Artenreiches Grünland erfolgreich wiederherstellen

Am 10. Juni haben Serge Wilmes, Minister für Umwelt, Klima und Biodiversität, und Dr. Simone Schneider, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung, SICONA, die Strategie zum Erhalt und zur Wiederherstellung des artenreichen Grünlandes in Luxemburg 2020-2030 vorgestellt.

Biodiversitäts-, Boden-, Klima- und Wasserschutz – das alles bieten extensiv genutzte Wiesen. Artenreiches Grünland ist von besonderem Interesse für Mensch und Natur, da es wichtige ökologische Funktionen erfüllt. Viele der artenreichen Grünlandlebensräume sind allerdings gefährdet. Die nationale Grünland-Strategie des Umweltministeriums und der Nationale Naturschutzplan geben daher konkrete Ziele und Handlungsempfehlungen zur Erhaltung und zur Wiederherstellung des artenreichen Grünlandes. So gibt die "Strategie zum Erhalt und zur Wiederherstellung des artenreichen Grünlandes in Luxemburg 2020-2030" zehn Ziele und fast 100 Handlungsempfehlungen zur konkreten Umsetzung an.

Die Notwendigkeit der Wiederherstellung artenreicher Lebensräume wächst zunehmend, weshalb auch auf europäischer Ebene ein Gesetz zur Renaturierung von Ökosystemen verabschiedet wurde. In diesem Sinn hat Luxemburg bereits in seinem Nationalen Naturschutzplan und der Grünland-Strategie – u. a. für die Mageren Flachlandmähwiesen sowie Feucht- und Nasswiesen – klare Ziele gesetzt, die es umzusetzen gilt.

Die Renaturierung von Grünlandflächen ist heute ein unverzichtbares Element im Naturschutz: Weit mehr als 300 Hektar wurden in den letzten 20 Jahren durch bewährte Verfahren wiederhergestellt. Dabei kommt die Mahdgutübertragung oder Ansaat mit autochthonem Saatgut zur Anwendung. Die erforderlichen Arbeitsabläufe erfolgen dabei in einem festen Zeitraum, eine gute Planung ist Voraussetzung und nach der Umsetzung der Renaturierung erfolgt die wissenschaftliche Erfolgskontrolle.

Bis sich die typische Artenzusammensetzung wieder entwickelt hat, dauert es meist einige Jahre. Doch dann kann sich das Ergebnis sehen lassen: kräuterreiche, buntblühende Wiesen, in denen nach und nach auch die Insekten und andere Wiesenbewohner wieder ein neues Zuhause finden. Wichtig ist, dass die Flächen ohne Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln bewirtschaftet werden. Dazu stehen den Landwirten staatliche Förderprogramme im Rahmen der Biodiversitäts-Verordnung zur Verfügung. Der Vertragsnaturschutz honoriert diese freiwilligen Leistungen der Landwirte und soll ihnen für ihren Beitrag zur Erhaltung des artenreichen Grünlandes Wertschätzung entgegenbringen.

Solche Renaturierungen werden jährlich von April bis Oktober mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Biodiversität, SICONA sowie in Zusammenarbeit mit Mitgliedsgemeinden umgesetzt. Die benötigten Flächen werden von Privatpersonen oder Gemeinden zur Verfügung gestellt.

Serge Wilmes, Minister für Umwelt, Klima und Biodiversität betont: "Die Wiederherstellung und der langfristige Erhalt unserer artenreichen Grünlandflächen sind eine zentrale Aufgabe des Naturschutzes und eine Investition in die Zukunft unserer Landschaften. Dabei ist die enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft unerlässlich: Nur durch nachhaltige Bewirtschaftung, extensive Mahd und Beweidung können wir die ökologische Vielfalt langfristig sichern. Die Naturschutzsyndikate spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der nationalen Grünlandstrategie, indem sie aktiv artenreiche Wiesen wiederherstellen und Landwirte bei der biodiversitätsfördernden Nutzung ihrer Flächen unterstützen. Diese starke Partnerschaft zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zeigt, dass wir gemeinsam große Fortschritte erzielen können – für den Schutz unserer natürlichen Lebensräume und eine nachhaltige Zukunft, in der Mensch und Natur im Einklang stehen."

Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Biodiversität / Naturschutzsyndikat SICONA

Regierungsmitglied

WILMES Serge

Thema

Umwelt

Datum des Ereignisses

10.06.2025