Interview von Sam Tanson im Luxemburger Wort

"Drei Fragen an Sam Tanson"

Interview: Luxemburger Wort (Anne Heintz)

Luxemburger Wort: Damit die Gebläsehalle in Belval neu genutzt werden kann, sind hohe Investitionen nötig. Die Rede ist von einer Summe in Höhe von 100 Millionen Euro. Ist der Staat bereit, so viel Geld dafür zu investieren?

Sam Tanson: Der genaue Kostenpunkt für die Instandsetzung ist noch nicht definiert. Also werde ich mich auch nicht zu Spekulationen zu der Summe äußern. Sicher ist, dass die Industriehalle stark renovierungsbedürftig ist, vor allem das Dach ist in keinem guten Zustand. Fest steht auch, dass sämtliche betroffene Akteure, die esbezüglich der Planung einer Neunutzung mit ins Boot zu nehmen gilt, gewollt sind, das historische Gebäude zu erhalten. In diesem Zusammenhang hat es vor wenigen Wochen auch schon konstruktive Gespräche mit unter anderem dem Fonds Belval, der Vereinigung IK-CNCI und Vertretern des Bautenministeriums gegeben.

Luxemburger Wort: Gibt es ein Kernelement, wel- ches das Revitalisierungskonzept beinhalten muss, damit die hohen Kosten gerechtfertigt sind? Zum Beispiel die Unterbringung einer Nationalgalerie in der Halle?

Sam Tanson: Es ist noch zu früh, um konkrete Vorschläge in diesem Zusammenhang zu machen. Aber sicherlich gilt es mittelfristig ein Hauptelement zu definieren, das den hohen Kostenpunkt rechtfertigt. Kurzfristig gilt es herauszufinden, welche Installationen in dieser großen Halle überhaupt Sinn machen, und ihr dann Funktionen zuzuweisen, die für möglichst viele unterschiedliche Zielgruppen einen Nutzen haben - sei es auf kultureller, akademischer oder sozialer Ebene. Auch über mögliche Bedürfnisse bereits bestehender Institutionen in Belval gilt es, sich diesbezüglich zu erkundigen. Wichtig ist auch, dass das Zentrum für nationale Industriekultur in der Halle Visibilität erlangt.

Luxemburger Wort: Das. Konzept für die Neunutzung hat die Vereinigung IX-CNCI Ihnen bereits vorgestellt. Was ist die nächste Etappe?

Sam Tanson: Die Planung eines Ideenwettbewerbs erscheint mir sinnvoll. Es soll Wert auf einen partizipativen Planungsprozess gelegt werden. Auch gilt es, auf das Know-how des Fonds Belval zurückzugreifen, der bereits ähnliche Projekte realisiert hat. Zudem soll die Gemeinde Esch mit ins Boot geholt werden, immerhin dient das Projekt der Allgemeinheit.

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