Interview von Carole Dieschbourg im Transport

Mehr Tram - weniger Autos

Interview: Transport (Noah Wagner)

Transport: Mme Dieschbourg wie finden Sie Luxemburg in Punkto Umwelt?

Carole Dieschbourg: Also Luxemburg ist ein kleines, zerschnittenes Land, es geht uns ähnlich wie anderen Ländern in Europa. Wir üben Druck auf unsere Umwelt aus, verbrauchen unsere Ressourcen.

Dabei gibt es Biodiversität, das heißt Tier- und Pflanzenwelt, in Hülle und Fülle. Unsere Wasserqualität und unsere Badegewässer sind insgesamt sehr gut, mit Ausnahme des Stausees, wo derzeit Blaualgen uns plagen.

Wir haben auch fast dieselben Naturphänomene, wie in anderen Ländern Europas. Wir haben viel Druck durch intensive Landwirtschaft und Ansiedlung, weil wir auch viel verbauen.

Aber in den letzten Jahren muss ich sagen, haben wir viel für die Umwelt getan. Um dem Druck auf unsere Umwelt entgegen zu wirken zum Beispiel, haben wir ein neues Naturschutzgesetz erlassen, das besagt, dass wir unser Bestes geben, um Projekte durchzuführen, die der Natur von Nutzen sind. Wir haben heute 27% Luxemburgs unter dem Schutz von Natura 2000.

Natura 2000 ist die größte Naturschutzverbindung weltweit und da macht ganz Europa mit. Im Durchschnitt stehen 18% einer Landesfläche unter dem Schutz von Natura 2000. Da wir schon 27% unserer Fläche schützen, beweist dies, dass wir den Druck auf unsere Umwelt langsam abbauen.

In Punkto Gewässer gibt es allerdings nur 3 % die total rein sind. Viele Gewässer sind in einem mittleren Zustand und andere wiederum in einem schlechten Zustand. Da müssen wir noch daran arbeiten. Aber wir motivierten viele Gemeinden uns zu unterstützen, indem sie Kläranlagen angefangen haben zu bauen. Wir haben erste Programme mit der Landwirtschaft gestartet, damit wir nach und nach eine bessere Wasserqualität erhalten. In den letzten drei Jahren hat der Staat zusammen mit den Gemeinden mehr investiert, unter anderem 94 Millionen Euro in Kläranlagen.

Für konkrete Wassermessungen wird auch Geld in die Hand genommen, um sich auf diesem Gebiet zu verbessern.

Wir haben auch ein neues Wasserschutzgesetz erlassen, das besagt, dass der Staat 100% für die Renaturierung der betroffenen Gewässer investiert. Das ist billiger als Mauern zu bauen, denn so entstehen natürliche Barrieren.

Damit geben wir den Gewässern wieder ihren Platz den sie brauchen. Wir führen da auch unzählige Projekte durch. Der Druck ist groß, aber in den letzten Jahren haben wir vieles geleistet. Und das ist Natur-, Wasser- und Ressourcenschutz!

Auch im Bereich Klimaschutz haben wir Tolles geleistet.

Jede Gemeinde im Land hat sich in den Letzten 4 bis 5 Jahren für den aktiven Klimaschutz eingesetzt. Wir, als Staat, helfen und unterstützen sie auch. Wir finanzieren ihnen Berater oder auch Messungen über den Klima- und Energiefonds. Im Jahr 2013 hatten wir 20,4 t Co 2 pro Kopf, 2016 hatten wir noch 17t Co 2 pro Kopf. Das zeigt, dass wir auch in dem Bereich vorankommen und die Wirtschaft weiter dreht.

Wir haben eine gute Lebensqualität. Es ist wichtig, dass wir immer mehr zusammen arbeiten und gemeinsam gute Lösungen finden z.B erneuerbare Energie. So haben wir ein Gesetz in Ausarbeitung, das besagt, dass jeder der Energie produziert, sie auch nutzen kann.

Jeder kann heute etwas für den Klima- und Umweltschutz tun. Insbesondere ihr jungen Leute, ihr habt noch viele Ideen. Wenn wir kluge Lösungen finden und die gibt es, viele unterstützen wir auch, dann kriegen wir auch solche Sachen wie Klimaschutz in den Griff. In der Vergangenheit hat Luxemburg international keine große Rolle in der Klimaszene gespielt. Inzwischen aber haben wir das Pariser Abkommen mitverhandelt. Und durch konkrete Kennzahlen konnten wir auf internationaler Ebene aufzeigen, dass wir aktiv daran arbeiten, um die Natur zu schützen und zurück zu gewinnen.

Transport: Danke, Mme Dieschbourg für die ausführlichen Erklärungen. Eine letzte Frage habe ich noch. Was halten Sie von der Tram?

Carole Dieschbourg: Die Tram ist ein super Verkehrsmittel. Ein neues tolles Element, das sich ins Stadtbild einfügt. Sie trägt zu einer besseren Luftqualität bei, weil mehr Tram heißt weniger Autos. Mehr sanfte Mobilität, das heißt eine bessere Luftqualität.

Transport: Vielen Dank für dieses Gespräch.

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