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Staatsvisite von II.KK.HH. dem Großherzog und der Großherzogin in der Portugiesischen Republik
Auf Einladung des Präsidenten der Portugiesischen Republik, Marcelo Rebelo de Sousa, sind II.KK.HH. der Großherzog und die Großherzogin vom 11. bis 12. Mai 2022 zu einer Staatsvisite in die Portugiesische Republik gereist. Sie wurden begleitet vom Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Jean Asselborn, von der Ministerin für Familie und Integration, Corinne Cahen, dem Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten, Minister für Wirtschaft, Franz Fayot, sowie von der Ministerin für Finanzen, Yuriko Backes.
Im Rahmen der Staatsvisite wurde das großherzogliche Paar von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet, die sich aus Vertretern der zukunftsträchtigen Sektoren der luxemburgischen Wirtschaft zusammensetzt, nämlich: digitale Wirtschaft, Raumfahrt, nachhaltiges Bauen, Tourismus, Finanzdienstleistungen und nachhaltiges Finanzwesen sowie Vertreter verschiedener kultureller Einrichtungen.
Es sei daran erinnert, dass II.KK.HH. der Großherzog und die Großherzogin im September 2010 eine erste Staatsvisite in Portugal unternommen haben. Die Durchführung einer zweiten Staatsvisite - die aus protokollarischer Sicht absolut außergewöhnlich ist - ist ein Zeichen für die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwischen Portugal und Luxemburg.
Mittwoch, 11. Mai 2022
In Lissabon wurde das großherzogliche Paar und seine Delegation offiziell vom portugiesischen Präsidenten Marcelo Rebelo de Sousa auf dem Praça do Império, einem symbolträchtigen nationalen Platz, empfangen, der 1940 anlässlich der portugiesischen Weltausstellung entworfen wurde, einer Veranstaltung zum 800-jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Portugals. Nach den militärischen Ehrungen und den Nationalhymnen, hat das Luxemburger Staatsoberhaupt die Ehrengarde Revue passieren lassen. Anschließend haben sich II.KK.HH. der Großherzog und die Großherzogin gemeinsam mit der Ministerdelegation zur Kirche der Heiligen Maria im Hieronymitenkloster begeben, um dort vor dem Grab von Luís Vaz de Camões, dem berühmtesten Dichter Portugals, einen Blumenkranz niederzulegen. Ein Besuch der Kirche und des Kreuzgangs des Hieronymitenklosters, dem Wahrzeichen der Stadt Lissabon und zugleich Zeuge des Entdeckungsreichtums Portugals in der ganzen Welt, in Anwesenheit der Direktorin Dalila Rodrigues und des Kanonikers José Manuel Dos Santos Ferreira, Pfarrer der Kirche Santa Maria de Belém, stand ebenfalls auf dem Programm.
Begleitet von der republikanischen Nationalgarde zu Pferd wurden das Luxemburger Staatsoberhaupt und seine Gattin zum Palast von Belém gebracht, der offiziellen Residenz des Präsidenten der Portugiesischen Republik. Dort wurden II.KK.HH. der Großherzog und die Großherzogin offiziell von Marcelo Rebelo de Sousa empfangen. Auf den Empfang hat ein Treffen zwischen dem großherzoglichen Paar und dem Präsidenten der Republik gefolgt. Im Anschluss an dieses Treffen haben die beiden Staatsoberhäupter ihre Diskussionen in einer Besprechung fortgesetzt an der auch die Minister Jean Asselborn, Corinne Cahen, Franz Fayot und Yuriko Backes teilnahmen. Auf der Tagesordnung standen Themen, die die bilateralen Beziehungen und die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa betreffen. Im Anschluss an diese Besprechung fand ein privates Mittagessen zwischen dem großherzoglichen Paar und dem Präsidenten der Portugiesischen Republik statt.
Der Minister für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten, Franz Fayot, ist seinerseits mit dem portugiesischen Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungsarbeit, Francisco André, zu einem Arbeitsessen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen aktuelle europäische Themen und bilaterale Beziehungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit.
