuljahr 2024/2025 neue Regeln für die Nutzung von Smartphones in Bildungseinrichtungen vor. 

Smartphone-Verbot in der Grundschule

In allen Grundschulen gilt ab Ostern 2025 ein absolutes Smartphone-Verbot.

Sekundarschulen: Physischer Abstand zum Smartphone während des Unterrichts

In der Sekundarschule muss während des Unterrichts eine räumliche Distanz zwischen Schüler und Smartphone gewährleistet sein.

Darüber hinaus steht es den Gymnasien im Rahmen ihrer pädagogischen Autonomie frei, zusätzliche Einschränkungen einzuführen, um die Smartphone-Nutzung je nach Alter der Schüler, Tageszeit oder den verschiedenen Bereichen des Schulgebäudes zu regeln.

Diese Maßnahmen können bis zu einem generellen Smartphone-Verbot reichen.

Die Gymnasien haben bis spätestens Pfingsten Zeit, eigene Konzepte zu entwickeln oder anzupassen.

Sensibilisierung und Unterstützung für die Eltern

Die Maßnahmen in den Schulen werden von einer aktiven Sensibilisierung der Eltern begleitet. Am 30. September 2024 wird eine große Kampagne zur Screen-Life-Balance gestartet, die konkrete Empfehlungen für eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Geräte je nach Altersgruppe der Kinder bietet.

Die Kampagne wird von einer Reihe von Informationsveranstaltungen und Konferenzen begleitet, die vom Eltereforum in allen Regionen des Landes organisiert werden. Zu Beginn des neuen Schuljahres wird das Lehrpersonal der Grundschulen einen Elternbrief (Elterebréif) an alle Eltern verteilen, der Empfehlungen für eine ausgewogene Balance zwischen Bildschirmen und dem realen Leben enthält.

Aktionsplan sécher.digital

Neben den Empfehlungen für die Eltern und den Maßnahmen in den Bildungseinrichtungen ist die Screen-Life-Balance eine der vier Achsen des Aktionsplans sécher.digital, der in den kommenden Monaten und Jahren ausgearbeitet werden soll. Die vier Schwerpunkte sind:

  • gesunde Screen-Life-Balance,
  • verantwortungsvoller Umgang mit künstlicher Intelligenz in der Schule,
  • Förderung digitaler Kompetenzen in der Schule,
  • Verwaltungsvereinfachung im Bildungsbereich.

Weitere politische Schwerpunkte für das Schuljahr 2024/2025

Neben der Digitalisierung erläuterte Minister Claude Meisch die anderen politischen Prioritäten für das kommende Jahr, die darauf abzielen, das luxemburgische Bildungssystem gerechter zu gestalten und es gleichzeitig an die Bevölkerung und die heutigen technologischen und gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen.

Erweiterung des Angebots an öffentlichen Europäischen Schulen

Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, werden bis 2028 drei weitere öffentliche Europäische Schulen eröffnet. Diese Schulen werden es ermöglichen, flexibel auf die Sprachvielfalt der Schüler zu reagieren und damit allen Schülern, insbesondere denen mit Migrationshintergrund, gleiche Bildungschancen zu bieten.

Vorbereitung der Umsetzung des Projekts ALPHA – zesumme wuessen

Die Wahl zwischen Deutsch oder Französisch für die Alphabetisierung bringt auch im traditionellen Schulsystem neue Flexibilität und verbessert die Zukunftschancen der Schüler von Anfang an. Aus diesem Grund werden die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt ALPHA – zesumme wuessen weiterhin genauer analysiert. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für eine mögliche Ausweitung des Projekts ab dem Schuljahr 2026/2027.

Moderne Lehrpläne für die Grundschule

Nach einem umfassenden Beratungsprozess über den neuen Lehrplan für die Grundschule, der auf vier Säulen (Wohlbefinden, Partizipation, Mehrsprachigkeit und Digitalität) basiert und für das Schuljahr 2026/2027 geplant ist, werden Arbeitsgruppen von Lehrkräften im Schuljahr 2024/2025 die Beschreibung der Inhalte erarbeiten. Darüber hinaus werden die ersten Schulungen für das Lehrpersonal organisiert.

Reform der berufsvorbereitenden Stufe

Das Ministerium wird eine Reform der berufsvorbereitenden Stufe vorlegen, nachdem es in der Vergangenheit zahlreiche Lehrer und Schulen konsultiert hat, was derzeit durch eine umfassende Umfrage unter den Regenten ergänzt wird. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf der Integration von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf, einer Neuausrichtung der Unterrichtsmethoden hin zu praktischerem Lernen und einer größeren Flexibilität bei der Verwendung der Sprachen durch die Schüler.

Weitere Entwicklung und Förderung der beruflichen Bildung

Jeder Schüler soll unabhängig von seinem sprachlichen Hintergrund eine Berufsausbildung beginnen können. Daher haben das Ministerium und die Berufskammern gemeinsam beschlossen, bis zum Beginn des Schuljahres 2027/2028 alle Berufsausbildungen im Handwerk auch in französischer Sprache anzubieten. Das englischsprachige Angebot wird ebenfalls erweitert.

In Zusammenarbeit mit den Berufskammern wird das Ministerium eine große Kampagne starten, um die Attraktivität der Berufsausbildung und die damit verbundenen Möglichkeiten zu fördern.

Schrittweise Verbesserung der Integration

In den letzten Jahren wurde auf der Grundlage einer umfassenden Evaluierung erheblich in die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf investiert. Damit diese Angebote auch bei den betroffenen Familien ankommen, werden die regionalen Außenstellen der Kompetenzzentren weiter ausgebaut und die Teams zur Unterstützung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (ESEB) vor allem an den Gymnasien weiter verstärkt. In den Grundschulen werden in diesem Jahr 50 Assistenzkräfte für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf (A-EBS) eingestellt, um die schulische Inklusion zu stärken. Um der wachsenden Zahl verhaltensauffälliger Kinder und Jugendlicher gerecht zu werden, werden zusätzliche sozialtherapeutische Zentren eingerichtet, in denen die Kinder unterrichtet und therapeutisch betreut werden.

Fertigstellung des Jugendschutzgesetzes bis Ende des Jahres

Das Jugendschutzgesetz wird bis 2024 fertig gestellt. Es wird eine bessere Unterstützung, Hilfe und Schutz für Kinder, Jugendliche und ihre Familien garantieren. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem Nationalen Kinderbüro (ONE) und den Schulen wird weiter ausgebaut.

Pressemitteilung des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend

Regierungsmitglied

MEISCH Claude

Datum des Ereignisses

12.09.2024