Unterzeichnung des "Gemengepakts vum interkulturellen Zesummeliewen" durch die Gemeinde Lorentzweiler

Am Montag, den 19. Mai 2025, hat die Gemeinde Lorentzweiler den "Gemengepakt vum interkulturellen Zesummeliewen" mit dem Minister für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung vun Flüchtlingen, Max Hahn, in Anwesenheit des Präsidenten des SYVICOL, Emile Eicher, unterzeichnet. 

Bei der offiziellen Zeremonie betonte Marguy Kirsch-Hirtt, Bürgermeisterin der Gemeinde Lorentzweiler, dass die Gemeinden die erste Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger seien und dass es daher wichtig sei, jedem von ihnen einen qualitativ hochwertigen Empfang zu bieten. Die Gemeinde fördert bereits zahlreiche Initiativen, die Begegnungen zwischen ihren Bewohner und Bewohnerinnen begünstigen, insbesondere in Zusammenarbeit mit der Gemeindekommission für interkulturelles Zusammenleben (CCVEI). Dieses Engagement kann jedoch durch die Unterschrift des "Gemengepakt" noch verstärkt werden, wie Marguy Kirsch-Hirtt in ihrer Rede sagte.

Der Präsident von SYVICOL, Emile Eicher, betonte seinerseits, dass die Förderung des guten Zusammenlebens eine der Kernkompetenzen der Gemeinden sei. "Wir leben in stürmischen Zeiten, in denen es umso wichtiger ist, ein Klima des gegenseitigen Verständnisses, des Dialogs und des Respekts fördern. Der "Gemengepakt" gibt den Gemeinden ein gebrauchsfertiges Instrument an die Hand, um das interkulturelle Zusammenleben zu fördern, und wir als SYVICOL sind da, um Sie in diesem Prozess zu unterstützen".

In seiner Rede dankte Minister Max Hahn den Politiker·inne·n der Gemeinde Lorentzweiler für ihr Engagement für das Zusammenleben und dafür, dass sie die Vielfalt als Reichtum und Vorteil für die luxemburgische Gesellschaft anerkennen. "Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakts" können konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner stärker "zu Hause" fühlen und sich aktiv in das soziale, kulturelle und politische Leben der Gemeinde einbringen. Mein Ministerium begleitet Sie eng in diesem Prozess und bietet den Gemeinden die Möglichkeit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen".

Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakts vum interkulturellen Zesummeliewen" drückt die Gemeinde Lorentzweiler ihr Engagement für einen mehrjährigen Prozess aus, der auf drei Säulen beruht: Zugang zu Informationen, Beteiligung aller Personen, die in ihrem Gebiet wohnen oder arbeiten, sowie Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung.

In diesem Prozess wird die Gemeinde von den beim Ministerium tätigen Berater und Beraterinnen für interkulturelles Zusammenleben unterstützt, so wie von den Partnerorganisationen CEFIS und ASTI.

Der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt des interkulturellen Zusammenlebens)

Mit dem Gesetz vom 23. August 2023 über das interkulturelle Zusammenleben wurde der "Gemengepakt" (kommunaler Pakt für das interkulturelle Zusammenleben) geschaffen, der zur Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf lokaler Ebene beiträgt.

Seit Inkrafttreten des Gesetzes über das interkulturelle Zusammenleben am 1. Januar 2024 haben 35 Gemeinden den "Gemengepakt" unterzeichnet.

Mit der Unterzeichnung des "Gemengepakt" verpflichten sich eine Gemeinde oder eine Gruppe von Gemeinden, das SYVICOL und das Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen zu einer engen Zusammenarbeit im Hinblick auf einen mehrjährigen und partizipativen Prozess, bei dem der Zugang zu Informationen, die Beteiligung aller Personen, die auf dem Gebiet der Gemeinde wohnen oder arbeiten, sowie die Bekämpfung von Rassismus und jeglicher Form von Diskriminierung im Vordergrund stehen.

Der "Gemengepakt" ist in thematische Zyklen angelegt, die in fünf Schritten ablaufen:

  • Politisches Engagement
  • Bestandsaufnahme
  • Bürgerworkshops, die konkrete Maßnahmen ausarbeiten
  • Einführung konkreter Maßnahmen
  • Bewertung der geleisteten Arbeit

Der "Gemengepakt" baut auf dem Pilotprojekt "Pakt vum Zesummeliewen" (2021-2023) auf, an dem 32 Gemeinden teilgenommen haben.

Die Umsetzung des "Gemengepakt" wird eng vom Ministerium, seinen Vertragspartnern ASTI und CEFIS sowie fünf Beraterinnen und Beratern für interkulturelles Zusammenleben begleitet. Letztere stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und transportieren bewährte Praktiken zwischen den teilnehmenden Gemeinden. Andere Partner, insbesondere lokale Akteure, sind aufgerufen, sich an der Gestaltung und Umsetzung des interkulturellen Zusammenlebens auf dem Gebiet ihrer Gemeinde zu beteiligen.

Im Rahmen des "Gemengepakt" können den Gemeinden verschiedene Hilfen gewährt werden:

  • ein jährlicher Zuschuss von höchstens 30.000 € pro Gemeinde für die Kosten eines Koordinators für den kommunalen Pakt,
  • ein jährlicher Zuschuss von 3.000 €, 5.000 € oder 8.000 € zur Deckung der Kosten für die Umsetzung des "Gemengepakt" (abhängig von der Anzahl der Gemeinderäte) und
  • ein jährlicher Zuschuss von 5 € für jeden Einwohner der Gemeinde und jeden grenzüberschreitenden Arbeitnehmer, dessen Arbeitsort sich in der Gemeinde befindet und der am 31. Dezember des laufenden Jahres am Bürgerpakt teilnimmt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Websitehttps://gemengen.zesummeliewen.lu oder indem Sie eine E-Mail senden angemengen.zesummeliewen@fm.etat.lu

Pressemitteilung des Ministeriums für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen / Syndicat des villes et communes luxembourgeoises (Syvicol)