Corinne Cahen, Ministerin für Familie und Integration, hat an einem Arbeitsessen in Anwesenheit der Staatssekretärin für die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen der Portugiesischen Republik, Ana Sofia Antunes, sowie der portugiesischen Ministerin für Arbeit, Solidarität und soziale Sicherheit, Ana Mendes Godinho, teilgenommen. Der Austausch hat sich vor allem auf die Politik Portugals und Luxemburgs in Bezug auf die Barrierefreiheit für alle konzentriert. Die Ministerin Corinne Cahen hat ebenfalls die portugiesische Staatssekretärin für Gleichstellung und Migration, Isabel Almeida Rodrigues, getroffen. Die vielfältigen Herausforderungen angesichts der Migration im Allgemeinen, die Situation in der Ukraine und die Lage der ukrainischen Flüchtlinge in Portugal waren die Hauptthemen.
Donnerstag, 12. Mai 2022
Am frühen Vormittag wurden II.KK.HH. der Großherzog und die Großherzogin, zusammen mit der Ministerin für Familie und Integration, Corinne Cahen, in der Stiftung Champalimaud zu einem Besuch in Anwesenheit der Präsidentin der Stiftung, Leonor Balzar, und des Vizepräsidenten, João Silveira Botelho empfangen. Dieses private Spitzenforschungszentrum für Biomedizin mit Sitz in Lissabon ist bemüht, die wissenschaftliche Forschung im Bereich der Biomedizin zu fördern, insbesondere in den Fachgebieten Krebs und Neurowissenschaften.
Der Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Jean Asselborn, traf sich zu einem bilateralen Gespräch mit seinem portugiesischen Amtskollegen, João Gomes Cravinho, sowie mit dem portugiesischen Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Tiago Antunes. Es handelte sich um das erste Treffen von Minister Asselborn mit seinen neuen Kollegen, seit diese im März ihr Amt angetreten haben. Nachdem die Minister Asselborn und Cravinho, sowie Staatssekretär Antunes, die historischen und engen Beziehungen, die die beiden Länder seit Jahrzehnten verbinden, hervorgehoben hatten, erörterten sie, wie diese Beziehungen in Zukunft noch weiter ausgebaut werden könnten, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich.
Neben den bilateralen Beziehungen standen auch die wichtigsten aktuellen europäischen und internationalen Themen auf der Tagesordnung, darunter der Krieg in der Ukraine, die Sanktionen gegen Russland, Energiefragen, die Konferenz über die Zukunft Europas und die Migration. In diesem Zusammenhang konnte die sehr weitgehende Übereinstimmung der Ansichten zwischen Luxemburg und Portugal zu zahlreichen Themen erneut bestätigt werden.
Danach haben sich das großherzogliche Paar und die Minister Jean Asselborn, Corinne Cahen, Franz Fayot und Yuriko Backes zum Palast São Bento, dem Sitz des portugiesischen Parlaments, begeben, wo sie vom Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung der Portugiesischen Republik, Augusto Santos Silva, empfangen wurden. Auf die offizielle Begrüßungszeremonie mit militärischen Ehren und einer Revue der Ehrengarde folgte ein erweitertes Treffen mit dem Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung und Abgeordneten.
Das Wirtschaftsforum Portugal-Luxemburg und die multisektoralen Seminare - die gemeinsam von der luxemburgischen Handelskammer und der portugiesischen Investitions- und Außenhandelsagentur (AICEP) abgehalten wurden - standen am zweiten Tag der Staatsvisite im Mittelpunkt. Auf wichtige, zukunftsträchtige Themen ausgerichtet: Digitale Wirtschaft, Raumfahrt, nachhaltiges Bauen und Tourismus, ist das Ziel dieser Seminare, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu vertiefen, indem einerseits Luxemburger Unternehmen, die auf dem portugiesischen Markt Fuß fassen wollen, gefördert, und andererseits neue Beziehungen mit portugiesischen Unternehmen vereinfacht werden. Dieses Forum wurde durch die Anwesenheit des großherzoglichen Paares und des Präsidenten der Republik noch aufgewertet. S.K.H. der Großherzog und Marcelo Rebelo de Sousa hielten die Abschlussreden des Seminars, gefolgt von Beiträgen des Ministers für Wirtschaft Franz Fayot, der Ministerin der Finanzen Yuriko Backes, des Präsidenten der Handelskammer Luc Frieden und des Präsidenten der AICEP Luís Castro Henriques.
In der offiziellen Residenz des Premierministers der Portugiesischen Republik, São Bento Mansion, wurden II.KK.HH. der Großherzog und die Großherzogin sowie die Ministerin für Familie und Integration, Corinne Cahen, zu einem Mittagessen auf Einladung des portugiesischen Premierministers, António Costa, empfangen.
Der Minister für Wirtschaft, Franz Fayot, wird seinerseits zu einem Arbeitsessen von seinem Amtskollegen António Costa Silva empfangen werden, während die Ministerin der Finanzen, Yuriko Backes die Abschlussrede eines wichtigen Seminars halten wird, das von Luxembourg of Finance organisiert wird.
Am Nachmittag begaben sich das Staatsoberhaupt und seine Gattin, gemeinsam mit Corinne Cahen, sich zur Küstenstadt Cascais, wo sie vom Präsidenten der Portugiesischen Republik Marcelo Rebelo de Sousa und dem Bürgermeister von Cascais, Carlos Carreiras, empfangen wurden.
Auf dem Programm standen unter anderem eine Führung durch die Ausstellung "Portugal und Luxemburg - Länder der Hoffnung in Zeiten der Verzweiflung". In dieser Ausstellung wurden einerseits gemeinsame Aspekte der Geschichte des Zweiten Weltkriegs zwischen der portugiesischen und luxemburgischen Bevölkerung in einer solidarischen Sichtweise dargestellt, und andererseits wurde ein zeitgenössischer Ansatz, der ein besseres Verständnis der Auswirkungen der portugiesischen Einwanderung auf die physische und soziale Landschaft Luxemburgs sowie der Vielfalt und Stärke der Verbindungen, die seit mehr als einem halben Jahrhundert zwischen den beiden Ländern entstanden sind, ermöglicht. Der Besuch fand in Anwesenheit der Kuratorinnen der Ausstellung, Margarida De Magalhães Ramalho und Luisa Pacheco, sowie der Künstlerinnen und Künstler statt, die zum Erfolg dieses wichtigen Projekts beigetragen haben, das die tiefen bilateralen Beziehungen enthüllt, die die Geschichte der beiden Länder geprägt haben.
Anschließend begaben sie sich zur Casa Santa Maria, der damaligen Residenz der großherzoglichen Familie. Im Juni 1940, nach dem Einmarsch der Deutschen, hielten sich Großherzogin Charlotte mit Prinz Felix und ihren sechs Kindern sowie Mitglieder der Regierung mehrere Wochen lang in Cascais auf, bevor sie ins Exil nach London gingen. Das großherzogliche Paar hat in Anwesenheit der Ministerin Corinne Cahen, einen Blumenkranz an der Büste I.K.H. Großherzogin Charlotte niedergelegt, die bei der letzten Staatsvisite des großherzoglichen Paares in Portugal im Jahr 2010 gestiftet wurde.
Das großherzogliche Paar wurde anschließend gemeinsam mit den Ministern Corinne Cahen, Franz Fayot und Yuriko Backes auf dem Campus Campolide der Universidade NOVA de Lisboa vom Präsidenten der Portugiesischen Republik, Marcelo Rebelo de Sousa, und dem Rektor der Universität, João Sàágua, empfangen. Das Luxemburger Staatsoberhaupt wurde im Rahmen einer akademischen Zeremonie mit dem Doktortitel honoris causa ausgezeichnet. Die Einführungsrede wurde von Ana Santos Pinto gehalten, stellvertretende Vizedekanin für internationale Beziehungen und Inklusion der Universität, gefolgt von einer Rede des Laureaten, S.K.H. des Großherzogs, und des Rektors der Universität.
Ein Besuch des Fintech House Lisboa, das vom Luxembourg House of Financial Technology (LHOFT) organisiert wurde, stand auf dem Programm der Finanzministerin Yuriko Backes. Das Fintech House Lisboa ist das größte Zentrum für Fintech, Insurtech, Regtech und Cybersicherheit in Portugal. Es bietet Zugriff auf Talente, Kapital, Partner oder potenzielle Kunden sowie eine direkte Verbindung zu den Regulierungsinstitutionen.
Die Staatsvisite endete mit einem Abendempfang im Sud Lisboa der von II. KK. HH. dem Großherzog und der Großherzogin zu Ehren des Präsidenten der Portugiesischen Republik gegeben wurde.
Pressemitteilung des Informations- und Presseamtes der Regierung